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0570 China : vol.3
China : vol.3 / Page 570 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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528   X. CAPITEL. DIE PROVINZ HUPÉI.

M ü n d u n g des Ha n. Obgleich der Han-kiang zu den grössten Flüssen China's gehört') und seine Gewässer aus hohen, im Sommer reich benetzten Gebirgen erhält, gewährt er doch an seiner Mündung bei niedrigem Wasserstand einen unbedeutenden Eindruck und wird erst höher hinauf breiter und breiter. Das breite Strombett des Yangtszckiang nimmt von der linken Seite einen scharf und tief in das Schwemmland eingeschnittenen, verhältnissmässig schmalen Graben auf, der an der Nord-Seite des Hügels von Han yang fu 2) von West nach Ost gerichtet ist und die Häuserreihen dieser Stadt von dem Häusermeer von Han-kóu trennt. Jetzt, im März, war nur die ungefähr 200 Fuss [6o m] breite Sohle desselben von dem Fluss eingenommen, der mit der Geschwindigkeit eines Bergstromes herab floss. Eine über das Wasser aufragende Sandbank war ihm vorgelagert, so dass grössere Schiffe im YangtsNé ankern mussten. Die kleineren

Stromläufe des Pai-hő und Tang-hő geben können, welche unterhalb Fan-tshöng gemeinsam den Han erreichen. Da ich sie nicht befahren habe, geschah die Eintragung nach der chinesischen Karte, und nur die Zeichnung des Landweges beruht auf Compass-Peilung und Wegschätzung. MICHAELIS befuhr beide Ströme und hat sie mit ihren Windungen aufgezeichnet. Letztere sind wahrscheinlich sorgsam aufgenommen; aber die Gesammtlage beider Flüsse weicht von der chinesischen Karte zu weit ab, um sie als richtig annehmen zu können. Inbesondere gilt dies vom Pai-hő. Dies beruht zum Theil darauf, dass hier nicht die KREITNER'schen Ortsbestimmungen, wie es sonst bei den Karten von MICHAELIS geschehen ist, zu Grunde gelegt werden konnten. In Folge dessen haben sich erhebliche Abweichungen in den Positionen eingeschlichen. Denn wenn man von Han yangfu als festem Punkt ausgeht, so betragen mit Bezug auf die chinesische Karte (d. i. die Ortsbestimmungen der Jesuiten) die Differenzen in der Breite von Hsin yë-hsiën, Nan-yang-fu und Yii-tshóu resp. — 9 ', — 14 ' und — 031/2 ', während die Längen um resp. 16', 18 und 20 zu weit nach Westen gerückt sind. Dies dürfte es rechtfertigen, dass ich die Einzeichnung der betreffenden Gegend in ihrem früheren Entwurf belasse. — Die Zeichnung des Stromlaufes auf der Karte von KREITNER (Atlas zum Reisewerk des Grafen SZÉCHENYI, [Blatt E IV]) weicht von derjenigen von MICHAELIS und der meinigen in allen einzelnen Theilen erheblich ab. Da nun die zwei letzteren, obgleich zu ganz verschiedenen Zeiten unabhängig von einander ausgeführt, beinahe vollkommen mit einander übereinstimmen, so darf wohl das auf ihnen gegebene Bild als das richtige angenommen werden. Die Linien bei KREITNER sind einfach, die Windungen sind nicht angegeben. — [Es ist auffallend, dass die Nachmessung des Stromlaufs von Han-kóu bis Fan-tshöng auf der Karte von FILCHNER in I 250 000 (s. oben, S. Soß, Anm. 3) nur 432 km ergibt, also 73 bezw. 104 km weniger als die beiden Zahlen, die hier nach den Aufzeichnungen des Verf. vermerkt worden sind. Trotzdem stimmt die Laufrichtung auf Bl. 35 des »Atlas« und auf der FILCHNER'schen Karte, die für die toj5ograbhische Grundlage im »Atlas« nicht mehr berücksichtigt werden konnte, int Grossen überein. Wahrscheinlich erklärt sich die Diferenz, zum grossen Theil daraus, dass bei der grossen Breite des Flusses auf der Szecialkarte nicht die Windungen der Fahrrinne gemessen zverden können, die in den Angaben des Verf. enthalten sind.]

  1. Die Länge des Han von Han-kóu bis Hsiang-yangfu beträgt, ohne die Krümmungen im Einzelnen zu rechnen, i8o, mit den Krümmungen 272 g. M. [334 bezw. 505 km]. Ueberträgt man das gleiche Verhältniss auf den ganzen Strom, so wächst dessen Gesammtlänge von Han-kóu bis zum Endpunkt der Schifffahrt bei Yangping--kwan, welche man zu 520 g. M. [964 km] ausmisst, auf 786 g. M. oder 1458 km. Dies ist ungefähr 5/6 der Länge des Hsi-kiang bis zu seinen fernsten Quellen und um '/g mehr als die Gesammtlänge des Rhein (1225 km).

  2. [S. oben, S. 516.]