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0590 China : vol.3
China : vol.3 / Page 590 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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X. CAPITEL. DIE PROVINZ Ÿ~UPFI.

über Yü-tshóu nordostwärts führt, überschritten werde. Von OXENHAM, welcher den Weg zu Wagen zurückgelegt hatte, und mehreren Chinesen erfuhr ich gleichlautend, dass man auf der Strasse gar kein Gebirge überschreite, sondern dass sie fortdauernd über die gelbe Erde (Löss) führe ; es seien kaum Berge von dem Wege aus zu sehen. Letzteres schrieb ich der Löss-Atmosphäre zu. Aber die Gebirgsunterbrechung musste ich als zweifellos annehmen, und sie scheint mir durch die Karte zu dem Bericht von MICHAELIS in keiner Weise widerlegt zu sein.

Folgt man dem Streichen des Kwenlun nach Osten über diese Depression

hinaus, so liegt in seiner unmittelbaren Fortsetzung nur der erwähnte Nord-Flügel des Hwai-Gebirges, und unter dessen Theilen besonders der Hwa-shan und der

Hwi-lung-shan hervorzuragen scheinen.   Es ist das Verdienst von MICHAELIS,
uns den inneren Bau an einer Stelle kennen gelehrt zu haben. Es bestehen nach ihm ') die im Osten von -tshóu in einer Entfernung von 6o li beginnenden Berge aus Glimmerschiefer mit quarzigen Zwischenlagen, welcher O 50° S streicht und nach SW fällt. Bleiglanz und Kupfererz werden darin bergmännisch gewonnen.2) Aehnliche Gesteine fand MICHAELIS an den Süd-Gehängen des Ost-Endes des Fu-niu-shan. Auf eine randliche Zone von Quarzit, Thonschiefer und grauen Sandsteinen folgen dort mit Kwenlun-Streichen (W 20 ° N— O 20 ° S) Glimmerschiefer und Thonschiefer, welche erst steil südlich und dann steil nördlich

fallen.   Auch hier führen sie silberhaltigen Bleiglanz, welcher abgebaut wird.

Das Erzvorkommen begründet eine bemerkenswerthe Analogie beider Orte.

Wenden wir uns zurück zur Wasserscheide und dem ihr vermuthlich folgenden Kamm, so finden wir hier die Richtung WNW—OSO, welche nach Osten durch mehr als 4 Längengrade anhält. Die Süd-Abfälle sind in dem hier in Betracht kommenden westlichen Theil nur an einer Stelle bekannt. Wiederum verdanken wir die einzige Kunde über ihre Lage und Zusammensetzung dem Bericht von MICHAELIS, welcher von Han-kóu aus einen Ausflug nach Norden unternahm.3) Auf die 6o li (36 km) weit reichende Ueberschwemmungsebene folgt hügeliges Land, welches, nach den Einzeichnungen auf der begleitenden Karte, grössten Theils aus Sandstein (zum Theil dickbankig) und S c h i e f e r t h o n besteht; doch wird an einigen Stellen auch Glimmerschiefer genannt. Das eigentliche Gebirge beginnt erst 247 li (138 km) nördlich von Han-kóu,4) »ein hübsches Bergland, mit tief eingeschnittenen wasserreichen Thälern «; »es erstreckt sich in nordwestlicher Richtung 5) und mag sich in seinen höchsten Kuppen 1300

bis 1500 m erheben<<.   Als Gesteine werden angegeben : »Glimmerschiefer,

  1. S. MICHAELIS, a. a. O., S. 12.

  2. Die Erzführung scheint eine weitere Verbreitung zu haben; denn 45 g. M. (83 km) südöstlich von Yii-tshóu finden wir den Bergnamen Tung-shan (»Kupferberg«).

  3. S. MICHAELIS, a. a. O., S. 56.

  4. Auf der Karte [bei MICHAELIS] 124 km NNO von Han-kóu. Auch Dies dürfte überschätzt sein, da der Fuss des Gebirges dann fast mit der Wasserscheide zusammenfallen würde. Die Zahl von 247 li, eine stets nur unsichere Bezeichnung, dürfte stärker zu reduciren sein, als es bei der Kartenzeichnung geschehen ist.

  5. Hiernach ist vielleicht die beigegebene Karte zu verbessern, da auf ihr der Gebirgsrand WSW streicht.