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0114 China : vol.3
China : vol.3 / Page 114 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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II. CAPITEL. BEOBACHTUNGEN IN DER PROVINZ SZ'TSHWAN.

Der Frachtverkehr auf dem Min-kiang scheint unerheblich zu sein. Es wird auf diesem Wasserweg ein Theil der Erzeugnisse der Ebene von Tshóng-tufiu und die Gesammtheit der in Kia-tingfu zusammenströmenden Waaren hinabgebracht. Die Fahrt stromabwärts ist leicht und bietet keine Gefahren, abgesehen von der vorgenannten Stromschnelle. Aber in umgekehrter Richtung ist sie [wegen der starken Strömung sehr theuer und] beschwerlich [ich sah viele Schiffe, die von 20 bis 3o Mann gezogen wurden]. Von Kia-tingfu nach Hsii-tshóu fu kann man bei Hochwasser in einem Tage fahren ; im Winter braucht man gewöhnlich zwei Tage. Stromaufwärts ist das kürzeste Maass 9 Tage; bei Hochwasser ist es nicht unter 12, aber man braucht auch bis 20 und mehr Tage. Nach Tshóng tu fu [760 li] rechnet man [von Hsii-tshóu fu] 20 bis 3o Tage. ') Die Boote nehmen Ladung bis über 70 Schiffstonnen. 2)

DRITTER ABSCHNITT.

STROMFAHRT AUF DEM YANGTSZEKIANG.

Von Hsii-tshóu-fu nach Tshung-king-fu
(den I I ten bis i 6 ten April 1872).

Entfernungen in geographischen Meilen :
Hsii-tshóu-fu — Nan-ki-hsiën 21 — Kiang-ngan-hsiën 1I Na-ki-hsiën 21
— Lu-tshóu 1i Hb"-kiang-hsiën 3o — Kiang-tsin-hsiën 47 — Tshung-king--fu 34.
Zusammen 175 g. M. (324 km).3)

Hsii - t s h ó u f u oder Suifu, wie die Stadt gewöhnlich genannt wird, liegt in einem hügeligen Kessel, in welchem der Min-kiang- von Nordwesten und der Kin-sha-kiang von Südwesten her zusammenströmen. Auf der Nordwestseite zieht eine Falte des rothen Sandsteins vorüber, welche von SW nach NO streicht und steiles Einfallen des südöstlichen Flügels zeigt. In ihrem Kern kommen die s t e i n k o h l e f u h r e n d e n Schichten zu Tage; sie sind durch eine Reihe alter Halden bezeichnet. Während der Min die Falte rechtwinklig durchquert, strömt ihr der Kin-sha-kiang in seinem untersten Theil parallel. Aber höher hinauf bricht auch dieser Fluss hindurch. Ungefähr 3o km oberhalb Hsii-tshóufir, jenseits der Stadt Nganyiën,

  1. [AL. WYLIE brauchte im Juli zur Fahrt aufwärts bis Tshöng tu fu 22 Tage von Hsü-

tshóufu, 9 von Kia-tingfu; nach seiner Angabe (a. a. O., S. 249) ist die Strecke oberhalb Kia-tingfu nur während eines kleinen Theiles des Jahres fahrbar. A. HOSIE (Parliam. Papers 1905, China Ni-. I, S. 2) sagt genauer, die Schiffahrt sei auf dieser Strecke nur von Mai bis October gut und für schnellen Verkehr geeignet. — G. DE BEZAURE (Auf dem Blauen Flusse, S. 115) konnte Anfang Mai auch nur bis Kiang kóu in einer Dschunke fairen, musste dann kleine Boote und etwa Io li weiter ganz kleine Fahrzeuge nehmen, um in den Bereich der Vorstädte von Tshöng tu fu zu gelangen. — Ueber die Schipffahrtshindernisse zwischen Kía-tingfu und Hsii-tshóu fu vgl. BETZ, a. a. O., S.61- f.]

  1. Die Frachteinheit ist i pau zu 15o kin (catties à o.6o kg), wobei es jedoch Brauch ist, bis 16o kin zu gestatten. 5o pau (= 7500 kin oder 4500 bis 4800 kg) bilden i tsang. Grosse Schiffe laden 16 tsang (rund 75 000 kg). Der Frachtpreis ist 16 Bang Silber (I Bang = I Tael

37,8 gr. Silber, damals = i 700 tsiën) für i tsang von Hsii-tshóu fu bis Tshöng-tu fu, also 256 Bang für eine volle Ladung von i6 tsang. Dies entsprach damals dem Werth von 1536 Mark; bei dem jetzigen Silbercurs würde der Betrag nur ungefähr die Hälfte sein.

  1. [Der directe Abstand beträgt nach einer Notiz des Vezfassers 203 km.]