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0206 China : vol.3
China : vol.3 / Page 206 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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166   III. CAPITEL. FRAGMENTE EINER PHYSISCHEN GEOGRAPHIE VON SZ'TSHWAN.

  • ~

Verlauf von ungefähr 90 km etwas südwestlich von Kwan-hsiën, oder schwenkt vielmehr nach Süden um und geht in die erst ein wenig nach Westen eingebuchtete, dann aber meridional gerichtete Grenze der Tiefstufe des Rothen Beckens gegen die hohe tibetische Anschwellung über, wie sie auf besseren neueren Landkarten in ihrem allgemeinen Verlauf hervortritt. Diese wichtige meridionale Grenze ist aber nicht eine einfache Linie; denn der tibetische Abbruch nach Osten vollzieht sich, dort wo ich ihn selbst kennen lernte, in Staffeln, und das Gleiche scheint an anderen Stellen vorzukommen. Jedenfalls bleibt es eine bemerkenswerthe That-sache, dass der allgemeine Verlauf dieses innerhalb der Provinzen Sz'tshwan und Yünnan gelegenen Theils des Ostabfalls der einheitlich zusammenhängenden tibetischen Masse in die nur wenig westwärts vom 104. Meridian verschobene, beinahe geradlinige Fortsetzung der vorher angegebenen, das hohe Gerüst der Nanshan - Ketten im Meridian von Lan-tshóu fu quer abschneidenden Linie fällt. Während der Meridian von Liang-tshóu fu (102 ° 45 ' O) in einer Länge von ungefähr i 200 km, nämlich bis zum Beginn der etwas tieferen Plateau - Stufe von Yünnan, über continuirliches und hohes, aus alten Formationen aufgebautes, von mesozoischen und jüngeren Gebilden nur stellenweise und unwesentlich bedecktes Hoch- und Gebirgsland verläuft, durchzieht also der Meridian von Lan-tshóu fu wesentlich das abgesunkene östliche Vorland und verquert von altgestautem Gebirgsland nur den Tsinling- Gebirgsriegel in einer Breite von 400 km (zwischen 35 ° und 311/2° N). Es liegt nahe, die beiden auf gleichartige Absenkungsvorgänge deutenden Strecken im Norden und Süden dieser trennenden Gebirgsmasse des Tsinling in genetischen Zusammenhang zu bringen und daran die Frage zu knüpfen, ob und in welcher Weise die Bruchlinie durch den Tsinling-shan hindurchsetzt.

Nach den bestehenden Karten scheint dies nicht der Fall zu sein. Alle stellen es so dar, wie ich selbst es früher gethan habe, als ob die Einzelzüge des Tsinling-Gebirges nach Westen ohne Aenderung in den einzelnen bisher erkannten Gebirgszügen von Tibet fortsetzten. Für die Frage, ob diese Auffassung zutreffend ist, sind die Höhenverhältnisse, nächst dem inneren Bau, der wichtigste Gesichtspunkt.

Ich gehe von dem Südende der meridionalen Durchquerungszone aus.

Die Stelle, wo zwischen den Orten Kwang-yuén-hsiën und Tshau-tiën am Kia-ling-kiang die Schichten des Rothen Beckens von Sz'tshwan ebenmässig einer Rumpffläche auflagern, welche die südwärts stark zusammengeschobenen paläozoischen Schichtgebilde von Tshau-tiën abschneidet, habe ich an anderer Stelle beschrieben») Geht man von dort westsüdwestwärts, dem Nordwestrand des Rothen Beckens entlang, so bleibt, nach den Darstellungen von GILL und OBRUTSCHEW, der Gegensatz zwischen den trotz vielfacher Durchfurchung sanfteren Formen der gleichförmig abgelagerten Beckenschichten und den im Norden aus

1) S. hier Bd. II, [S. 614f. und oben S. 25 1: nut Fig. 23] ; ferner den Atlas, Blatt Pau-ning-fu, Tafel 25 und 26 [des ersten Theils].