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0597 China : vol.3
China : vol.3 / Page 597 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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AUSFAHRT VON KIU-KIANG.

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der Bänke im Strom, wegen des hohen Wellenganges und der das Segel oft plötzlich erfassenden Stösse nicht ungefährlich. Die Fahrt war langsam; denn obwohl die »Nymphe« ein vortrefflicher Segler war, trieb sie doch erheblich vor dem Wind. Das Schiff stampfte hart und lag oft bedenklich weit über. Die Segel wurden dicht gerefft und in der Cabine Alles fest gemacht. Am ersten Abend kam ich bis King-tsz-shan, wo die Leine dicht am schlammigen Ufer erst in 90 Fuss [27 m] Grund ergab, und musste an der gegenüber liegenden (linken) Seite unter der kleinen Felsinsel Hsiau-ku-shan (»die Kleine Waisen-Insel«) ankern. Ein Gebirgsausflug am folgenden Tag musste aufgegeben werden, da kein Bootmann es unternehmen wollte, mich über den aufgeregten Strom zu bringen, und es dort für mein Schiff keinen Ankerplatz gab. Der zweite Tag (3o. Januar) brachte mich bis Hwa yang-tshönn am linken Ufer, wo eine Flussmündung guten Schutz bot. Ich lag hier mit einer grossen Schaar von Flussfahrzeugen und Dschunken, welche besseres Wetter abwarteten. Meine Segel waren zerrissen. Ihre gründliche Ausbesserung nahm zwei, übrigens sehr nasse und kalte Tage in Anspruch. Endlich, am 2. Februar, liess der Regen nach, während der Sturm aus Nordosten fortdauerte. Ich liess mich auf das rechte Ufer übersetzen und unternahm einen ergebnissreichen Ausflug nach dem Gebirge Ta-hau-shan. Bei der Rückkehr konnte ich kein Boot bekommen, um nach meinem Ankerplatz über den Fluss zu setzen. Da ereignete sich der bemerkenswerthe Fall, dass fünf chinesische Soldaten, welche unsere Lage erkannten, aus freien Stücken aus ihrem Kanonenboot in einen Kahn sprangen und uns unter sehr schwierigen Umständen, fast auf Kosten ihres Lebens, da dér Kahn umschlug, an Bord unseres Schiffes brachten. Eine Belohnung für diese beispiellose Gefälligkeit wurde nicht verlangt, aber mit um so grösserer Freude entgegen genommen. Noch drei Tage dauerte das unangenehme Wetter bei stürmischem Nordost-Wind. Mit Mühe kam ich bis Ngan-king-fu. Endlich, am Abend des 5. Februar, trat Windstille ein. Am folgenden Tage wehte eine leichte Brise aus Südsüdwest. Damit war heiteres Wetter eingetreten, so dass die weitere Fahrt unter günstigsten Verhältnissen stattfand.

Zu grösseren Ausflügen hätten sich die Gebirge der Südost-Seite in den ersten Tagen der Fahrt vorzüglich geeignet, da sie unmittelbar an den Fluss herantreten. Nachdem ich diese Gelegenheiten, so lange sie gut waren, nur wenig hatte benutzen können, wurden sie bei der weiteren Fahrt mit der Besserung der äusseren Bedingungen spärlicher. Ich stelle im Folgenden die Ergebnisse der einzelnen Ausflüge und sonstige Beobachtungen neben einander.

Von Hu-kóu bis Hwang-yang-tshönn; 37 g. M. [69 km].

Das linke Ufer des Flusses zeigte in dieser Strecke, so weit die Aussicht reichte, nur Ebene. Zur Rechten liegt Hügelland, welches offenbar aus Sand s,t e i n besteht.') Auch hier zeigt

1) [Das Tagebuch bemerkt noch . »Es ist die Fortsetzung der Hügel von Hu-kóu (s. im nächsten Abschnitt)«. In Ergänzung dazu hat ein älteres Manuscri5t folgende Stelle: »Man sieht daraus, dass diese Formation das Gebirge in grosser Erstreckung zusammensetzt. Die höheren Theile,