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0143 China : vol.3
China : vol.3 / Page 143 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DAS BECKEN VON KWN I.

Io5

Theil unter dem Kohlenniveau kommt. [In diesem nach Osten aufgebogenen Theil der Schichten sah ich keine Kohlengruben. Auch hier bilden rothe Gesteine das Liegendste.] 1)

Die S t e i n k o h 1 e von Kwéi=tshóu [wie alle Kohle im Kwéi-Becken] ist ein miirber, schlechter Anthracit. Ein geringer Theil wird in kleinen Stücken (kaum der »Nusskohle« deutscher Händler entsprechend) gefördert, bei weitern das Meiste in fast staubförmig feinem Zustand. Man mischt die Staubkohle mit Thon und formt daraus Cylinder, welche in nicht unbedeutender Menge

stromabwärts nach I tshangfu gebracht werden. 2)

c) Von Kwéi-tshóu bis I-tshangfu.

Noch einmal tritt der Yangtszé in finstere Engen. In zwei Schluchten mit den Stromschnellen Mi-tan und Niu-kan 3) durchbricht er ein hohes, aus älteren Kalksteinen aufgebautes

  1. [Für diese Strecke geben die Mittheilungen von ABENDANON (a. a. O., S. 46 ff.) manchen Aufschluss. Zunächst hat er, out w ä r t s gehend, die concordante Auflagerung der Sandsteine auf dem Kalkstein der Mitan-Klamm beobachtet. Das Fallen bleibt auch nach seiner Angabe 40° —45 ° West, und zwar bis wenig unterhalb Kwéi-tshóu, wo es sich in 59° Ost umwandelt (vergl. die Skizzen des Verf, oben Fig. z8, 19). Er erwähnt (von Ost nach West): weisse Sandsteine, wechsellagernd mit glimmerhaltigen, fast schieferigen grünen Sandsteinen; ziegelrothe kieselige Thone, wechsellagernd mit weissen Thonen und dickschichtigen, grobkörnigen dunklen Sandsteinen, die zuweilen durch die Erosion als Vorgebirge herausgearbeitet sind,• dann, kurz vor dem Muldentiefsten, nur noch rothe und weisse kieselige Thone. Ferner hebt ABENDANON auch die nach oberhalb erfolgende Aenderung der Streichens hervor: aus N—S in NW—SO, noch weiter sogar in W— O, während sich das Fallen entsj5rechend von O in NO und N dreht. Diese Angaben stimmen mit den oben in Fig. 18 gegebenen überein. In dem Profil 4 km oberhalb Kwéi-tshóu nennt ABENDANON wiederuni jene grünen Glimmersandsteine. Auf eine Identification dieser Angaben mit den obigen Profilen muss man hier bei dem mannigfaltigen Wechsel im Habitus und in der Lagerung der Schichten im Einzelnen verzichten. Die Gesammtmächtigkeit seiner »Formation von Kwéi-tshóu« berechnet ABENDANON nach der Lagerung im westlichen Flügel der Synklinale auf 2500 m, was mit der obigen Schätzung genügend übereinstimmt. Auf die abnormen tektonischen Verhältnisse dieses Beckens hat ABENDANON (Journal of Geol., Bd. XVI, S. 598.0 weitgehende Schlüsse begründet. — B. WILLIS (a. a. O., S. 286) erwähnt nur das nördliche Fallen der rothen Schichten und den Anblick hoher Gebirge im Süden des Beckens, Ausläufer des jüngeren jialäozoischen Kalksteins (wahrscheinlich der Mitan-Schlucht).]

  2. Der Preis auf den Gruben wird für die Gewichtseinheit von I kin = 32 Hang (vgl. hierzu die Bemerkungen auf S. 88 Anm. 2) berechnet. Stückkohle kostet 300 tsiën für wo derartige Doppelpfunde, mithin 15o tsiën für I Pikul; die Kohlencylinder kosten 75 tsiën für I Pikul. — [Aus diesen Kohlenlagern sammelte Verf einige Pflanzenreste, die von A. SCHENK in Bd. IV, S. 259-263 mit Taf. LIII, Fig. 2-8, und LIV, Fig. 2, beschrieben worden sind. Bestimmt wurden Asylenium j5etruschinense HEER, Angioj5teris Richthofeni SCHENK, Podozanzites lanceolatus HEER, Pterophyllum Nathorsti SCHENK, P. contiguunz SCHENK, Nilssonia comyta NATHORST, Czekanowskia rigida HEER, Araucaria yrodromus SCHENK. Das Alter wird etwas unbestimmt als unterer Jura angenommen. Vergl. hier Cay. III. — Auch BLAKISTON (a. a. O., S. 134f.) hat diese Minen bereits besucht und den Betrieb beschrieben, auch Proben gesammelt, nach deren Bestimmung alle Kohlen am Yangtszé, in Hufiéi wie in Sz'tshwan merkwürdiger Weise den »echten coal-measures« gleichgesetzt wurden. Ausserdem bezeichnet er den (auch von WYLIE und DAVID erwähnten) schwärzlichen, wie mit Fett j5olirten Ueberzug an der Oberfläche des grauen Sandsteins als ein Merkmal eines nahen Kohlevorkommens (ibid., S. 289), was gleichfalls haltlos ist. Ferner citirt auch er (S. 288) von dieser Stelle einen kohlehaltigen Schiefer mit Pflanzensyuren. — Die eingehenden Beobachtungen von A. DAVID (a. a. O., S. 92 f.) sind mangels stratigrayhischer Combination in dieser Strecke z. Th. schwer zu deuten; auch seine Angabe über einen sehr harten, von grauem Sandstein überlagerten grünlichen Fels mit silificirten marinen Bivalven bleibt fraglich. — Nach LITTLE (a. a. O., S. 126) wird hier, wie in » Tausenden« ähnlicher Anlagen am Strom az fwärts bis Tshung-king, der Kohlenstaub mit Thon vermischt. Vergl. auch

LOGAN JACK (a. a. O., S. 17).]

  1. Die chinesische Karte hat den Namen Niu-kan. In europäischen Büchern hat sich vielfach der von BLAKISTON eingeführte Name Lukan-gorge erhalten.