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0596 China : vol.3
China : vol.3 / Page 596 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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I

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XI. CAPITEL. REISE AUF DEM UNTEREN YANGTSZÉKIANG.

Das Reisen in diesen Gegenden ist wegen der hohen landschaftlichen Schönheit genussreich. Die geologischen Aufschlüsse waren zum Theil klar und von grossem Interesse, um so mehr als es mir vielfach gelang, die Formationsfolge durch Auffindung von Versteinerungen festzustellen. Die Bevölkerung ist, abgesehen von lebhaften Handelsplätzen, gutartig; ernstliche Schwierigkeiten kommen selten vor. Als Reisemittel wählte ich Anfangs, unzweckmässiger Weise, das Boot. Auf Landwegen wird gewöhnlich der Tragstuhl benutzt, welcher zwar die Manchem erwünschte Befriedigung der Bequemlichkeit und eines gewissen äusseren Ansehens gibt, aber für Forschungsreisen durchaus unwürdig ist. Dazu hat diese Methode, welcher ich mich nach dem ersten Versuch nie wieder bedient habe, den Nachtheil grosser Verzögerung an den Stationen, an welchen die Träger gewechselt werden. Die Unterhandlungen über diesen Punkt spielen eine stetig sich wiederholende, nicht geringe Rolle in manchen sonst inhaltleeren Reisebeschreibungen. Die Fusswanderung, in zeitweiligem Wechsel mit Bootfahrt, darf späteren Reisenden als das einzig zweckmässige Reisemittel in diesen Gegenden empfohlen werden. Man sieht am Meisten, kommt mit der Bevölkerung in fortdauernde Berührung und kann die Wege wählen. Allerdings muss man alles für die Bequemlichkeit erforderliche Gepäck mitnehmen und die Gepäckträger nicht von Ort zu Ort, sondern von dem Anfangspunkt bis zum Endpunkt der Reise mieten. Störrisch in ihrer Heimathsgegend, werden sie willig und folgsam, sobald sie sich unter einer fremden Bevölkerung sehen und auf den Schutz und die Führung durch den reisenden Europäer angewiesen wissen.

Das zu beschreibende Land ist, bis auf die ebenen Striche am Yangtszil, durchaus gebirgig; aber die Höhen sind gering und übersteigen wahrscheinlich in keinem Fall 5000 Fuss [z~ oo m] über dem Meer.

ERSTER ABSCHNITT,

BOOTFAHRT AUF DEM YANGTSZEKIANG, VON KIU-KIANG BIS NAN-KING. (Den 29. Januar bis I o. Februar 1869).

Am 24. Januar hatte ich Kiu-kiang verlassen, um den Poyang-See zu befahren; am 28. Abends erreichte ich wieder den Yangtszé bei Hu-kóu; am folgenden Tag segelte ich auf dem Strom hinab. Das Wetter war höchst unangenehm und für meine Zwecke ungünstig. Eine steife Brise wehte von Nordost, mehrfach mit starkem Regen verbunden. Das stete Ankreuzen gegen den Wind war wegen