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0735 China : vol.3
China : vol.3 / Page 735 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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II

ENDE DER SINISCHEN GEBIRGSZONE.

693

dieses Orts stehen wieder die mürben Sand steine an. Sie lagern flach muldenförmig, indem sie erst sanft NW, dann Io° bis 3o° SO einfallen. Hier sind sie von grünlichgrauer') Farbe und thoniger Beschaffenheit. Die Schiefer sind zum Theil dünn, zum Theil bis io und 12 Fuss dick. Das Gestein zerklüftet krummschaalig, wobei die Kluftflächen senkrecht zu den Schichtungsflächen stehen. Diese Sandsteine, welche vielleicht eine spätere Auflagerung sind, halten ungefähr 3 g. M. (io li) [5,5 km] an. Dann erscheinen unter ihnen wieder schwarze plattige Kalke der S i n i s c h e n Formation, und weiter hinab grüne Schiefer. Der Wechsel von beiderlei Schichtgesteinen der letzten Arten setzt in grosswelliger Lagerung mit flachen Fallwinkeln fort. Erst ist das Fallen noch lange SO, später NW, dann wieder SO. Das Profil endet bei Hó-li-ki-tshönn mit südöstlich fallenden grünen Schiefern.

4.

~

Von Ning-kwo-hsiën nach Ma-tóu-tshönn bei King-hsiën und von dort nach Wu-hu-hsiën am Yangtszëkiang-. Den 13. bis 19. Juli 1871.

[Entfernungen : (Ning-kwo-hsiën) Hó-li-ki-tshönn — Hw an g- s h i 20 - Shui-tung 25 — Hsü t s u n 8 — Shui-tung 8 — Yang-lin -fiu (Umweg) 22 - Hwang-tu I o — Liang-tiën (Umweg) 15 K i u- l u n g- s h a n 8— Kiu-li-tshwang 5— Tshóu yang tsun I o— T a n- t s u n 15 — Shi-mu-tu 15 — Ma-tóu-tshönn 15 — T s i n g- i - k i a n g- t shönn 3o — Si-hó 20 - Wan-tszé 5o — Wu-hu-

hsiën 70 li. — Zusammen 346 li.]

Einer Aufforderung des Jesuiten-Pater ROVER entsprechend, beschloss ich, nicht geraden Weges nach King-hsiën zu gehen, sondern ihm zuvor einen Besuch auf seiner, in gerader Linie Io g. M. [18,5 km] 2) nördlich von Ning-kwo-hsiën gelegenen, Missions-Station Hsü-tsun abzustatten.

I ch durfte hoffen, dort mancherlei Belehrung über Land und Volk und über die zweckmässigste Wahl weiterer Reisewege zu erhalten. Der Weg führte am rechten Ufer des Tung hó hinab.

Ein breiter flacher Thalboden begleitet den Fluss und greift vielfach in das beiderseitige niedrige Hügel-Land ein. Hinter dem Dorf Hwang shi ist das Thal durch einen Riegel abgesperrt, welcher ehemals einen See abgedämmt haben mag. Der Fluss beschreibt einen westlichen Bogen und bricht in enger Schlucht hindurch. Die Strasse führt über die Anhöhe. Der Ausblick von hier war für die geologische Orientirung wichtig. Gleichzeitig zeigte es sich, dass ich am Ende des Hügel-Landes angekommen war. Rechts und links setzte es noch ein Wenig fort, trat aber weiter und weiter aus einander. Vor mir nach Norden überblickte ich flaches, aber keineswegs ganz ebenes Land, roth und gelb gefärbt. Bei der weiteren Wanderung waren im Thalboden blaue und gelbe L e t t en, darüber Geröll und Gebirgsschutt entblösst: vielleicht eine See-Ablagerung. Darüber lag L ö s s. Damit stellte sich Staub ein, der erste seit meiner Abreise von Shanghai.

Von dem kleinen, aber von einer etwas rohen Menge belebten Marktflecken Shui-tung tshönn, am rechten Ufer des Flusses, führt ein Weg von 2 g. M. [¢ km] ostwärts 3) nach dem zwischen Hügeln gelegenen Oertchen Hsü-tsun 4). Ich blieb hier einen Tag. Es ist ein hübsches kleines Thal. Die Reisfelder im Boden desselben wurden wieder cultivirt. Derselbe ist von den Berggehängen durch eine breite, sanft abfallende Böschung von Gebirgsschutt getrennt, der aus garnicht oder wenig gerollten Stücken von Sandstein und Kalkstein besteht und mit rother Erde gemengt ist. Sie war theils mit Wäldern von Kastanien-Bäumen bedeckt, theils von terrassirten, aber verwilderten Reisfeldern eingenommen. Höher hinauf an den Gehängen zeigte sich viel guter Holzbestand, in welchem Laubbäume und Coniferen, mit Stämmen bis zu 3 Fuss Dicke, vertreten waren. Dieser Schatz ging jetzt seiner Ausrottung entgegen.

Geologisch macht sich von Ning-kwo-hsiën an ein vollständiger Wechsel bemerkbar, dem ein verändertes Aussehen der Landschaft entspricht. Das ältere Gebirge ist hier abgeschnitten. Ich war in den Bereich der Steinkohl en-Formation gekommen. Bis zur

  1. [Das Tagebuch und das andere Manuscrijt haben grünlichbrauner.]

  2. [Nach dem Tagebuch 48 li, nach dem oben gegebenen Itinerar 53 li.]

  3. [Tagebuch: ONO.]

  4. [ Ueber den Zustand dieser Missions-Station während des Besuchs und Tiber ihre Vorgeschichte vergl. » Tagebücher aus China., Bd. II, S. 71-75.]