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0046 China : vol.3
China : vol.3 / Page 46 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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I. CAPITEL. DAS SUEDWESTLICHE CHINA.

Pacifischen Ocean, und, soweit die Schifffahrt auf ihm und seinen Nebenflüssen reicht, wird das meerferne Binnenland einem verhältnissmässig leichten Verkehr nach den mittleren Ost-Provinzen China's und dem Ocean erschlossen. Sind auch der Schiffbarkeit Grenzen fern von den äussersten Wasserscheiden gesteckt, so ist doch kein anderes im Inneren eines Continents gelegenes Gebirgsland der Erde in gleicher Weise durch den Besitz schiffbarer Wasserstrassen bevorzugt wie der durch das Rothe Becken von Sz'tshwan bezeichnete Theil des Stromgebiets des Yangtszr:. Jenseits der südlichen Wasserscheiden gelangt man zu anderen Flüssen, von denen drei, der Hsi-kiang, der Songka und der Irawaddi, bis an die Grenzen unseres Gebiets hinan schiffbar sind. Es werden dadurch Verbindungswege minder vollkommenen Grades nach Theilen der in einem grossen Halbkreis von Südwest über Süd nach Südost vorgelagerten Länder Hinterindien's und Ost-China's hergestellt.

O r o g r a p h i s c h e Gliederung. — Wenn man nach dem gegenwärtigen Stand unserer Kenntnisse die natürlichen Abschnitte zu bestimmen sucht, in welche das Südwestliche China zerfällt, so zeigt sich der Zusammenhalt grosser Ländergebiete durch das Stromsystem des Yangtszckiang als illusorisch. Denn nicht der Stromlauf an sich, sondern seine Schiff barkeit wird in erster Linie entscheidend, da sie mit dem Bodencharakter und den Höhenverhältnissen zusammenhängt. Das durch sie bevorzugte Stromnetz bezeichnet ein auch in anderen Hinsichten scharf charakterisirtes, selbständiges Gebiet. Andere Einheiten sind hydrographisch dadurch bemerkenswert, dass sie entweder von ganz verschiedenen Stromrinnen in gleichsinniger Weise durchfurcht werden, oder dass sie die Quellgebiete von Strömen tragen, die nach verschiedenen Richtungen abfliessen.

Betrachten wir nun die einzelnen Abschnitte.

Als nördliches Grenzgebirge des Südwestlichen China haben wir bereits das Tsinling- Gebirge genannt. Es wurde im vorigen Band behandelt. ') Seitdem liegen neue Beobachtungen vor, so dass wir noch einmal darauf zurückzukommen haben werden. Wir lernten dieses starre Gebirge als das östlichste Glied des Kwenlun kennen, der im Westen aus mehreren, grossentheils parallelen Ketten, hier nur aus einer einzigen, aber aus verschiedenartigen Theilen zusammengeschweissten Kette besteht, welche mit jenen die Streichrichtung WzN—OzS bis WNW—OSO theilt. Aber in der inneren Structur liess sich schon in der Südhälfte eine andere Streichrichtung, WSW—ONO, nachweisen. Wir verliessen das mächtige Gebirge bei Han-tshung fu. Von hier aus hatten wir, südwärts gehend, eine Zone alten Gebirges verquert, an dessen merkwürdigen, WSW—ONO streichenden Faltungen und Ueberschiebungen die Steinkohlenformation als jüngstes Formationsglied theilgenommen hat, und erreichten dann ein verhältnissmässig

') S. Bd. II., [S. 557-588, 623-658].