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0074 China : vol.3
China : vol.3 / Page 74 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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Gebiet des Han-kiang von Han-kóu aufwärts bis Tsz' yang; dann wurde südwärts auf einer nicht näher bezeichneten Route, die aber wahrscheinlich mit der von BAILEY WILLIS (s. unten) zusammenfällt, der Yangtszé erreicht.')

Eine ausgedehnte und ergebnissreiche Reise führten 1903 bis 1905 die Herren Oberleutnant WILHELM FILCHNER und Dr. A. TAFEL aus. Von Han-kóu wurde der Han-kiang aufwärts im Boot bis Hsing-ngan-fu befahren; die Fahrt nahm anderthalb Monate, von Lau-hò-kóu an 22 Tage, in Anspruch. Dann wurde der Tsin-ling-span auf einem bisher nicht beschriebenen Wege fast geradlinig, nach Hsi-ngan-fu, in 17 Tagen überquert. Das eigentliche Ziel der Reise, das nördliche Tibet, insbesondere der unbekannte Theil des Hwanghó -Oberlaufs, wurde von Sining fu aus in Angriff genommen. Die Route ging über Kumbum und Sharakuto zum Tossun-nor und Oring-nor, weiter am Ritzü und Matshu abwärts bis unterhalb Gakurr, wo der Stromlauf verlassen und durch feindselige Ngolok-Stämme ein Ausweg nach chinesischem Gebiet gesucht werden musste. Es gelang unter schweren Gefahren und Strapazen, einen von Kaufleuten aus Sung- pan-fing für Theetransport nach Knaba benutzten Pfad zu gewinnen und nach Ueberschreitung zahlreicher Pässe Sung-pan-ting zu erreichen. Von dort wurde der Ring durch einen Uebergang Tiber Kiai-tshóu und Min-tshóu (Route von POTANIN) nach Lantshóu fu geschlossen. Zwei chinesische Begleiter hatten sich in Tshichama von der Expedition getrennt und einen Weg über Knaba direct nach Tau-tshóu und Mintshóu genommen.2)

Im Anschluss an diese Reise hat Herr Dr. TAFEL weitere ausgedehnte Forschungen in China und Tibet ausgeführt. Nachdem er 1905 vom oberen Han aus den Tsinling-shan auf einem neuen Wege überschritten hatte, der theils östlich, theils westlich von dem der Expedition SZÉCHENYI führte, verfolgte er den Lauf des Hwang-hó vom Knie nordwärts bis Ho-kóu und nahm dann eine Route durch

I. CAPITEL. DAS SUEDWESTLICHE CHINA.

dagegen die Route von HUNTER südlich vorn Yangtszé diejenige ist, die sich in dem in nächster Anm. genannten Aufsatz von MANIFOLD findet (von Fóu-tshóu den Wu-kiang aufwärts bis Pöng shui, dann iiber Shi-nan fu, Tshang yang hsiën, I tu-hsiën nach I tshangfu), so wäre nur die Strecke zwischen dem Wu-kiang und Shi-nan fu neu, da der erste Theil schon 1873 von FRANCIS GARNIER, der zweite Theil 1881 von PARKER zum Theil, und 1890 von VON ROSTHORN in ganzer Erstreckung bereist worden ist. — Bezüglich der Landwege nördlich und südlich vorn Yangtszé nach I tshangfu vergl. unten Caj5. V.

') Ueber dieses zum grossen Theil neu erschlossene Gebiet hat MANIFOLD Auskunft gegeben. Sein Aufsatz, The yroblem of the UNer Yangtze Provinces and their communications, in Geogr. bourn., Bd. XXV (1905), S. 589-62o, in. Karte in z .-3000 000, enthält auch einige syärliche Angaben über die Natur der durchreisten Gebirge.

2)W . FILCHNER veröffentlichte eine j5ojluläre Schilderung der ganzen Reise u. d. T Das Rätsel des Iíatschu, 1907 ; schon vorher war eine besondere Beschreibung, Das Kloster Kumburn in Tibet, Berlin 1906, erschienen. Das Hauytwerk, Wissenschaftliche Ergebnisse der Exyedition FILCHNER nach China und Tibet 1903-19o5, ist auf eine grosse Zahl von Bänden veranschlagt, die zum Theil bereits erschienen sind. Besondere Hervorhebung verdienen die hervorragenden Kartenaufnahmen, unter denen der Lauf des Han-kiang und die Durchquerung des Tsinling- shan je eine Matpe un fassen. Die letztere ist in 15 Blättern in z . ¢z5oo mit Beigabe zahlreicher Panoramen und orograjhischer Skizzen dargestellt. Auch ein Band »Barometrische Höhenmessungen und Meteorologie« (bearb. von G. VON ELSNER) ist erschienen.

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