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0325 China : vol.3
China : vol.3 / Page 325 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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SEIDE. OPIUM. MINERALSTOFFE.

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Karte zu S. 2 3O) ein einigermaassen vollständiges Bild gewinnen. Danach scheint der nordöstliche Theil der Provinz am Wenigsten davon zu erzeugen. Besonders hervorgehoben wird als ein Centrum der Cultur die Stadt Pi-tsié im Nordwesten, und im siidwestlichen Theil soll der Mohnbau jede andere Art der Bodennutzung iiberwviegen.]

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Mineralische Erzeugnisse.

Seit meinen im Jahre 1 872 eingezogenen Erkundungen') ist leider, so viel mir bekannt ist, weitere Nachricht über das Vorkommen von Quecksilber und Zinnober in Kwéitshóu, welche mir als die wichtigsten Schätze des Landes für den Export erschienen, nicht gegeben worden. Der Bedarf an Zinnober ist in China, besonders wegen der Anwendung der rothen Farbe an allen Stätten des Cultus, sehr bedeutend, und wahrscheinlich wird das Quecksilber, von dem zuweilen bedeutende Mengen eingeführt worden sind, ebenfalls wesentlich zur Herstellung von Zinnober gebraucht. Für Beides war Kwéitshóu das Herkunftsland seit alter Zeit. Die Stellen, wo das Metall gewonnen wurde, scheinen in einer lang gedehnten Zone von SW nach NO vertheilt zu sein. An manchen Orten sollen Stücke von Zinnober durch den Pflug zu Tage gefördert und in dieser Weise gesammelt werden. Einer meiner Gewährsmänner war insbesondere mit den Gruben von Kai-tshóu (nördlich von Kwéi yang fu) bekannt. Dieselben lagen auf einem Areal von i o li Durchmesser zerstreut. Sie wurden durch geneigte Schachte bearbeitet und waren zum Theil ausgedehnt. Das quecksilberhaltige Erz soll reichlich vorhanden gewesen sein, und nur das stark einkommende Wasser eine grosse Schwierigkeit verursacht haben. Der tägliche Ertrag des kleinen Bezirks wurde vor 1 848 auf 20 bis 3o Pikul angegeben, der Preis für das Pikul an Ort und Stelle auf 32, in Tshung-king-fu 5o Tael. [Dann begannen die Unruhen, und zur Zeit meiner Anwesenheit in Tshung-king kam gar kein Quecksilber aus Kwéitshóu dorthin, sondern es wurde fremdes Quecksilber importirt, welches vom Grosshändler mit 81, im Kleinhandel mit I I o Tael für dieselbe Gewichtseinheit bezahlt wurde.

Der Quecksilber- und Zinnober - Markt in China ist daher stets von den politischen Schwankungen in Kwéitshóu abhängig gewesen. In friedlichen Zeiten wurden die Gruben geöffnet ; in Perioden der Unruhe stand die Arbeit still, und die Gruben füllten sich mit Wasser. Im Anfang des vorigen Jahrhunderts war das Erträgniss hinreichend, dass ein Ueberschuss von Quecksilber jährlich von Canton exportirt werden konnte. Plötzlich blieb es aus, und die Chinesen begannen, das Metall zu importiren. In den Jahren 1831 und 1832 war die Einfuhr jährlich gegen 10 000 Pikul. Wider Erwarten verschwand mit einem Mal der Bedarf, und von 1838 an begannen die Chinesen wieder Quecksilber zu exportiren. Dies währte bis 1849. Dann blieb das einheimische Product wegen der Unruhen in Kwéitshóu wieder aus, und die Einfuhr begann von neuem. Sie erreichte zwar nicht die frühere Höhe, bestand aber durch Jahrzehnte fort.

1) [S. in »Letters «, S. .141.]