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0625 China : vol.3
China : vol.3 / Page 625 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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GEOLOGISCHE BEOBACHTUNGEN AM POYANG-SEE.

583

dunkelroth gefärbte Sandsteine von mittlerer Korngrösse und mit einem Streichen nach NO bis NNO. Das Fallen ist bei Hu-kóu ungefähr 25 ° NW. Diese Fallrichtung scheint vorwaltend zu sein, auch die Neigung wenig zu schwanken. Am Ausgehenden der Schichten wird dieser Sandstein, wo die Vegetation fehlt, durch atmosphärische Einflüsse in Sand verwandelt, den der Wind in kleine Dünen anhäuft. Da die Berge eine ärmliche Pflanzenbekleidung tragen, sieht man von Weitem die kahlen gelben Sandflecken. Spätere Beobachtung hat mich auf die Identität dieses Sandsteins mit demjenigen des Ta-hau-span') schliessen lassen, welcher ein c a m b r i s c h e s oder s i 1 u r i s c h e s Alter hat.

3) Der Lu-shan und das Poyang-Durchbruchsthal.

Aus den wenigen im Obigen gegebenen Fragmenten lassen sich nur unvollkommene Folgerungen über den geologischen Bau des Lu-shan entnehmen, und die sonst in der Literatur vorhandenen Angaben tragen zur besseren Ausgestaltung nicht Viel bei.

Die ersten Notizen gab KINGSMILL 1869; sie finden sich zerstreut an verschiedenen Stellen eines Aufsatzes 2), in welchem er die Ergebnisse seiner Beobachtungen in mehreren südlichen und mittleren Provinzen von China dahin zusammenfasst, dass die Gebirge des ganzen Reichs, von Osten bis zum Westen und von Canton bis zur Mongolei, aus einer einzigen, der devonischen und subcarbonischen Zeit angehörigen, durchaus conform gelagerten Schichtenfolge zusammengesetzt seien, welche zu Unterst aus 12 000 Fuss [3650 m] mächtigen Sandsteinen (Tungting-grits) mit einer schieferigen Einlagerung, zu Oberst aus einer 8000 Fuss [2500 m] mächtigen Folge von Kalkstein bestehe. Das allgemeine Streichen soll am Yangtszi W-0, in den südlichen Provinzen OSO—WNW sein; die Schichten sollen in mehrere Synklinalen und Antiklinalen angeordnet sein und vertical oder steil stehen. Die aus diesen ausnahmslos irrigen Verallgemeinerungen hervorgehende vorgefasste Meinung hat die gesammte Darstellung und die Zeichnung der Profile beeinflusst. Der Lu-shan besteht nach KINGSMILL aus einem stehenden Doppelgewölbe von Tungting-Sandstein, welches im Südosten eine Auflagerung krystallinisch metamorphosirter Schiefer trägt und von Granit abgeschnitten wird, während im Nordwesten unveränderte Schieferthone mit NW-Fallen und lateritbedeckter Kalkstein angelagert sind.

Einer Reise entlang der West-Seite des Lu-shan, welche ARMAND DAVID im Mai 1873 ausführte, entnehme ich das Folgende 3). Von Kiu-kiang südwestwärts kommt man erst über kleine ebene Strecken, die im Sommer in Seeen verwandelt werden. Dann gelangt man in rothes Hügelland, dessen Unterlage aus blauem Kalkstein, »Grauwacke« und Schieferthon besteht; Quarz ist darin verbreitet. Am zweiten Tag setzte das rothe Hügelland fort; statt des Kalksteins waren zu Bau-

  1. [S. oben, S. 558.1

  2. S. KINGSMILL, Notes on the geology of China, Quart. Journ. Geol. Soc., 1869, S. 119-138.

  3. S. DAVID, Journal de mon troisième voyage, Bd. II, S. 129-138.