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0369 China : vol.3
China : vol.3 / Page 369 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DER ALTYN-TAGH.

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Dies war der Stand der Kunde, als (1891) WEGENER's Karte und Abhandlung über den Kwenlun erschien. Indem er alles Bekannte zusammen trug, kam er zu der Schlussfolgerung, das der »Gebirgsrost« der Kwenlun-Ketten das herrschende Moment in der Gestaltung des Nördlichen Tibet bis an die Grenzen des Tarym-Beckens hin sei. Der widersinnig verlaufende Altyntagh-Zug erschien ihm durch die Absenkung der gesammten Gebirgsschwelle entlang WSW— ONO streichenden Brüchen gegen das Tarym-Becken hin hervorgerufen. Ich war selbst geneigt, dieser Ansicht zuzustimmen.

Zu einer wesentlich verschiedenen Anschauung gelangte LOCZv, welchem ausser den vorgenannten Thatsachen noch das Vorhandensein der im Sinne des Altyn-tagli gerichteten Hügelzüge bei Tung-hwang bekannt war. Auch er nahm an, dass die Kwenlun-Züge unvermittelt an die Altyntagh-Züge grenzen.') Da in einem von diesen (Tokus-dawan), ebenso wie bei Khotan und bei Tung-hwang, Nephrit vorkommt, schloss er, dass die Altyntagh-Züge und das Gebirge südlich von Khotan ein besonderes, dem Kwenlun selbstständig gegenüber stehendes Gebirge seien, welches unmittelbar in Berührung mit dem mesozoischen Himalaya trete und dann nach dem Kyzyl-yart umschwenke.2) Doch nimmt er auch im Nan-shan eine gitterartige Durchkreuzung beider Streichrichtungen an.

Es folgten die Untersuchungen von PJEWTSOF und BOGDANOWITSCH in den Randgebirgen westlich vom 90 sten Längengrad, und 1894 diejenigen von ROBOROWSKI im -Gebiet der Anembar-Ketten östlich vom 93 sten Längengrad. Dazu kamen die Reisen von LITTLEDALE. Er füllte 1893 die Lücke zwischen den zwei eben genannten Forschungsgebieten aus, indem . er vom neuen Lop - See am Gebirgsrand nach Tung-hwang ging. Noch wichtiger war seine Durchquerung der nordwestlichen Randketten im Süden von Tshertshen im Jahr 1895, als er

Lhassa zu erreichen strebte.

Ich will versuchen, die Ergebnisse zusammenzustellen, und beginne mit den schon oben (S. 306 f.) berührten nordöstlichsten Ausläufern.

D i e Anembar -Zone. — LoCZv fand dort, auf der grossen Strasse von Osten Tiber Su-tshóu kommend, bei dem Dorf Tsha-tiën-pu Verhältnisse, die von den bisher von ihm beobachteten abwichen. Ein von WSW nach ONO streichendes, steiles , antiklinales Gewölbe von krystallinischen Schiefern , die von PegmatitGängen durchsetzt werden, zieht diagonal über die offene Yümönn - Mulde und verbindet, meist mit einem Mantel von flach gelagertem Kohlensandstein überdeckt, einige nördlich der Strasse gelegenen Hügel mit dem Süd-Gebirge 3). Es erschien LoCZY wie ein östlicher Vorposten des weiterhin folgenden Tung-hwang—Gebirges. Dieses bewahrt durchaus -das Streichen von ONO nach WSW. Es ist etwa 130 km lang, Io bis 20 km breit und erhebt sich 300 bis 400 m über die umgebende

  1. S. oben S. 311.

  2. LoczY, a. a. O., S. 805.

  3. LoczY, a. a. O., S. 555.