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0170 China : vol.3
China : vol.3 / Page 170 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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III. CAPITEL. FRAGMENTE EINER PHYSISCHEN GEOGRAPHIE VON SZ'TSHWAN.

Ueber die geologische Beschaffenheit der näheren Umgebung dieses Ortes wird nur die eine Thatsache erwähnt, dass das einzige Vorkommen von Versteinerungen, welches DAVID bei dem ganzen Ausflug nach Mu-ping beobachtet habe, sich auf einen in der Nähe der Missions-Station befindlichen Fels von bläulichem [nach DAVID devonischem r] Kalkstein beschränke, welcher Bruchstücke von Meeresmuscheln enthalte. — Nordwestwärts von Mu-ping erhebt sich der Hungshan-ling (»Gipfel des rothen Gebirges«) zu angeblich ungefähr 5000 Metern. Derselbe wurde bestiegen. Die scharfgratigen Querjöcher gegen das Thal von Mu-ping bestehen aus grünlichen und weisslichen c h l o r i t i s c h e n und t a l k i g e n Schiefern, die höheren Theile aus schwärzlichen und grünlichen, sehr zerreiblichen, [ fast] senkrecht gestellten T h o n s c h i e f e r n. Die First des Gebirges ist scharf gezeichnet ; nach Norden aber dacht es sich in einer ebenen Fläche ab, welche nicht mehr zu Mu-ping gehört. Nach Süden erblickt man schneefreies Gebirge von grösserer Höhe; nach WSW, in der Entfernung von ungefähr 3o lieues'), sind schneebedeckte Gebirge sichtbar, deren Höhe DAVID auf 8000 m schätzte 2) ; der Ta-hsiic`-shan, drei Tagereisen in NNO, wird zu 7000 m geschätzt 3). DAVID theilt die interessante Bemerkung mit}), dass die über der Baumgrenze gelegenen Höhen des Hung-shanling im Sommer häufig mit Schnee bedeckt sind, im Winter aber im Allgemeinen keine Niederschläge erhalten, während gleichzeitig diese in den tieferen Regionen, bis zur Baumgrenze, nicht selten seien. Die Höhen nehmen im Winter eine braunrothe Färbung an, welche den Namen des Gebirges veranlasst hat; die grasfressenden Thiere bevölkern in dieser Jahreszeit die sonnigen Höhen. Aehnliche Verhältnisse sind vom Pamir und Tiën-shan bekannt.

So spärlich diese Mittheilungen sind, lässt sich ihnen doch entnehmen, dass die tiefsten Glieder der Beckenformation auch hier die Vorstufen des Gebirges zusammensetzen. Die Auflagerungslinie dürfte, nach dem Vorkommen der Steinkohle zu urtheilen, ungefähr 3o bis 33 km nordwestlich von Kiung-tshóu ihren nach SW gerichteten Verlauf nehmen. Es scheint, dass sie hier mit der Ausdehnung der chinesischen Macht zusammenfällt. Ob jenseits die paläozoischen Gebilde von Tshau-tiën fortsetzen, ist aus der Darstellung nicht mit Sicherheit

') Da wohl die alte lieue (25 - I °) gemeint ist, so würde dies ungefähr der Entfernung von 130 km entsprechen.

  1. Hiermit sind vielleicht die in der That etwa 120 bis 140 km entfernten Gebirge im Süden von Ta-tsiën-lu gemeint, wo die Höhen nach neueren Schätzungen 20000 bis 25 000 Fuss (6000 bis 7600 m) erreichen.

  2. Der Name Hsiié-shan (»Schneeberg«) kommt in dieser Gegend mehrfach vor. Der Ta-hsiié-shan der chinesischen Karte, dessen wir sogleich gedenken werden, ist weiter als drei Tagereisen entfernt und liegt ziemlich genau im Norden. [Unten (S. 135) sind andere Höhenziffern gegeben.]

  3. Ich finde dieselbe nur im Bull. de la Soc. de Géogr. 1876, vol. XI, S. 300 f., welches einen Auszug des Berichts von DAVID enthält. — [Weniger ausführlich ist sie auch im oben citirten Bericht (vol. X, S. 38) in der Eintragung vorn 28. Mai folgendermaassen gegeben »Le sommet du Hong-chan-tin se montre tout blanc de neige, tandis qu'il reste découvert pendant l hiver, quand il neige partout plus bas«.];

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