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0312 China : vol.3
China : vol.3 / Page 312 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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V. CAPITEL. DIE PROVINZ KWVÉITSHÓU.

Stadt liegt, nimmt 5 g. M. [8 km] unterhalb derselben einen unterirdischen Lauf von I Kilometer.') Wenn sich bei Hochwasser der Zugang verstopft, schwillt der Fluss bis [mehr als] 5o Fuss [15 m] über seinen normalen Stand an. Dass das durchbrochene Gestein auch hier Kalkstein ist, wird um so wahrscheinlicher, als dieser im Osten der Stadt eine steile Kuppe bildet. Der Ku-lu-hn ist ein rechter Nebenfluss des Tshi-shui-hó.

Durch ein hügeliges Land, welches jetzt arm ist, aber in seinen zerstörten Steinhäusern Spuren früheren Wohlstands trägt, geht es weiter nach Tsun-i-fu, einer Stadt von 45 000 Einwohnern [HosIE, S. 29f.]. Wie den Städten von Kwéitshóu überhaupt, fehlen ihr Vorstädte. Die Gegend ist längst bekannt durch die Zucht des Eichen-Seidenspinners. Die Raupen werden, wie BOURNE 2) [S. 77] mittheilt, auf die Bäume gesetzt, wie in den Dörfern am Fu-niu-shan in Hönan.3) Der Werth der [aus der] Seide [hergestellten Gewebe] soll über eine Million Mark jährlich betragen.

Ein steiler Weg führt an der südlichen Thaiwand hinauf. Der Wu-kiang,

34 g. M. [63 km] südwärts, fliesst in einer tiefen Kalksteinschlucht, deren Thalboden nur 6o Meter breit ist. Die bleichen Felswände steigen an der Nordseite 2000 Fuss [óoo in] hoch an. Es ist ein weicher, geschichteter, stark gefalteter Kalkstein. BOURNE fand sich an die Can-on's des südlichen Yünnan [zwischen Iriin-nan fu und Pu-örrh] erinnert. An dem hohen Südgehänge des Thales kommt man bei [verlassenen] Eisengruben vorbei. Von der Höhe überblickte HosIE 4) gegen Süden kahle, baumlose Gipfel, welche in gleicher Meereshöhe mit dem Aussichtspunkt (wahrscheinlich ungefähr 4000 Fuss [/-2490 in] hoch) liegen. Das ganze Gebiet war früher von Miau-tszé bewohnt ; doch sind sie in dem Vernichtungskrieg von 1868 bis 1872 Alle getötet worden.5) -- Ein Abstieg von 700 bis 800 Fuss [200-250 m] führt hinab nach Kwéi yang fu, in der Meereshöhe von 3530 Fuss (1076 m).

Aehnlich schildert BRENIER die Gegend. Von Kwéi yang bis zum Wu-kiang reiste er zehn Tage über ein ödes Hochland von 1300 m mittlerer Höhe, in welches der Wu-kiang bis zur Meereshöhe von 65o m eingeschnitten ist. Nordwärts steigt

in Brauneisenstein verwandelt und finden sich in den zum Schmelzen verwendeten Erzen. Auch kleine Versteinerungen sollen in Menge vorkommen. Ein günstiger Fundort derselben soll eine Tagereise aufwärts an dem bei h i-kiang hsiën von SW einmündenden Fluss (Tsing-ki-h0 liegen, wo Christen Kohlengruben besassen. — In Apotheken fragte ich vergeblich nach Versteinerungen von Kwéitshóu. [ Vergl. hierzu die von CREMER gefundenen carbonen Brachioyoden, deren Vorkommen weiter nordöstlich, bei Nan-tshzvan-hsiën, in derselben Zone zu liegen scheint. S. oben, S. .1-51f.]

  1. [So nach BOURNE (a. a. O., S. 79) auch schon der Sung-kan-lió zwischen Hsi jii-tan und Ki-kiang-hsiën. ]

  2. [Diese Angabe war im Manuscrizt HoSIE zugeschrieben, der sie nicht hat.]

  3. S. hier Bd. II, S. 535.

  4. [HOSIE, a. a. O., S.32.]

[S. unten im Abschnitt Tiber Besiedlung.]