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0384 China : vol.3
China : vol.3 / Page 384 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VI. CAPITEL. DAS GEBIRGSGEFUEGE IN TIBET.

zuverlässig ist, so lässt sie ihn 3 Grad WNW von dieser Stelle, etwas westlich vom 90 sten Längengrad, entspringen. Bis Besseres vorliegt, werden wir Dies anzunehmen haben, um so mehr als die Wahrscheinlichkeit dieses Verlaufs, ebenso wie der Stromlänge, ausserordentlich gross ist. Da CAREY den Oberlauf nicht überschritten hat, kann dieser nur südlich von dem hohen Gebirge liegen, welches jener Reisende im Süden seines Weges zwischen 9o° und 901/20 gesehen hat. Die chinesische Karte bezeichnet das Gebirge im Norden des Quellgebiets als Bayankhara-deliben-pa; auch Dies bestärkt unsere Annahme.

Nehmen wir diese beiden Grenzlinien an; so wächst die Breite des zwischen ihnen eingeschlossenen Gebirgslandes, welche im Osten 140 km beträgt, allmählich bis zu 200 km an. Betrachten wir nun, was sich über dessen innere Gliederung den Berichten entnehmen lässt.

2. Die L ä n g s t h ä 1 e r. — Auch in diesem Theil walten unter den Hohlformen die Längsthäler weitaus vor, und da die Reisewege grössten Theils ihnen folgen, beginnen wir mit ihnen.

Die Furche des Tosu-nor und des Slauga und Naitshi lässt sich auch weiterhin erkennen. Wo ROCKHILL den Naitshi gol verliess, erkannte er, dass dessen Thal gegen Westen hin dieselbe westliche (d. h. WzN-) Richtung behält, so weit sein Auge reichen konnte. Auch erkundete er, dass ungefähr 8o km westlich ein lang gezogener, etwa 41/2 km breiter See Khara-nor mit brakischem Wasser in öder gebirgiger Umgebung liege. Selbstverständlich können wir die Längs-Erstreckung des Seees nur in das allgemeine Gebirgsstreichen setzen. Gehen wir weiter in der Richtung des oberen Naitshi-gol, so gelangen wir, 165 km von ROCKHILL's letztem Punkt, zu der Stelle, wo CAREY den Batygantu-Fluss bei dem Zeltplatz Bulantai südwärts verliess, und folgen derselben Furche in stets gleich bleibender Richtung entlang CAREY's Reiseweg noch 130 km. Schon PRJEWALSKI hatte erkundet, dass der genannte Fluss seinen oberen Lauf in einem Hochthal (Tsahan-tokhoi) zwischen zwei Parallel-Ketten habe; auch hörte er, dass er am Djingri-Berg, einem gewaltigen Massiv, entspringe.') In der That wendet sich der Batygantu bei Bulantai in einem Querthal nach Norden, während er oberhalb dieser Umbiegung, in einem von CAREY ganz geradlinig gezeichneten Lauf von WzN nach OzS , die Strecke von 13o km zwischen zwei Gebirgszügen zurückgelegt hatte. Er erhält starken Zufluss von Süden und nimmt bei Bokalik einen nördlichen Zufluss auf. Das Längsthal endet anscheinend, wo in 901/2 ° O der Quellstrom des Batygantu von Süden her kommt und in Jenes einbiegt. In der Fortsetzung gibt CAREY Tafelland an, von welchem eine Anzahl kleiner Flüsse nach WNW abströmen. Der grösste von ihnen, Kum - kul - darya, liegt, wie er selbst erwähnt, in der Fortsetzung des Längsthales. Er fliesst im Süden der Colurnbus-Kette, nimmt die anderen Bäche auf und führt eine reichliche Wasser-

1) PRJEWALSKI, a. a. O., S. 9.