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0497 China : vol.3
China : vol.3 / Page 497 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DIE KOHLE BEI LUI-PA-KÓU.

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sind einzelne dünne Lagen matt glänzend und etwas erdig. Nur ein Fünftel der Förderung fällt als schöne Stückkohle [das Uebrige als Klein- und Staubkohle]. Der Preis für die Stückkohle ist auf der Grube I tsiën das kin. Sie kann für 120 tsiën pro Ioo kin auf die Schiffe im Lui-h6 geladen und für weitere 18o tsiën pro Ioo kin nach Han-kóu befördert werden, das in 20 Tagen erreicht wird. Dort kann also der Pikul für 400 tsiën gelagert werden.

Die Pflanzenreste von Lui j5a-kóu sind in Band IV dieses Werkes [von A. SCHENK] beschrieben worden 1) ; sie geben den Beweis, dass die beschriebenen Sedimente der Steinkohlenformation angehören.   In Anbetracht der Gleichförmigkeit der Lagerung ist es auf-
fallend, die guten Kohlenschichten nicht schon weiter südlich vom Lui-hò durchschnitten zu sehen. Es scheint mir keinem Zweifel zu unterliegen, dass die vorher mehrfach erwähnten Kohlenvorkommen von geringer Beschaffenheit dem unteren Theil der Formation, mithin einem anderen Niveau, angehören, und dass deren oberen Theile grössten Theils der Zerstörung und Abtragung unterlegen sind. — [ Wie schon oben (S. 155, Anm. ¢) angedeutet wurde, hat ZEILLER unter den von der Exj5edition LANTENOIS in Süd- Yünnan (s. oben, S. 52, Anm. z) gesammelten Kohlen-Pflanzen einen für die Beurtheilung des Alters dieser Anthracit-Lager von Hunan maassgebenden Fund gemacht. Er bestimmte nämlich als vorherrschend unter ihnen die durch SCHENK zuerst von Lui ya-kóu beschriebene Art Megalojteris nicotianaefolia, die er freilich zu der Gattung Gigantoj5teris stellt, ferner eine an die Annularia maxima SCHENK erinnernde Form. Nach dem Gesammt- Charakter der Flora setzt ZEILLER das Alter z w is ch en Pe rm u n d Tr i a s , aber, der Ansicht von LANTENOIS folgend, eher als t r ja s s is ch (untere oder mittlere Trias) an. Mit Rücksicht auf die von Herrn FRECH als ober-dyadisch bestimmten Lamellibranchiaten von Hwang-i-kang (s. unten) bleibt es zweifelhaft, ob nicht beide Bestimmungen zu vereinigen und die Schichten insgesammt als O b er e Dy a s zu betrachten sind.]

Von Lui-ya-kóu bis Lui-yang-hsiën. — Wenn man den Fluss weiter hinab fährt, so sieht man verlassene Kohlengruben an den Gehängen zu beiden Seiten, besonders um den Ort Ta-huo-wo-tan [am linken Ufer], dessen Name zu Ta-wu-tan abgekürzt wird. Hier lagert auch wieder Kohle zum Verkauf. Bedeutender als alle bisher genannten Plätze ist Tau-kiu, ein langes schwarzes Dorf am rechten Ufer, welches ganz aus Kohlen-Niederlagen besteht. Es lagen gegen 8o Schiffe hier, um Fracht stromabwärts, zum Theil bis Han-kóu, zu nehmen. Die Gruben sollen 12 li östlich vom Ort liegen. Die Kohle [von der hier gewaltige Massen in allen Grössen lagerten] gleicht derjenigen von Lui ya-kóu, hat aber einen noch ungünstigeren Stückkohlen-Fa11.2) Unterhalb des Ortes befindet sich am linken Ufer ein kleines Eisenwerk. Man verschmilzt einen manganhaltigen Brauneisenstein, der aus der Gegend von Tshönn-tshóu hierher zur besseren Kohle gebracht wird 3). Es ist dafür, ungleich den Verhältnissen in Shansi, ein ungefähr 20 Fuss hoher Hochofen aus dem Sandstein der hiesigen Kohlenformation erbaut worden. Da die dicke Mauerung noch eine äussere Umkleidung von Lehm und Holz hat, liessen sich die inneren Dimensionen nicht schätzen. Der Raum verjüngt sich offenbar nach oben, und es ist nur eine kleine Oeffnung für die entweichenden Gase gelassen. Das Gebläse besteht aus einem doppelt wirkenden Hand-Blasebalg, der mittelst einer Kolbenstange durch drei Leute bewegt wird. Ein Aufgang führt zur Gicht, in welche abwechselnd Erz und Feuerungsmaterial geschüttet wird. Man gewinnt ein unreines, grossblättrig-krystallinisches, weisses und sehr sprödes Roheisen, das in Gestalt flacher Kuchen abgezogen wird. Diese werden in Stücke geschlagen und gefischt. Das daraus gewonnene Schmiedeeisen kommt in zweierlei Formen in den Handel, theils in Cylindern von 6 Zoll Länge und I Zoll Durchmesser, theils in Stücken von quadratischem Querschnitt, welche 5 Zoll lang und I Zoll dick sind. Der Preis ist verschieden, da das erstere

  1. [S. Bd. IV, S. 230-239 und 242f. Tafeln XXXI—XXXIII und XXX V ]

  2. [Das Tagebuch enthält den wichtigen Vermerk: » Ich fand bei den Gruben einen an Pflanzenresten reichen Kohlenschiefer. Es war nicht viel vorhanden, und ich konnte nur wenige gute Stücke finden, wurde aber vor Allem durch den Menschenandrang an einer grösseren Ausbeute verhindert. Die Pflanzen sind ganz verschieden von allen, die ich bisher an anderen Orten gesammelt habe«. — Nach Bd. IV, S. 240, Anm., sind diese Reste in die Bearbeitung der Pflanzen von Lui ya-kóu nicht einbegriffen gewesen.]

  3. Ueber das Vorkommen von Eisenerzen in dortiger Gegend s. oben, S. 450f.