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0415 China : vol.3
China : vol.3 / Page 415 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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ANSCHAARUNG SÜDLICH VOM TANGLA.

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Der Nu-tshu unterhalb der Einmündung des Su-tshu. — Schon

im Gebiet des Nagtshukha scheinen sich die Quellströme unterhalb ihres Obergebietes tief in das Gebirge einzuschneiden. Sie sind dort von Reisenden nicht besucht worden. Ein grösserer Verkehrsweg scheint weder ihnen entlang noch, im Osten desjenigen der BONVALOT'schen Expedition, über sie hinweg zu führen. Ob die von D'ANVILLE unterhalb der Vereinigungsstelle angegebene Sama-Brücke noch besteht, ist nicht festgestellt. Aber 2 '/2 Längengrade abwärts dient die bei ihm als Mafia bezeichnete Brücke noch für die Süd-Strasse von Lhassa nach

Tshamdo. Auch von dieser Stelle fehlt indess jede weitere Nachricht. Erst wenn

wir wiederum 2 Grade ostwärts und 2 Grade südwärts gehen, kommen wir zu dem Punkt Tang-shu, wo A.— K.— auf dem Wege von Batang nach Zayul den Fluss mittelst der dort befindlichen Seilbrücke verquerte. Den Wasserspiegel fand er nur noch 7150 Fuss (2180 m) hoch. Dieser Ort ist mindestens 600 km vom Einfluss des Su-tshu entfernt. Es ist auffallend, dass der Nu-tshu sich von den Parallelflüssen am Tiefsten eingeschnitten hat.

Bis zur Maja-Brücke ist der Fluss zwischen der nördlichen, von ROCKHILL

und Anderen eingeschlagenen, und der südlichen, durch A.— K.— bekannten Strasse eingeschlossen. Sie liegen bei der Sutshu - Mündung noch einen Breitengrad aus einander, nähern sich aber einander im Westen der Maja - Brücke auf nicht mehr als 45 km. Von da an wird der Zwischenraum weit grösser, ebenso der Spielraum zur Einzeichnung des Stromes, bis die Seilbrücke von Tang-shu einen festen Punkt bietet.

In dieser Strecke erhält der Strom von Norden nur einen grösseren Zufluss,

den Seremdo-tshu. Er kommt von jenseits des Ramnong-gangri und bricht von dort, wo ROCKHILL dem Längsthal eines kleinen Nebenflusses folgte, in enger Querschlucht durch ein Kalksteingebirge, welches ihn um woo m überragt. Ausser ihm wird auf den neueren Karten auch der Tse-tshu oder Fluss von Riwotshé dem Nu-tshu zugeführt. Doch gehört er jedenfalls, wie D'ANVILLE den Fluss von »Ritatché« darstellt, dem Lan-tsan-kiang an.

Das ganze Stromsystem ist offenbar tief und engschluchtig im Gebirge ein-

gesenkt. Wir haben über dieses keine Nachricht und können nur mit Vorsicht einige Schlussfolgerungen über seine Structur ziehen. Einen Anhalt dazu gibt einerseits die grosse Regelmässigkeit der von ROCKHILL beobachteten Gesteinszonen ; andererseits der Umstand, dass BowER in mässiger Entfernung südlich von der Strasse fortlaufende Reihen hoher Kettenzüge angibt. Die erste Reihe fällt in die Fortsetzung des Bumza - shili - Zuges ; es ist wahrscheinlich, dass dort die archaischen Gesteine eine ebenso regelmässige Zone bilden, wie die ihr im Norden folgenden Sedimentgesteine. Ein zweiter, weiter nördlich gelegener Zug, im Süden von Riwotshé, scheint sich als unmittelbare Fortsetzung der Ramnong-gangri—Kette darzustellen. Jedenfalls deutet seine Zeichnung darauf hin, dass der Parallelismus, wie er entlang der Strasse besteht, auch weiter südlich vorhanden ist. Ist aber Dies der Fall, so fliesst der Nu-tshu nicht, wie man voraussetzen könnte, in einem