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0102 China : vol.3
China : vol.3 / Page 102 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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II. CAPITEL. BEOBACHTUNGEN IN DER PROVINZ SZ'TSHWAN.

eine ansehnliche Breite. Eine ungefähr 14 Meter breite Brücke führt hinüber. Ich fand das Flussbett mit Geröllen eines festen Sandsteins und eines sehr versteinerungsreichen [hier auch zu Kalkbrennerei verwandten] Kalksteins erfüllt ; dieser muss im Auf bau der Frontkette eine

hervorragende Rolle spielen. Es ist wahrscheinlich K o h 1 e n k a l k- stein. Leider scheint DAVID, sonst ein eifriger Sammler, ihn

nicht wahrgenommen zu haben, und mir erlaubte der bei Kiungtshóu ausnahmsweise aufdringliche und aggressive Charakter der Bevölkerung nicht, mich mit dem Zerschlagen der Gerölle auf-zu halten.

Unmittelbar südlich von der Briicke verlässt man die Ebene.

)o   Die Strasse [Fig.3] führt auf einer Terrasse, welche ein breites,

   - - -- - - - - -   flaches, anfangs 16o Fuss [50 m] über den Fluss sich erhebendes,
nach SW ') aber allmählich höher ansteigendes Gelände bildet. Sie besteht an der Oberfläche und in allen Entblössungen aus einem rothgelben laterit-artigen Thon, dessen Farbe und Structur häufig wechseln. Darin liegen zahlreiche Blöcke, theils kleine, theils

6,0   bis zwei Fuss im Durchmesser, von verschiedenem Gestein, ins-

besondere sehr festem Sandstein, unregelmässig zerstreut; bald

sind sie dichter angeordnet, bald locker vertheilt. Von Schichtung oder lagenartiger Anordnung ist keine Spur wahrzunehmen. Obgleich ich gekritzte Geschiebe nicht fand, konnte ich mich doch

nicht erwehren, in den Terrassengebilden eine ausgedehnte An-

häufung von Gletschers c h u t t zu vermuthen, dessen feiner

erdige Theile durch vorgeschrittene Zersetzung zur Zeit eines

cwärmeren Klima's ein laterit-artiges Ansehen erhalten hätten. Die

Aufmerksamkeit künftiger Reisender möge hierauf gerichtet sein.

Bemerkenswerth ist die ebenfalls an Moränen-Landschaft erinnernde Unebenheit der Oberfläche. Breite, mit Getreidefeldern bedeckte Senkungen sind durch hügelig aufragendes Land getrennt ; angebaute Wälder von Kiefern, welche wegen ihrer Selten

heit in diesen Gegenden der Terrasse ein besonderes Gepräge

verleihen, bekleiden die Erhöhungen. Die Dichtigkeit der Be-

.):

völkerung, obgleich hinter derjenigen der Thalebene weit zurück-

   s\r,   stehend, ist doch bedeutend. Die meisten Häuser und Gehöfte

ba

sind zerstreut ; doch finden sich auch geschlossene Dörfer in den

   ?    Senkungen, so der Marktflecken Pai-tshang.

   - '   e   Auf der [kleinen] unbequemen, mit Gesteinsbrocken gepflasterten
in Strasse allmählich ansteigend erreicht man noch vor M

   ;:1   g   gshan

Begrenzung hsn die Be   des Schuttlandes. Es erscheinen rothe

g   g

z

Kiung tsh

thonige Sedimente, welche N 30 U O streichen und nordwestlich fallen. 2) Sie senken sich hinab in einen Muldenboden, in welchem

%.1   die genannte Stadt liegt, und steigen jenseits zu den wegen ihrer
kostbaren Theesorten gepriesenen Ming- Hügeln an, welche der

  • \ ;   Stadt den Namen gegeben haben. In dem Zug derselben ist der

t°'   niedere Pass Kin-ki-kwan eingesenkt [über den man in das Thal

von Ya-tshóufu gelangt.] Der Weg führt [südwestlich über das Streichen der wellig gebogenen rothen Schichten hinweg, zunächst] in einer romantischen Seitenschlucht aufwärts. Auf der Höhe

  1. [So im Tagebuch; im Manuscript stand weniger genau „südwärts".]

  2. LoCZV (a. a. O., S. 675) erwähnt, wie es scheint an derselben Stelle, Sandstein- und Mergelschichten, welche regelmässig nach OSO einfallen. Es dürfte daher eine Sattelbiegung vorliegen.