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0755 China : vol.3
China : vol.3 / Page 755 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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il

DIE GEGEND VON NAN-KING UND TSHÖNN-KIANG.

711

~

Zungen gegen den I angtszc hin; nach Westen füllt es einen Theil des von der Stadtmauer von Nan-king umzogenen Gebietes aus und stellt die Verbindung mit anderen, südwestlich davon gelegenen Hügeln her. Im Süden scheint es ein grosses Areal einzunehmen. Am nördlichen Fuss der Löss-Vorlage gegen die Alluvial-Ebene des Yangts,;r führt die grosse Strasse von Tshonn-klang nach Nan-king: ein 3 bis 4 Fuss [90-120 cm] breiter, zum Theil mit platten Steinen gepflasterter holperiger Saumweg, auf welchem zu Pferde, zu Fuss und auf Schieb-karren in bedeutendem Maass gereist wird 1). Es liegen daran mehrere grosse Dörfer mit Herbergen und Kaufläden. Durch das Innere des Berglandes führen viele ähnliche, aber engere und weniger gepflegte Steige.

Gegenüber diesem Gebirge, nördlich vom Yangtszë, und durch einen

A 11 u v i a 1-Streif von i bis 6 g. M. [2II kill] Breite von ihm getrennt, nimmt die mit Löss bedeckte T e r r a s s e , in ähnlicher Meereshöhe und mit ähnlichen Formen wie im Süden, einen grossen Raum ein, dessen Ausdehnung unbekannt ist. Ueber sie steigen vereinzelte abgestumpfte Kegel, theils sehr breit, theils

von geringerem Durchmesser, zu scheinbar 400 bis 700 Fuss [120   200 in] Meeres-
höhe an. In einigen von ihnen erkennt man sofort Vulcane; andere sind Bruchstücke eines vulcanischen Tafel-Landes. Dies ist das Gebiet der N a n k i n g Vulcane.

Im Westen grenzt hieran ein Gebirge, welches gegenüber von Nan-king scheinbar geschlossen ansteigt. Es kann als das N a n k i n g- G e g e n g e b i r g e bezeichnet werden.

Der Bericht, dass an mehreren Orten des Nanking-Gebirges Steinkohle gewonnen werde, machte eine genauere Untersuchung desselben in Anbetracht der ausgezeichneten geographischen Lage mit Rücksicht auf Shanghai und die Küste, in hohem Grade wünschenswerth. Einige Male hatte ich bei meinen ersten Reisen Theile des Berglandes gesehen.') Neben wichtigen Aufschlüssen waren mir Räthsel geboten. Ich beschloss daher eine nähere Untersuchung und führte diese im Sommer 1871 aus. Bei der geringen Breite des Gebirges kann man die Bequemlichkeit haben, sich auf kleinen Canälen am Nord-Fuss des Gebirges fort zu bewegen und das Boot als wandernde Nacht-Station zu benutzen.

Landschaftlich bietet die Gegend wenig Reiz. Die Berge sind meist kahl; das Land litt noch unter der Verwüstung durch die Taiping-Rebellion. Die Dörfer waren vernichtet, von den Bewohnern nur wenige am Leben geblieben. Diese und die neuen Einwanderer hatten das Alluvial-Land grossen Theils wieder cultivirt. Aber aller ansteigender Boden, insbesondere der Löss, war eine Wildniss, die von Fasanen wimmelte und als Aufenthalt für zahlreiche Wildschweine diente.

  1. [Jetzt besteht eine Eisenbahn - Verbindung, s. Atlas, Blatt ¢6.]

  2. Vom i6. bis 23. Dezember 1868 hielt ich mich in der Gegend von Tshönn-kiang und Nan-king auf und lernte einen Theil des Berglandes kennen ; auch besuchte ich das Gegengebirge. Wiederum war ich dort vorn i i. bis 20. Februar 1869. Hierbei besuchte ich die Vulcane der Nord-Seite. Die letzte Reise vom 30. Juli bis B. August 1871 hatte eine mehr systematische Begehung des Gebirges zum Zweck.