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0374 China : vol.3
China : vol.3 / Page 374 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VI. CAPITEL. DAS GEBIRGSGEFUEGE IN TIBET.

auf der topographischen Karte den Namen Akka-[Arka-]tagh, auf der schematischen neben diesem in der östlichen Verlängerung noch den Namen Prjewalski-Gebirge führt und in seiner Gesammtheit ausserdem noch als (der eigentliche) »Kwenlun« bezeichnet wird'). Nur an einer Stelle, in 87'/2 ° O, ist die Expedition nach einer Goldwäsche in den nördlichen Fuss-Hügeln gekommen. Wir werden daher nach den Berichten Derjenigen, deren Reisewege über andere Stellen innerhalb des Areal's des eingezeichneten Gebirges geführt haben, die Haltbarkeit der Annahme zu prüfen haben.

Ehe ich hierauf eingehe, will ich noch die Frage der doppelten bogenförmigen Verbindung im Norden des Ayag-kum-kul (oder Tshong-kum-kul) berühren. Während nämlich die Karten übereinstimmend, bis auf eine kleine Abweichung im Yussupalyk-tagh, die Streichrichtung WSW—ONO für alle Züge der Rand-Zone einsetzen, dagegen für PRJEWALSKI'S Tsaidam-Gebirge und Columbus-Gebirge das KwenlunStreichen angeben, fällt die Abweichung in diesen beiden kleinen Verbindungsgliedern der zwei letztgenannten Ketten mit dem Tokus-dawan auf. PRJEWALSKI, CAREY und der PRINZ VON ORLÉANS sind darüber hin gegangen und haben eine

relativ niedrige, leicht überschreitbare Bodenschwelle gefunden.   Sie erscheint
doppelt unbedeutend neben dem hochragenden Kreml und dürfte, wenn sie auch unleugbar eine Verbindung herstellt, doch die Gesetzmässigkeit eines unvermittelten Ansatzes der Kwenlun-Ketten an die Rand-Zone nicht aufheben.2)

  1. [So auch auf der Karte zu S. HEDIN's Reisen 1894-97 (Peterm. Mitthl., Erg. Heft No. 131, Tafel IV). Noch stärker hat HEDIN in seinen » Scientific-Results « wo (Bd. IV, S. 559f) alle neuen Nachrichten zusammengefasst werden, die Bedeutung des Akka-tagh betont, der sich als ein System von vier 5arallelen Ketten mit südwärts zunehmender Höhe darstellt (vgl. dazu ebenda die schematischen Skizzen der Gebirgsanordnung und die Höhen-Profile auf Tafel 68-71). — Hier ist das Problem des Akka-tagh, und namentlich sein Ver hältniss zur Prjewalski-Kette, unten im vierten Abschnitt dieses Cayitels näher behandelt worden.]

  2. PRJEWALSKI überschritt sie im Westen, nahe am Kreml. Der Anstieg beginnt von der erwähnten Thalsenke, wo ihr Boden die Höhe von 366o m hat. Die Höhe des Passes ist zu 4000 m angegeben, diejenige des Tshongkum-kul am Süd-Fuss zu 357o m. CAREY'S Anstieg begann ioo km weiter östlich, wo er in der Thalsenke (bei Bagh Tokai am Kara Sai) 3600 m angibt. Den Pass (Amban-ashkan-dawan) notirt er zu 4200 m, das Lager am Süd-Abfall, etwas östlich vom See, zu 4055 m. Auf der Karte des PRINZEN VON ORLÉANS, welcher den Uebergang auf demselben Weg ausführte, ist nur, an letzterer Stelle, die Zahl 555o m angegeben. Diese (vielleicht auf irrigem Abschreiben beruhende) Zahl muss ausser Acht gelassen werden, da auch PJEWTSOFF für den See die Höhe von 4050 m fand. Bei der Beschreibung des Uebergangs ist von Gebirgsüberschreitung wenig die Rede (s. Bericht in Bull. Soc. Géogr., 1891, S. 334, und BONVALOT, ebenda, S. 165-170). Nur wird bei Erwähnung des nicht gefrierenden Seees (Tshong kum-kul) gesagt : »Die granitische Columbus-Kette liegt nun hinter uns«, und auf der Karte ist in der That die Columbus-Kette westlich vom Pass in der Richtung WNW fortgeführt. — Da die Expedition PJEWTSOFF die in Rede stehende hügelige Schwelle nicht überschritt, sondern nur von Süden und Norden aus der Ferne sah, so scheint Angesichts der angeführten Thatsache kein Grund vorhanden zu sein, das hügelige Zwischenglied durch zwei Gebirgslinien in der Stärke der für das Gebirge des Kreml angewandten einzuzeichnen, wie es auf der schematischen Karte von BOGDANOWITSCH geschehen ist. Er gibt ihnen die Namen Piyaslyk-tagh und Nargun-alun. — [Es ist zu bemerken, dass schon oben (S. 330, Anm. 2) eine ähnlich hohe D ferenz in einer Höhenangabe (für den Tash-dawan) zwischen ORLÉANS einerseits, CAREY und PJEWTSOFF andererseits erwähnt wurde.]