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0696 China : vol.3
China : vol.3 / Page 696 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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XII. CAPITEL. BEOBACHTUNGEN IN 1 SHÉKIANG UNI) NGANHWÉI.

haltigen E r u p t i v g e s t e i n e n. Dann kommt man an Stellen, wo diese unregelmässig in den Verband der Sedimentgesteine eingreifen. Die Letzteren sind dort sehr in ihrer Lagerung gestört; es findet sich z. B. west-östliches Streichen und steiles nördliches Fallen. Einzelne Gesteine haben räthselhaften Charakter; z. B. [die oben auch von Tshóu-shan erwähnten] rosarothen feinkörnigen Feldspath-

Gesteine mit Quarz und Epidot.

Diese Gesteine bilden entlang der Küste rauhe, schroffe Felsformen und sind von der Brandung scharf ausgefressen.')

Die Insel Pu - tó u -shan (Pute oder Pootoo der Seekarten und der Literatur). — Ich ankerte am südöstlichen Ende der Insel, dicht unter Land, und unternahm von hier aus einen längeren Ausflug [s. die Skizze, Fig. 82]. Den ganzen Tag über wehte ein orkan-artiger Nordwest-Wind bei heiterem Himmel. Pu-tóu ist bekannt als ein Heiligthum des Buddhismus in China.2) Seit alter Zeit bestehen hier Tempel und Klöster. Die Bewohner sind Priester, Mönche und Einsiedler und deren Diener. Es ist strenges Gesetz, dass kein weibliches Wesen, nicht einmal ein weibliches Thier, die Insel betreten darf. Ein io Fuss breiter, mit Granit -Quadern regelmässig und schön gepflasterter Weg führt über die Letztere hin.3)

So weit ich die Insel gesehen habe, besteht sie aus Granit, mit Ausnahme

1) KOLLBECK hat die folgenden Gesteine aus dieser Gegend mikroskopisch analysirt :

  1. (a. a. O., S. 14) graulich - weisser Quarzporphyr von Lu-kia, dessen krystallinische Grundmasse ganz aus Feldspath-Individuen von o, mm Länge und o,oó mm Breite besteht ; er enthält kleine, von Glaseinschlüssen freie Quarz-Krystalle und, weit reichlicher, Feldspath-Krystalle. Die Letzteren haben, ebenso wie die Grundmasse, zum Theil eine Umwandlung in Kaliglimmer erfahren.

  2. (S. 15) Felsitporphyre von Lu-kia und den Bergen im Norden von Shönn-kia. Die gelblich-weisse Grundmasse von letzterem Ort stellt ein mikrogranitisches Gemenge von Quarz und Feldspath-Individuen dar. Eingeschlossen sind Orthoklas, Plagioklas und mit Zirkon und Apatit verwachsener Magnesiaglimmer, aber kein Quarz. Das Gestein von Lu-kia ist fleischroth, im Uebrigen von dem anderen fast nur durch eine schöne mikro-schriftgranitische Verwachsung von Quarz und Feldspath verschieden.

  3. (S. 22) Graulich-gelber Felsitporphyr von den Bergen bei Shönn-kia. Quarzeinsprenglinge sind nicht wahrnehmbar ; unter den Ausscheidungen ist Plagioklas häufiger als Orthoklas ; Glimmer kommt nur in unverändertem Zustand vor.

  4. (S. 23) Apfelgrüner Felsogranophyr von Lu-kia, mit porphyrischen Quarzen und Feldspathen.

  5. [S. 26.] Eine schwärzlich-grün gefärbte Breccie von den Bergen bei Shönn-kia. Es fehlt ein verbindender Kitt. KOLLBECK fand als Bestandtheile nur: 1) Bruchstücke von Porphyr, welche nach Structur wie nach mineralischer Beschaffenheit grosse Unterschiede zeigen ; 2) in noch grösserer Menge Bruchstücke eines dunkelgrünen, wahrscheinlich durch Chlorit gefärbten diabas-aphanitischen Gesteins mit triklinen Feldspathen und augitischen Körnchen ; 3) selbstständige Quarze, welche von. glasigen Einschlüssen frei sind, und Feldspathe.

2) [S. die Erwähnung bei H UC, deutsche Ausg. (1856), Bd. II, S. 124f.]

3) [ Vergl. die Schilderung der Insel in »Tagebüchern aus China«, Bd. I, S. 46-49.]