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0349 China : vol.3
China : vol.3 / Page 349 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DIE EINZELKETTEN DES NAN-SHAN.

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im Westen durch die nur 3550 m hohe Einsenkung des Passes Tangin-kutul von dem Anembar-Zug getrennt ist. ROBOROWSKI überschritt ausser diesem noch vier andere Pässe, welche 3900 m bis 4100 m Höhe haben und sämmtlich als leicht gangbar beschrieben werden. Die Gipfel ragen über die Schneelinie auf. Die Kette wird im Norden durch das Thal von Shara-golyin begrenzt, dessen Ausgang in der Enge von Koko-usu noch 2400 m Höhe hat. Im Süden senkt sich die West-Hälfte nach dem weiten Syrtyn-Becken ab, welches, nach ROBOROWSKI, Spuren ehemaliger Seeausfüllung zeigt. Die Ost-Hälfte wird durch das fruchtbare Hochthal des Ike-khaltin-gol vom Ritter- Gebirge getrennt. Das Letztere, welches von PRJEWALSKI, da er es nur aus der Ferne sah, für eine Quer-Abzweigung des Humboldt-Gebirges gehalten worden war, fügt sich nach den neueren Forschungen als ein gleich gerichtetes Glied dem allgemeinen Parallelismus ein, wie dies schon aus einer Bemerkung LITTLEDALE's geschlossen werden durfte. Dieser hatte das Humboldt-Gebirge in ungefähr 96° 40' 0 von Nord nach Süd auf dem 48 50 m hohen Pass Ping-dawan überschritten und sah südwärts eine viel höhere Parallel-Kette, von deren über 20 000 Fuss [ózoo m] geschätztem Gipfel Eisfelder herabzogen 1). Das hiermit offenbar gemeinte Ritter-Gebirge hat die relativ kurze Erstreckung von 160 km, ist breit angelegt, im Westen niedrig, im mittleren Theil aber auf eine Länge von mehr als 10o km an der Nord- Seite stark vergletschert. Die Pässe in diesem Theil haben, nach ROBOROWSKI, Höhen von 4300 bis 4400 m.

Die beiden Gebirge nehmen zusammen eine Zone von 10o km Breite ein. Verfolgt man sie nach OSO, so verschwinden sie als hochragende Ketten. An ihre Stelle tritt hoch gelegenes, mit flachen Anschwellungen besetztes Land, das sich allmählich nach dem 3200 m ü. M. gelegenen Koko-nor abdacht. Geht man weiter in derselben Richtung fort, so kommt man zu

  1.  den Gebirgen zwischen Koko-nor und Lan-tshóu-fu. OBRUTSCHEW nennt den Hauptzug, im Süden des Hsi-ning-hó, das A m a s u rg u - Gebirge und lässt von ihm aus zwei Züge nach Nordwesten sich abzweigen, denen er die Namen Po ta n i n -Gebirge und D o n ky r-Gebirge gibt. Doch erscheint betreffs der beiden Letzteren die Forschung noch nicht hinreichend sicher.

  2.  Im Süden der durch (7) und (8) bezeichneten Zone folgt wieder eine continuirliche, wenn auch durch einige von Nord nach Süd laufenden Flüsse durchbrochene Kette, das Kokonor-Gebirge der früheren Auffassung, jetzt als SüdKo k o n o r- Ke tte bezeichnet. Ihren westlichen Theil hat OBRUTSCHEW die Mu s c h k e to w -Kette genannt. Diese hat er selbst überschritten. Das Ost-Ende des Gebirges ist nicht übereinstimmend dargestellt. ROBOROWSKI setzt es im Westen des Koko-nor, südlich von der Einmündung des Bukhain gol, an ; OBRUTSCHEW lässt das Gebirge längs der Südseite des Seees fortsetzen. Dort

 

1) LITTLEDALE in Geogr. Journal, Bd, III (1894), S. 462,