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0433 China : vol.3
China : vol.3 / Page 433 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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1!

GEBIRGSBAU IM GEBIET DER MERIDIONALSTRÖME.

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nach N 3o° W fortsetzen, so müssen sie den meridionalen Lauf des Kin-sha-kiang oberhalb der Stelle überschreiten, wo GILL von Atentsz kommend, ihn erreichte. Die Vermuthung liegt nahe, dass dadurch verursachte Engen die Verkehrsstrassen nach den Höhen drängen, auf welchen GILL im Westen und die SZÉCHENYI'sche Expedition im Osten der nun nördlich folgenden Stromstrecke reisten.

Abgesehen von den krystallinischen Schiefem im Lessuti-Rücken nennt LOCZY auf dem Weg von Batang bis zur Ost-Biegung des Kin-sha-kiang theils Phyllit, Glimmerphyllit und chloritische, von Quarz durchschwärmte Thonschiefer, welche entweder mit blendend weissem Kalkstein oder mit schieferigen, dickbankigen, durch Zwischenlagen von Phyllit gebänderten Kalksteinen wechseln ; theils o b e r c a r b o n i s c h e Schichten, in denen Kalkstein weitaus vorherrscht. Mit den älteren Formationen kommen E r u p t i v g e s t e i n e vor, besonders porphyrischer Granit, »granitoporphyrischer Quarzandesit«, Diabas und Diabas-

Tuffe.   Letztere sind stellenweise bedeutend entwickelt und werden die vor-
herrschenden Gesteine an dem Weg von der Strombiegung nach Ta-li fu. Hier durchbricht der Diabas Kohlenkalk mit Schwagerina, so dass er jünger als dieser ist.') Ausserdem entdeckte LOCZY sehr versteinerungsreiche weisse T r i a s -Kalk e vom Alter des deutschen Muschelkalks 2), welche conform auf Kohlenkalk lagern und von Osten her in schuppenförmiger Aufschiebung von diesem überlagert werden. Die Streichrichtungen sind meist NzW, doch kommt auch N—S und hin und wieder NzO vor.

Ein Wenig südlich von diesem Bogen schliessen sich die Beobachtungen des Abbé DESGODINS an. Dort liegt, ungefähr in 29 ° N und einen Breitengrad südlich von Rishod und Batang, die Missions-Station Yerkalo. LOCZY hat nach mündlichen Aussagen des hochverdienten Missionar's einige Nachrichten über die Gesteine in einem von West nach Ost durch die Orte Yerkalo und Dzongun gelegten Profil zusammengestellt 3). Yerkalo liegt auf einer Ebene in 2600 m Meereshöhe, ein Wenig östlich vom Lan-tsan-kiang und 35o m über dem Fluss. Ostwärts übersteigt man einen Bergrücken und kommt nach einem von N nach S gerichteten Zufluss des Kin-sha-kiang. Oestlich von ihm liegt, wiederum auf einer Verebenung, das Dorf Dzóngun in 3300 m Höhe 4). Es ist durch einen zweiten Bergrücken vom Kin-sha-kiang getrennt.

Das Längsthal des Lan-tsan-kiang ist mit r o t h e m Sandstein bis zur Höhe von 40o m erfüllt. In seinem Boden sind S a l z b r u n n e n. Aus Kalkstein, welcher jedenfalls im Liegenden der Sandsteine angetroffen wird, sammelte DESGODINS

  1. [S. LOCZY, a. a. O., S. 746.1

  2. Mit Encrinus liliíformis, Myojlhoria elegans, Myophoria cardissoides, etc. — S. LOCZY, a. a. O., S. 736 ff.

  3. S. LOCZY, a. a. O., S. 721-723, und die Karte in DESGODINS, Le Thibet, Paris 1885.

  4. GILL (a. a. O., II, S. 217) gibt dem Ort dieselbe Höhe (10792 Fuss), erwähnt aber in der Umgebung nur Hügel von Sandstein. Der oben genannte Fluss ist sein Kiang-ka. Das obere Becken desselben soll fast ganz aus Rothsandstein bestehen.