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0366 China : vol.3
China : vol.3 / Page 366 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VI. CAPITEL. DAS GEBIRGSGEFUEGE IN TIBET.

kommen von Steinkohlen an zwei weit getrennten Stellen, hoch am Nord-Gehänge und dann ganz auf der Höhe des Gebirges, erwähnt wird.

Loczv hat beobachtet, dass am Nord-Rand des Nan-shan an den von ihm besuchten Stellen das Fallen steil südlich ist'), und nimmt an, dass auch sonst das Fallen vorherrschend diese Richtung habe 2). Er folgert daraus, dass die Gebirgsstauung des Nan-shan von Süden geschehen ist, j a: »dass der den Nan-span aufstauende tangentiale Schub selbst noch in seinen letzten Phasen eine südliche Richtung besessen hat« 3).

Bei der principiellen Wichtigkeit der Frage will ich versuchen zu prüfen, ob die Beobachtungen von Loczy zur Begründung seiner Schlussfolgerung hinreichen. Betrachten wir seine Profile, so ist es bemerkenswerth, dass diejenigen, welche sich auf den Ho-li-shan beziehen, ganz verschieden von denen des Nan-shan sind. Der Contrast tritt bei demjenigen von Kia yü-kwan 4) hervor, wo der zu Ersterem gehörige Po-shan eine von Granit durchsetzte Masse stark verbogener alter Formationen ist, während am Fuss des Nan-shan die Letzteren in regelmässiger Lagerung südwärts einfallen. Die Carbon - Schichten sind an beiden

Stellen discordant auf- und angelagert.   Ein ähnliches Verhältniss wie der
Po-shan bietet das Profil bei Ting-tiën-tshönn 5), wo die Granit-Durchschwärmung noch intensiver ist. Ebenso bietet sich für den Fuss des Nan-shan bei Kia yü-kwan ein Analogon südlich von Kan- tshóu fu 6), wo ebenfalls ebenmässige Schichten südwärts fallen. Hier bestehen sie aus einer Wechsellagerung von »NanshanSandstein « und » altpaläozoischem Kalkstein «.

In diesen Fällen sehen wir nur am Fuss des Nan - shan südlich fallende Schichten, wie auch MICHAELIS bei den ersten von ihm durchquerten Sediment-Gesteinen diese Fallrichtung antraf. Umfassendere Durchschnitte durch das Gebirge sind auf Profil-Tafel II dargestellt. Doch geben auch sie keinen entscheidenden Anhalt zu Gunsten von Loczy's Annahme. In demjenigen durch den Wu-so-ling ist nördliches Fallen weitaus vorherrschend, während in demjenigen von der Yümönn-Strasse nach dem Ta-tung-hó südliches und nördliches Fallen, so weit sie eingezeichnet werden konnten, ungefähr gleich vertheilt sind. Bemerkenswerth ist dagegen ein Profil des Tsha yi-shan 7), wo Granit und Gneiss auf südlich fallende

  1. LoczY, a. a. O., S. 658.

  2. Loczy, a. a. O., S. 804.

  3. LoczY, a. a. O., S. 66o. Dass mit der »südlichen Richtung« ein Schub von Süden her gemeint ist, geht aus dem Argument hervor, welches sich auf eine geringe Faltung der Kohlenschichten in der Yümönn-Furche gründet. Unter den »letzten Phasen« ist die Zeit nach der Entstehung der Yiinzönn-Furche als Grabensenkung verstanden.

  4. S. Profil 46 auf S. 511. Das Profil 47 ist nicht zu berücksichtigen, da es mit der geologischen Karte nicht übereinstimmt.

  5. Profil 61, S. 535, und 62, S. 536. Der Hügelzug, welcher hier von der Strasse überschritten wird, ist ein Ausläufer des Ho-li-shan. Ting tiën-tsl önn liegt 120 km SO von Kan-tshóu fix.

  6. S. Profil 66 auf S. 544.

  7. Profil 103, S. 6o8.