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0456 China : vol.3
China : vol.3 / Page 456 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VII. CAPITEL. DAS SUEDOESTLICHE CHINA.

in denen jedes gewonnen wird, so macht doch der Boden, von welchem alle diese Ernten kommen, nur einen sehr geringen Theil des Areal's der Südöstlichen Provinzen aus. Das kommt daher, weil sich der Anbau fast nur auf den ebenen und bewässerungsfähigen Boden beschränkt, der ansteigende Grund aber [zum grössten Theil] sich selbst überlassen wird. Ich glaube, dass nicht mehr als ein Dreissigstel des Hügellandes der Cultur zugänglich gemacht worden ist, und doch kommen von diesem geringen Theil Ioo Millionen Pfund Thee, welche den jährlichen Export von China bilden. Der ganze Rest der Hügel ist eine Wildniss, mit Ausnahme weniger Pflanzungen von Kiefern, Bambus und einzelnen der Cultur besonders dienlichen Bäumen, z. B. Kampher-Baum und Cypresse. Man kann wenigstens zwei Drittel des Areal's der Südost-Provinzen, und wahrscheinlich noch Mehr, als eine Wildniss bezeichnen; doch rührt gerade daher die ausserordentliche landschaftliche Schönheit, welche sie bieten. Die Hügel im Inneren sind vom Gipfel bis zum Fuss grün bekleidet, und nirgend in den gemässigten Zonen, mit einziger Ausnahme von Japan, wird man einen so übergrossen Reichthum an Blumen, eine so üppige Mannigfaltigkeit des Laubes und eine so grosse Zahl von Pflanzen mit wohlriechenden Blättern und Blüthen finden. Wahrscheinlich gibt es in dem ganzen Gebiet nicht einen einzigen Ort, wo nicht der natürliche Schmuck durch das Niederhauen der grossen Bäume beeinträchtigt worden ist. Aber wo immer noch Gruppen derselben stehen, wie man sie häufig an solchen Plätzen findet, welche von schiffbaren Flüssen entfernt liegen und wo die Vegetation sich wenigstens für eine Reihe von Jahren gänzlich ungehindert entwickeln konnte, da ist die Scenerie von unendlicher Schönheit. Diese Schätze der Flora sind

noch immer nicht hinreichend erforscht.   FORTUNE, dessen praktischer Blick
diejenigen Pflanzen heraus zu finden suchte, welche für europäische Gärten geeignet sind, und dem die Einführung einiger der schönsten Zierden jener Gegenden in unsere Gärten zu verdanken ist, war der Erste, welcher sich dem Studium dieser reichen Vegetation hingeben konnte. Er kam in ein noch jungfräuliches Gebiet und hatte das Glück, gleich auf einige der besten Theile desselben zu treffen.

In der Benutzung uncultivirten Hügellandes herrscht in China ein freier Communismus. Es gehört, wie das Volk sich ausdrückt, dem Hwang--ti, und dieser gestattet den Bewohnern, nach ihrem Belieben Nutzen davon zu ziehen. Die Folge ist die Zerstörung alles Dessen, was dem Einzelnen werthvoll erscheint. Wo jetzt noch grosse Bäume vorhanden sind, werden sie schnell niedergehauen, und die bedeutenden Sendungen starker Rundhölzer, welche von Fu-tslaóu fu aus dem Gebiet des Min-Flusses nach dem Norden geschickt werden, geben Zeugniss

dafür, wie dort die letzten ausgedehnten Wälder der Axt weichen.   Einmal
vertilgt, werden sie nicht wieder angebaut, und vergeblich versucht die Natur, wieder grosse Bäume hervorzubringen ; sie vermag es trotz des schnellen Wachsthums unter dem günstigen Klima nicht, mit der zerstörenden Hand des Menschen gleichen Schritt zu halten. Die Vernichtung geht um so schneller vor sich,

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