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0599 China : vol.3
China : vol.3 / Page 599 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DER TA-HAU-SHAN.

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Letzterer die Eigenthümlichkeit, dass er am Ausgehenden der Schichten in Sand aufgelöst wird. Man sieht hohe Sandhügel; aber sie sind jedenfalls nur sandbedecktes Sandstein-Gebirge.') Erst die klippigen Ausläufer des King tszé-shan zeigen andere Formen. Sie bestehen in den nach dem Fluss gerichteten Steilabfällen aus K a 1 k stein mit nordöstlichem Streichen und nordwestlichem Fallen. Er ist dünnschichtig, wellig gelagert und scheint den bis hierher fortsetzenden Sandsteinen gleichförmig aufzuliegen. Der Fallwinkel im Gebirge ist 20 ° bis 45 °; am Fluss biegt er um zu fast saigerer Stellung, gerade wie bei dem Felsen von Ki-tau.2) Der Hsiau-ku-shan ist ein isolirter Vorposten desselben Gesteins. Der kleine Inselfels ist, ebenso wie der Ta-ku-shan am Eingang des Poyang-Sees,3) malerisch mit Tempeln und Klöstern geziert.

Weiterhin greift zur Rechten Alluvial-Land streckenweise zwischen den Felsbau ein. Es zeigen sich mehrere niedere, scharf gezeichnete Berge, welche sich in einer dem Yangtszë parallelen Reihe als vereinzelte Inseln aus dem Schwemmland zu 200 bis 600 Fuss [60-180 ml erheben, und unter denen besonders der unzweifelhaft aus Kalkstein bestehende Ma-tung-shan auffällt. Seine weitere Fortsetzung nach Osten sah ich gegenüber Dove Point (der englischen Flusskarte); sie war gleichfalls Kalkstein. Dahinter steigt höheres Gebirge mit sanften Formen an. Diesem galt mein erster Ausflug.

Ausflug von Hwa-yang-tshönn nach dem Ta-hau-shan.

Gegenüber von Hava yang mündet ein kleiner Fluss, welcher mit allen kleinen Zuflüssen des Yangtszë die Eigenschaft theilt, während des niederen Wasserstandes des Hauptstromes im Winter in seiner untersten Strecke aus höherem Thalboden mit steilem Gefäll herab zu kommen4). Es lagen hier mehrere Fahrzeuge unter dem Schutz von Kanonenbooten. Scharf zeichnete sich, mit Hochgebirgs-Formen, die jetzt durch die eingetretene Schneebedeckung noch mehr gehoben wurden, in einem Abstand von 6 bis 8 g. M. [II—IS km] der ungefähr 2000 Fuss [600 in] hohe Kamm des eben genannten, dem Yangtszë parallel streichenden Bergzuges. Die Gipfelhöhen schätzte ich bis 2700 Fuss [800 m]. Dies ist der Ta-hau-shan; die kleinen Hügel in der Front führen den Namen Hsiau-hau-shan. Zwischen Beiden ist ein Streif ebenen Landes, welches in der nassen Jahreszeit überschwemmt ist und selbst jetzt mit einigen Seeen bedeckt war. Auf etwas erhöhtem Grunde stehen Dörfer mit massiven, aus Ziegelsteinen erbauten Häusern; in den tieferen Theilen waren Gruppen von Hütten aus Matten errichtet, die bei dem Steigen des Wassers entfernt werden [Winterdörfer]. In das höhere Gebirge sind vielverzweigte Thäler eingeschnitten. Bäche klaren Wassers sammeln sich aus steilen Schluchten, an deren Wänden bis hoch hinauf Mais und Thee gebaut werden, und fliessen noch als Wildbäche in den breiteren Thälern hinab, deren Böden zum Reisbau benutzt werden. Auf den Höhen sind die Hügel mit Bäumen, Strauchwerk und Gras bewachsen. Camellien und Rhododendren sind reich vertreten ; ausserdem Bambus, Rosen, Strauch-Eichen und verschiedene immergrüne Sträucher und Bäume. Ich stieg nur bis zur Höhe von 1200 Fuss [350 ;;z], genoss aber von hier eine entzückend schöne Aussicht. Weithin zeigte sich der Contrast zwischen dem ebenen Land mit seinem reichen Anbau, seinen Seeen und Flüssen, und den weithin zerstreuten Hügelzügen.

[Fig. S3 gibt eine genauere Darstellung der beiden Gebirgszuge nach einer Skizze des Reise-Tagebuchs, darin sind auch die geologischen Horizonte des nachstehend beschriebenen Profils in ihrer toyograj5hischen Verbreitung angemerkt worden.]

welche man vom Fluss aus erblickt, führen den Namen Ming-shan. Dahinter erhebt sich die lange Reihe des Yuën-tshang-shan, und nur eine kleine Gruppe am Fluss selbst wird mit dem Namen des Dorfes King-tszë-shan bezeichnet. Es wäre von grossem Interesse, dieses ganze Gebirgsland von NW nach SO zu verqueren; doch war die Lösung dieser Aufgabe jetzt unmöglich und mir auch später nicht beschieden.«]

  1. [S. oben, S. 462, und den folgenden Abschnitt.]

  2. S. oben, S. 520 ff. — [Das Tagebuch hat noch folgenden, vielleicht aus Vorsicht unberücksichtigt gebliebenen Zusatz »Das Verschwinden jedes festen Gesteins gegen Norden ist so plötzlich, dass es scheint, als habe man es hier wie dort mit einer Versenkungslinie zu thun«.]

  3. [S. den nächsten Abschnitt.]

  4. [ Vergl. oben, S. 94.]