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0100 China : vol.3
China : vol.3 / Page 100 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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II. CAPITEL. BEOBACHTUNGEN IN DER PROVINZ SZ'TSHWAN.

Von Miën-tshóu nach Tshöng-tu-fu
(den 16 ten bis 18 ten Februar 1872).

Entfernungen in

Miën-tshóu — Tsau-kiangj5u 25 — Kin-shan yu 25 Lò-kiang-hsiën 25 — Pai-ma-kwan io Hwang hsii-tshönn i5 — Tö-yang-hsiën 20 — Hsiau-han-tshönn 25 — Han-tshou 15 — Tang-kia-shi 25 — Hsin-tu-hsiën 15 — Tshöng-tu-fu 40 II. — Zusammen 220 li oder

66 g. M. (122 km).

Miën-tshóu (132o ' [ too m]) ist eine sehr belebte, reinliche, gut gebaute Stadt, welche den Eindruck der Ordnung, der Wohlhabenheit und guten Gesittung macht. Keine der kleineren Städte China's hatte mich bisher so angenehm berührt. Eine breite, mit grossen Quadern gepflasterte Hauptstrasse führt gerade hindurch. Der Ort liegt am rechten Ufer des Fóu-kiang auf ebenem Grund, aber umgeben von niederem [5oo-600 ' (150-180 in) relative Höhe], aus den thonigen Schichten ausgewaschenem Hügelland [aus Sandsteinbänken mit langen Abbrüchen. Die Schichtung bleibt söhlig.] Der Fluss, welcher in hohen Gebirgen nordöstlich von Sungpan-ting entspringt und nach einem Lauf von ungefähr i 20 g. M. (22o km) die Thalweitung von Miën-tshóu erreicht, hatte hier im Februar eine Breite von ungefähr 300 Fuss [go ni] ; diejenige des mit Schotter und Sand erfüllten Bettes, welches bei Hochwasser gefüllt ist, schätzte ich auf 800 Fuss [250 in]. In dem Schotter fand ich nichts von krystallinischen Gesteinen. Die Gerölle bestanden wesentlich aus sehr festem Sandstein, Hornstein und Hornstein - Conglomerat, und etwas Kalkstein. Der Hornstein schien mir zweifellos identisch mit dem Lydit, welcher für die Silurschichten charakteristisch ist. ') Auch andere Gründe machen es wahrscheinlich, dass diese in dem Gebirge, welches vorn Fóu-kiang zwischen Lung-nganfu und Miën-tshóu durchbrochen wird, ihre Fortsetzung haben.2) Höheres Gebirge aber steigt nordnordwestlich von Miën-tshóu auf. Es gehört dem grossen Zug des Kiu-ting-shan oder San-miën-shan an. Eine Frontreihe führt den Namen Tsha-jiing-shan. Von ihr kommt der Tsha ging-hó herab, welcher bei illiën-tshóu in den Fóukiang mündet. Dieser Fluss führt viel Kalksteingeröll, welches zu Kalk gebrannt wird.3).

Der landschaftliche Charakter am weiteren Weg ist demjenigen an der vorhergehenden Strecke ganz ähnlich. Die Höhen erreichen aber nur noch 30o bis 400 Fuss [90 his 125 vi] über den Thalsohlen [und nur einzelne Rücken ragen höher auf]; die Thäler sind breit zwischen flachen Gehängen eingesenkt, haben aber keine Alluvialböden mit Ausnahme eines schmalen Streifs am Ló-kiang hò, an welchem die hübsche gleichnamige Stadt Ló-kiang-hsiën liegt. Ueber diesen Fluss führt eine auf mehreren Bogen ruhende, aus rothen Sandstein-Quadern erbaute und reich ornamentirte Brücke [die breiter ist als irgend eine andere Brücke, über die chinesische Wagen gehen, die Brücken von Peking nicht ausgenommen.] Noch einmal geht es 45o Fuss [135 in] hinan zu dem alten, in einem Cypressenhain gelegenen, aus Stein solide gebauten Confucius-Tempel Pai-ma-kwan. Von hier schweift der Blick über das weite ebene Land des Beckens von Tshöng-tufu; die trübe Atmosphäre erlaubte jetzt nur die nächstgelegenen Theile zu sehen. Der Weg führt hinab. Bei dem Markt Hwang-hsii-tshönn, der eben sehr belebt war, verlässt man die Hügel. Da die Wirtshäuser des Orts nur für solche Reisende eingerichtet sind, welche sich der Tragstühle bedienen, musste ich in Möng-kia-tiën bleiben, einem kleinen Ort, dessen Gasthäuser mit Ställen für Maulthiere versehen sind. Beide Orte liegen am Miën yang-hó, dessen Bett ich fast wasserleer fand. Er führt, ebenso wie der Fluss von Ló-kiang, Gerölle von Kalkstein, Hornstein und Quarzit, aber ausserdem noch von Gneiss.

Die thonigen und sandigen Tafellandschichten sind zwar in der beschriebenen Strecke im Allgemeinen nahezu horizontal gelagert, doch liessen sich leichte faltige Biegungen erkennen, die von NO nach SW streichen. Bemerkenswerth sind kleinkörnige Kalkstein-Conglomerate, die fest cementirt sind und zum Strassenbau verwendet werden.

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  1. S. Bd. II, S. [S95 f., 613]. — [Im Tagebuch war dieser Conzplex als »Tara- Schichten« bezeichnet.]

  2. S. Bd. II, S. 64o f.

  3. Nach LoczY [a. a. O. S. 673] findet sich 8o—ioo li nördlich von Jficn-tshóu Steinkohle am Fuss des hohen Gebirges.

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