National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0372 China : vol.3
China : vol.3 / Page 372 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

330

VI. CAPITEL. DAS GEF IRGSGEFUEGE IN TIBET.

wenn man erwägt, dass die aus der Strasse im Norden des Khalatshi-nor aufsteigenden, dem Parallelismus WSW—ONO folgenden Kuruktagh-Züge (s. oben

S. 305) wie die Fortsetzung des Altyn-tagli und seiner südlichen Parallel- Glieder erscheinen. Allerdings kann erst die geologische Erforschung diese Frage entscheiden. Bis jetzt fehlt jegliche Kunde nach dieser Richtung.

Die Altyntagh-Zone bis zum Meridian von Tsheytshen. — Mit der Altyntagh-Gruppe erreichen wir das ausgedehnte Forschungsgebiet von PJEWTSOFF und BOGDANOWITSCH. Gehen wir erst bis zum Meridian von Tsheytshen, so umfasst dieser Theil, vom 90 sten bis 86 sten Meridian reichend, den Altyn-tagh und die südlich von ihm gelegenen Gebirge. Bahn brechend für die Kenntniss war, nächst der Entdeckung, PRJEWALSKI'S vierte Reise. Die danach entworfene UebersichtsKarte 1) zeigte eine aus der Tiefe der Lopnor-Senke (800 m) allmählich aufsteigende Abdachung, aus der sich, mit langem Nord- und kurzem Süd-Abfall, der Hauptzug des Altyn-tagli erhebt. Er streicht WSW—ONO und hat bis zu PRJEWALSKI'S Uebergangsstelle eine Länge von 375 km. Ein Fluss, der Djagan-sai, dessen Lauf zuerst CAREY feststellte, bricht hindurch. Er kommt aus einem weiten, zum Theil versumpften Becken, dessen Höhe gegen 3000 m zu betragen scheint 2), und welches südwärts von einem nach Süden convexen, an beiden Enden den Altyn-tagli berührenden Gebirgszug abgeschlossen wird. Durch eine Lücke am See Taskun-nor oder Usun-skor-kul führt der Weg nach Süden hinaus. — Südlich von diesem Gesammtbau ist eine von WSW nach ONO gerichtete, sehr lang gedehnte Mulde, in welcher PRJEWALSKI gegen Westen nach dem 4300 m hohen Kurntsha-Thalpass anstieg. In ihrem westlichen Theil, den er nicht besuchte, hat er, nicht ganz unrichtig, den Oberlauf des Tsheytshen-darya vermuthet ; nach Osten senkt sich der weite und sehr öde Thalboden allmählich gegen die West-Ecke des Tsaidam-Beckens herab. Die Meereshöhe verringert sich in der 250 km langen Strecke allmählich auf 3000 m, dann auf 2700 m am Gass - See. Die Mulde, welche in ihren einzelnen Längs-Strecken drei in ihrem Boden versiegende Flüsse aufnimmt, wird in ihrem westlichen Theil, dort wo der Thalpass liegt, im Süden von einer hohen, dem Altyntagh gleich gerichteten Kette, dem Tokus-dawan, überragt. Ihren höchsten Theil, ganz an ihrem östlichen Ende, nannte PRJEWALSKI die Moskau-Kette und einen auf 6000 m geschätzten Gipfel in ihr den Kreml. Sie endet plötzlich ; aber PRJEWALSKI schliesst an das Ende in kleiner bogenförmiger Krümmung die beiden von OSO nach WNW gerichteten Ketten, denen er die Namen Tsaidam - Gebirge und Columbus - Gebirge gab. In der Bogenkrümmung,

  1. S. Peterin. Mitthl. 1889, Tafel 2.

  2. Es finden sich keine Höhenmessungen für den Boden des Beckens. Wenn man von Norden kommt, führt der Weg nicht an den Fluss, sondern über zwei Pässe, Kum-dawan und Tash-dawan. Ersteren gibt CAREY zu 3260 m an. Für den Tash-dawan geben CAREY 3960 m, PRINZ VON ORLÉANS 5200 m und PJEWTSOFF 3810 m. — Der Taskun-nor am südlichen Ausgang ist 2960 m nach PRJEWALSKI, 2900 m nach PJEWTSOFF und 3050 m nach BOGDANOWITSCH. PRJEWALSKI verliess das Becken über einen am meisten benutzten, östlich vom Tash-dawan gelegenen Pass, dessen J-Iöhe er zu J35o m fand.