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0725 China : vol.3
China : vol.3 / Page 725 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VOM UNTEREN TSIËN-TANG-KIANG NACH NORDEN.

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ehemals dichte und wohlhabende Bevölkerung war von den Taiping fast vollständig niedergemacht worden ; kaum drei Procent waren mit dem Leben entkommen, und da neuer Zuzug nur spärlich stattgefunden hatte, waren Menschen selten zu sehen. Der Weg war mit Ruinen besetzt.

In geologischer Beziehung war Dies die lehrreichste Wanderung in dem ganzen Gebiet der Südöstlichen Provinzen. Sie gewährte mir erst das Verständniss für den im Fluge durcheilten Durchschnitt am Hsin-ngan-kiang und erläuterte Manches, was ich am Yangtsze gesehen hatte. 1)

Tung-lu-hsiën war eine vollständig zerstörte Stadt. Einige Häuser waren am Flussufer erhalten ; im Inneren lebten nur wenige Menschen. Dreizehn Jahre später hatte sie sich, nach dem Bericht von PARKER,2) wieder ziemlich erholt. Hier mundet von Norden der Fönn-shui-hő, ein schmaler Fluss an der Mündung, höher hinauf ein nicht unbedeutender Strom, welcher bis Fönn-shui-hsiën trotz einiger Stromschnellen befahren wird. Ich folgte dem Thal des Flusses auf dem Landweg.

Von Tung-lu-hsiën nach dem Tiën-mu-shan.
Vom 2. bis 6. Juli 1871.

[Entfernungen : Tung lu-hsiën — Kiau -shan -ji u 35 Pu-tóu 20 - F ö n n - shui -hsiën 15 -

Yin-tshii-tshönn 15 — Ma-tshőj5u 25 - Mu-ting 5 — Yii-tsing-hsiën 25   Ming-kung-sz' 35
Hsi- Tiën-mu-sz' io li. — Zusammen 185 li.]

Der Fönn-shui-hő durchbricht genau rechtwinkelig eine Reihe von Bergzügen. Härtere Gesteine engen ihn ein; in weicheren hat er durch seitliche Erosion sein Thal breiter ausgestaltet und einen Alluvial-Boden geschaffen. An diesen Stellen der Erweiterung liegen die Ortschaften. Der gepflasterte Thalweg wird bald an die eine, bald an die andere Seite des Flusses gedrängt. In den Weitungen berührt er die einzelnen Vorsprünge; an Stellen der Verengung führt er über sie hinweg. Ich stelle die einzelnen Beobachtungen nach dem Tagebuch zusammen.

2. Juli; von Tung-lu-hsiën bis Kiau-shan-ju, 35 li.   Erst ging es 30 li

am rechten Ufer aufwärts. Die erste Hügelreihe, welche den Tsiën-tang-kiang zur Linken begleitet, besteht aus reinen Q u a r z s an d s t e i n e n von grobem Korn, welche mit Conglomeraten von (ausschliesslich) Quarzkieseln wechseln. Die Schichten sind I bis 3 Fuss [3o—go cm] mächtig,- von röthlichen, gelblichen und weisslichen Färbungen. Sie streichen SW—NO und fallen 32° SO.3) Es war klar, dass ich eine von den porphyrischen Gebilden gänzlich verschiedene Formation betrat. Fortlaufende Beobachtung war wegen der buchtförmigen Ausdehnung des Thalbodens von Kiu-hsiënj5u aus nicht möglich. Ein zweiter Parallel-Zug, dessen Vorsprung bei dem Tempel Shui-kóu-miau überschritten wird, besteht aus du n k e l g r ü n e n Sandsteinen, von gleichem Fallen wie die ersten ; ein dritter, mit dem Tempel Kwan-ti-miau, besteht aus Q u a r z p o r p h y r, welcher die Sandsteine überlagert.

Es ist bemerkenswerth, dass hier die Tempel an den schönsten Aussichtspunkten erbaut sind. Nach der Seite der Aussicht ist ein weiter Raum frei gelassen, so dass man dieselbe geniessen kann. Dieser Natursinn erinnert, wie so Vieles in Tshékiang, an Japan.

  1. [Ein anderes Manuscript bemerkt noch Nährend ich auf meinen bisherigen Wegen die Anordnung der Parallelzüge von WSW nach ONO zwar im Allgemeinen erkennen konnte, aber durch die jüngeren Gebilde der Porphyrite mit ihren Tuffen verdeckt fand, entwickelte sich diese Structur nun mit der grössten Klarheit und Regelmässigkeit.]

  2. S. E. H. PARKER, a. a. O., [S. ¢r].

  3. [Die erste Ausarbeitung gibt — abweichend vom Tagebuch, dem die obigen Angaben entnommen sind — das Streichen W 3o0 S— 0 30 ° N (also genau siniscli), das Fallen 20 ° SO an. In der vorliegenden (letzten) Bearbeitung tritt jene Bezeichnung des Streichens erst am Süd-Abhang des Tiën-mu-shan (s. unten) auf.]