National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0214 China : vol.3
China : vol.3 / Page 214 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

174

III. CAPI'TEL. FRAGMENTE EINER PHYSISCHEN GEOGRAPHIE VON SZ'TSHWAN.

gangbar, wahrscheinlich dort, wo er die Centralkette durchbricht, und jenseits erscheint er wieder unter dem Namen Ta-hsia-hő. Dort liegt an ihm in der Höhe von 12 490 Fuss (3800 m)') das [zuerst] durch POTANIN bekannt gewordene Kloster Labran, und tiefer hinab (186o m) Hő-tshóu, die Hochburg des Mohamedaner-Auf standes von 187o. — Aus dem Ulan-sertsche—Becken führte ostwärts ein anderer Pass, wahrscheinlich auch ein Thalpass, von 3720 m Höhe 2) nach dem oberen Thal des Tau-hő. Hier ändert sich der Charakter der Landschaft ; denn während im Westen die Flüsse, wie Baa und Schetsche, in mäandrischem Lauf durch flache Thalböden ziehen, ist der Tau bis Tau-tshóu so tief eingeschnitten, dass der Weg ihm nicht folgen kann, sondern eine Reihe von Jochpässen und Stromrinnen verqueren muss, die vom Tasurchai herabkommen. Die Jochpässe haben Höhen von 3000 bis 3700 m. Tau-tshóu liegt 2740 m, Min-tshóu 2300 m hoch,3) letztere Stadt am Ende einer langgedehnten Thalweitung mit flachem, reich bevölkertem und angebautem Boden. Es scheint hieraus hervorzugehen, dass die ganze Staffel bis zu ihrem Ostrand hoch liegt, aber im Westen den Charakter der abflusslosen Centralgebiete noch nicht verloren hat, während in der östlichen Hälfte völlig peripherischer Charakter herrscht. Als nächste Veranlassung erkennen wir aus FUTTERER'S Bericht das Zurückbleiben der Erosion an der Westseite, ihre kräftigen Wirkungen an der Ostseite; und die weitere Ursache dürfen wir darin suchen, dass hier die Erosionsbasis, wie sie durch die Hauptströme gegeben wird, erheblich tiefer liegt als dort. Denn im Westen hat die Hwanghő-Rinne über 3000 m Meereshöhe ; bei Kwéi-tö ist sie noch 2100 m, bei Lan-tslzóu fu 1494 m. Der Tau-hő senkt sich zu letzterem Niveau von dem 2300 [2250] m hohen Min-tslzóu hinab.

Der geologische Bau am Weg der Expedition war ausserordentlich öde und einförmig ; abgesehen von der charakteristischen Streichrichtung bot er kein Moment von Interesse für die Gebirgsgliederung. Allenthalben herrschten nur steil aufgerichtete Sandsteine und Schiefer, für die ein devonisches Alter als wahrscheinlich angenommen wird, 4) in steter Wiederholung, hier und da von etwas Schotter oder Löss überlagert. Nur an zwei Stellen bot sich Abwechselung. Die eine ist in einer nördlichen Vorkette des Semenow-Gebirges, also schon weit westlich von unserem Gebiet, wo permocarbonische Kalke mit Fusulinen vorkommen ;5) die zweite ist ein sehr bemerkenswerther Zug von Kalksteinklippen,

  1. [Diese Höhenz fer muss auf einem Versehen beruhen. POTANIN gibt rund 2980 m, KOZLOF auf seiner neusten Karte (Geogr. Journal Bd. XXX VI, 191o) 9777' oder rund 3000 m, während Herr Dr. TAFEL nach freundlicher Mittheilung als noch nicht völlig corrigirtes Resultat seiner Siedethermometer-Messung 2920 nz erhielt. Durch Annahme eines Werthes von rund 3000 m wird auch das sonst enorme Gefälle bis Hő-tshóu erheblich vermindert.]

  2. So bei FUTTERER I, S. 315; in 2, S. 802 sind gegen 4000 m angegeben [auf der Karte zu 4 dagegen 3780.]

  3. [Die genaueren Zahlen der Karte sind: für die Pässe 3000-3500, für Tau-tshóu 2745, für Min-tshóu 2250 m.]

  4. S. FUTTERER I, S. 312.

  5. [Darüber Genaueres in FUTTERER 4, S. zo8f]