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0517 China : vol.3
China : vol.3 / Page 517 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DIE GEBIRGSZONEN AM HSI-KIANG.

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[Das Wenige, was aus der Litteratur für diesen Zweck verwerthbar wäre, ist im Vorigen, theils vorn Verf., theils vom Herausg., bereits berücksichtigt worden. Dazu kommen für das Thal des Hsi-kiang einige Angaben der Britischen Admiralitäts-Karte. Ueber die hervorragende Pionier-Reise von A. COLQUHOUN und das darüber veröffentlichte Werk (s. oben, S. 33) hat Verf. einige Bemerkungen niedergeschrieben, von denen hier Folgendes von Interesse ist: Geologische Untersuchungen wurden unterlassen, weil COLQUHOUN, selbst innerhalb des so leicht zu begehenden Kwangtung, das Boot zu verlassen fürchtete (s. Chryse, Bd. I, S. 5i), obgleich die Reisenden chinesische Kleidung trugen. Es ist eine oft wiederkehrende, keineswegs begründete Vermuthung, dass man sich in China durch Gebrauch des Hammers Gefahren aussetzt. (Nach den Erfahrungen des Verf. in Hunan, s. oben, S. ¢So, Anm. z, scheint Dies zuweilen doch der Fall zu sein). Sie ist besonders in gegenwärtigem Fall, wo viele werthvolle Aufklärungen hätten gegeben werden können, zu bedauern. — In der auch bildlich (a. a. O., S. 33) dargestellten Schlucht von Tshaukingfu wird der Fluss auf 800 Fuss, ein Sechstel seiner sonstigen Breite, eingeengt. Weiterhin wird zuweilen ein Berg oder ein Fels erwähnt. Jenseits der oberhalb Wu-tshóu-fu gelegenen Stadt Töng-hsiën sind Hügel von rothem Sandstein (S. 73 f.). Der Reisbau nimmt ab ; Mais wird die Hauptnahrung. Es folgt eine überaus malerische Strecke mit Stromschnellen ; der Fluss bricht quer durch ein Gebirge (S. 78-8o; wahrscheinlich die südöstliche Fortsetzung des Tsing

yün-shan, s. oben, S. ¢oz).   Hier steigt der Fluss bei gewöhnlichen Hochfluthen 3o Fuss,
in aussergewöhnlichen Fällen 5o bis 70 Fuss über den Stand im Winter. Bei Ping nan-hsiën erscheinen Klippenhügel, welche nach der bildlichen Darstellung des Pai-shi-shan (»Weisser Stein«) offenbar Kalkstein sind. — Die auf chinesischen Karten angegebenen Stellen der Vereinigung der grossen Ströme von Kwangsi zum Hsi-kiang (wahrscheinlich bei dem grossen Marktflecken Tai-wong, S. 86-89) ist dem Reisenden entgangen. Er erwähnt ihrer erst bei Hsün-tshóufu (S. 89), welches jedoch das obere Ende des Binnen-Delta's zu bezeichnen scheint. (Nach FRANÇOIS in Bull. Soc. Géogr. Paris, sér.7 , vol. XX,1899, S. ¢¢o, ni. Karte, würde die eigentliche Vereinigung der Hauptströme doch bei Hsün-tshóufu liegen.) Das südliche Ufer ist hier eine Mauer von horizontal geschichtetem Gestein. Die Landschaft wird wild und grossartig. Bis Tung tshwan, 5o g. M. oberhalb Hsiin-tshóufu (den Yü-kiang aufwärts) erscheinen wieder in grosser Zahl »isolirte, scharfe und spitzige Felsen«, wie Ruinen und Castelle, 200-500 Fuss über der Ebene; sie erstrecken sich nach Westen und stromaufwärts. Oberhalb Kwéi-hsiën ist ausgedehnte Ebene, wo Zuckerrohr und Tabak gebaut wird. Dann folgt eine lange steilwandige Fluss-Verengung in niederem Hügelland mit bedeutenden Stromschnellen ; darauf wieder spitze (Kalkstein-)Felsen, z. Th. mit Höhlen. So erreicht man Höng-tshóu (»Hwang-tshau«, S. 126). Die Landschaft behält den Charakter niederen Hügellandes noch weiter ; im Norden aber sieht man Berge von 2000 Fuss (600 m) Höhe.

Die von NO nach SW gerichtete Stromstrecke von Hsün-tshóufu bis zu einem oberhalb Höng-tshóu gelegenen Ort ist auf der Karte von BERGHAUS (1843) und, nach ihr, auf allen späteren Karten, so auch auf derjenigen von COLQUHOUN, im Südosten von einer hohen, bei BERGHAUS als Lo fóu-shan bezeichneten Bergkette begleitet ; dieselbe findet aber in dem Reisebericht keine Erwähnung. (Ihre Untersuchung wäre von besonderem Gewicht, da sie nach Lage und Streichen, die weitere südwestliche Fortsetzung der Axen-Kette darstellt, die oberhalb Wutshóu fu vorn Hsi-kiang durchbrochen wurde. S. oben, und S. ¢01).

Jetzt beginnt eine lange, von OSO nach WNW gerichtete Strecke. Durch RothsandsteinLand, aus dem im Norden jene Berge von 2000 Fuss aufsteigen, erreicht man die Stadt Nanning-fu, die in kleiner Ebene zwischen Hügeln liegt. Bis zur Einmündung des grossen, von Lung-tshóufu kommenden Flusses (des Tso-kiang) hat man zu beiden Seiten kahles, welliges, unfruchtbares und schwach bewohntes Land, in welchem die Hügel röthliche Färbung haben. Oberhalb herrscht Rothsandstein, von dessen Abbrüchen eine charakteristische Abbildung (S. 169) gegeben ist. Weiter hinauf, von Lungngan-hsiën, bildet wieder der Kalkstein »seltsam geformte, spitze Felsen« und schwarze Hügelketten mit spitzen Gipfeln (S. 172 f.). Dass die malerischen Klippen bei »Ha-ngan« (S. 178f.) aus Kalkstein bestehen, scheint aus der nachfolgenden Bemerkung hervorzugehen, dass der Kalkstein weiter oberhalb ganz horizontal gelagert ist. Hier (S. 183) wird auch gesagt, dass am ganzen Fluss sich die Aufeinanderfolge von : Granit, Schiefer, älterem Kalkstein und jüngerem Kalkstein, ergebe. Allerdings ist Granit nirgends als anstehend