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0393 China : vol.3
China : vol.3 / Page 393 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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GEBIRGSKETTEN IM YANGTSZÉ - QUELLGEBIET.

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hinweg im Süden einen niedrigen Zug dunkler Hügel ohne hervorragende Gipfel. Westwärts scheint er noch niedriger zu werden. Nachdem ROCKHILL den 40 km breiten Thalboden überschritten hatte, verquerte er das Gebirge, welches hier nur 16 km breit ist, auf einem Pass mit leichtem An- und Abstieg. Die Höhe am Namtslzutu ist 4400 m, der Kokoshili-kutul(-Pass) wurde mit 466o m berechnet. Die umliegenden Höhen erheben sich wenig darüber. Die Süd-Seite besteht aus Thonschiefer und kieseligem Kalkstein.

Der Fuss der wasserscheidenden Kette war hiermit erreicht. Die abfliessenden Gewässer sammeln sich zum Nord-Zweig des Namtshutola-Flusses. Der Weg wendet sich südwestwärts, und erst nach zwölf Tagen erreichte er, beinahe einen Grad weiter westlich, den Fuss der Dungburé-Kette. Dieses Zwischengebiet, welches, rechtwinklig zur Streichrichtung gemessen, eine Breite von 6o km hat, bezeichnet ROCKHILL als Ulan-ula, »das rothe Gebirge«. Wir nennen es die Ulan-ula-Zone. Das ganze Gebiet besteht aus r o t h e m S an d s t ei n, welcher wesentlich in langen, den Hauptketten parallelen Zügen angeordnet, aber auch tafelartig ausgebreitet oder durch das Wasser zu einem Gewirr von Hügeln aufgelöst ist. Eine grosse Zahl von Bächen und kleinen Flüssen wurde überschritten ; sie sammeln sich Alle zum Naintshutola. Der südlichste Quellfluss führt selbst den Namen Ulan-ula. In diesem Gebiet ist Alles roth gefärbt. Es gibt allenthalben Graswuchs, und es ist daher hier eine Lieblingsstätte der Yaks. Auffallend sind die bedeutenden Meeres-höhen, welche von 4660 bis 493o m für Thäler und Uebergänge schwanken. Aber alle Formen sind sanft, und nirgends finden sich überragende Gipfel.

2. Die D u ngb u r é-Kette. — Schon vom Kokoshili-Pass war der Dungburé als eine Bergkette von imposanten Formen in der Ferne, jenseits des rothen Hügellandes, erkennbar ; man konnte zahlreiche Gipfel unterscheiden ; die dunklen steilen Gehänge mehrerer von ihnen waren (im Juni) weit herab mit Schnee bedeckt. Die Uebersteigung geschah, wie gesagt, beinahe einen Längengrad weiter westlich. Auch hier hebt sich das Gebirge durch seine dunkle Färbung von der roth gefärbten Landschaft Ulan-ula ab. Aber es ist minder hoch ; kein Schneegipfel war sichtbar. Die Höhe des Passübergangs war nur 4820 m. An der Nord-Flanke tritt noch der rothe Sandstein auf. Dann erscheint ein bläulicher Sandstein, welcher das einzige erwähnte Gestein ist. An der Süd-Seite wurde ein kleiner Fluss überschritten. ROCKHILL vermuthet, dass er bereits zum Toktonai gerichtet sei. Wahrscheinlicher ist es, dass er der Oberlauf einer der beiden Flüsse ist, welche PRJEWALSKI südlich von der Dungburé-Kette verquerte und Dumbure und Tshu-nagma nennt. Der kleine Fluss fliesst zwischen Hügeln des bläulichen Sandsteins.

Schon vom Pass aus konnte ROCKHILL in der Ferne südwärts den Berg Buha-mangna sehen. Vor ihm breitete sich ein Meer von Hügeln aus, alle von W nach O gerichtet und von keinem hohen Gipfel überragt. Es ist eine Zwischengegend wie Ulan-ula. Wir können sie die Toktonai -Zone nennen. Sie beginnt südlich von dem eben genannten kleinen Fluss, hat eine Breite von 70 km und wird ganz von Gewässern des Toktonai—Stromsystems ausgefüllt. Auch hier herrscht