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0508 China : vol.3
China : vol.3 / Page 508 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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466 VIII. CAPITEL. BEOBACHTUNGEN AM REISEWEGE IN KWANGTUNG UND HUNAN.

  1. S. oben, S. 462. — [Mit Bezug auf eine hier ausgelassene Anmerkung, die einige Einzelheiten über die Untersuchung dieser Tafel enthielt, kann wiederum auf die in voriger Anmerkung citirte Stelle aus den »Tagebüchern aus China « verwiesen werden.]

  2. [Ein anderes Manuscri~t bringt noch die historische Notiz . Es ist der Stolz der Bevölkerung von Tshang-shafu, dass sie allein im Stande gewesen ist, den Taiping-Rebellen Trotz zu bieten. Wohin diese kamen, nahmen sie die Städte ein, zerstörten sie und vernichteten die Bewohner. Nur Tshang-shafu vermochten sie nicht zu erobern und wurden von hier sogar zurück getrieben.]

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Fusses überschreiten konnte. Es öffnet sich ein kurzes Thal, durch welches ein erhöhter Weg zwischen Reisfeldern führt. Auf einem Thor steht die Inschrift Yo-lu-shuyuen, was sich ungefähr mit » Yolu-Universität « übersetzen lässt, und am Fuss des Berges, wo zwei Schluchten zusammen kommen, liegt diese selbst. Die Abhänge sind mit Wald bedeckt, welcher als Tempelgut unantastbar ist. Es ist daher ein Bestand von Bäumen und Sträuchern von seltener Schönheit. Höher hinauf liegen mehrere Tempel und ein Kloster, und hoch oben, wo die Kuppen des Berges kahl sind, zoo Fuss unter dem höchsten Gipfel, steht einsam ein Dach auf zwei Mauern, welche sich an die Felswand anlehnen, darunter eine Granit-Tafel, 6 Fuss hoch und 6 Fuss breit, auf wel :her die Charaktere der berühmten Inschrift des Yü vom Höng-shan eingegraben sind 1). Die Aussicht von der Höhe erstreckte sich jetzt bei der trüben Atmosphäre nur auf die nächste Umgebung, soll aber sonst umfassend sein. Tshang-shafu war deutlich sichtbar. Es ist offenbar eine grosse Stadt, jedoch kleiner als Hsiangtan. Die Häuser liegen fast sämmtlich innerhalb der weiten stattlichen Umfassungsmauern; die Vorstädte sind unbedeutend 2). Der weiten Ebene, in welcher die Stadt liegt, schliesst sich im Süden Hügelland an. Nach Westen und Nordwesten ist nur Bergland von 15oo bis 2000 Fuss [450—óoo m] Höhe sichtbar; in der Tiefe sieht man stark bewohnte liebliche Thalböden. Der Berg besteht aus derselben Formation wie der Tshaushan [Streichen und Fallen wechseln auch hier].

Bei der weiteren Fahrt stromabwärts bietet sich immer wieder der Eindruck versenkten und nur in Fragmenten aufragenden Gebirgslandes, welches wir schon oberhalb erhielten. Hier und da kommen Züge von 1200 bis 1800 Fuss [350-550 nz] Höhe an den Fluss heran ; dazwischen breitet sich theils r o t h e s Terrassen-Land bis 120 Fuss [35 m] Höhe aus, theils bebautes und mit Dörfern besetztes A 11 u v i a 1- L a n d. Daneben erscheint jetzt auch U e b e r-s c h w e m m u n g s- L a n d; denn je weiter man abwärts kommt, desto mehr zeigt sich der Charakter des Flusses als eines Armes des Tungting Sees. Bei Kin-tsze-wan erscheinen am rechten Ufer G r a n i t- Hügel, in denen Steinbruch-Arbeit in grossem Maassstab gethan wird. Die Steinbrüche sind sehr alt, und ein grosser Theil des am Meisten angebrochenen Berges ist völlig abgetragen. Es waren jetzt über tausend Arbeiter hier beschäftigt. Die Steine werden zu Platten und Stufen sowie zu Reismörsern verarbeitet und in grossen Massen den Fluss hinab

und hinauf geführt.

Von Tshang-sha fu an macht sich der Einfluss des Tungting-Sees bemerkbar. Während höher hinauf das Flussbett voll Kiesel ist, treten in demselben dort thonige Sedimente auf, welche auf zeitweilig ruhiges Wasser hindeuten, und ich glaubte annehmen zu dürfen, dass der Fluss jährlich bei Hochwasser bis zu der Stadt nur einen Arm des Sees bilde, in dem derselbe sich bis zu dieser Höhe mit Wasser fülle. Man sagte mir freilich, dass dies nur bedingt richtig sei, indem das stille Wasser [gewöhnlich nur bis Hsiang-yin und] nur in einigen Jahren bis zur Provincial-Hauptstadt hinauf reiche. Im Jahr 1869 währte dieser Zustand dort 3o Tage, und offenbar rührten von damals die beobachteten Sedimente her. Sechs oder sieben Jahre früher hatte man stilles Wasser für einen Zeitraum von 6o Tagen. In den dazwischen liegenden Jahren jedoch blieb es stets fliessend, so dass in denselben die Höhe des Sees eine geringere gewesen sein muss.

[Am 13. Februar kamen wir beinahe bis Hsiangyin-hsiën; in den drei folgenden Tagen machten wir insgesammt nur 16 Seemeilen, und nachher brauchten wir noch vier Tage, bis zum 20. Februar, um die Stadt 17'5-tshóufu zu erreichen. Bis eine Strecke unterhalb Hsiang-yin ist die Landschaft noch wie vorher, und es sind vier Gebiete zu unterscheiden : die B e r g e , welche meist aus festem Sandstein bestehen; eine Terrasse , in welcher viel rothe Thone gewonnen werden ; ein ausgedehntes trockenes A 11 u v i a 1-Land , und endlich das U e b e r-

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