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0087 China : vol.3
China : vol.3 / Page 87 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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KENNTNISS DES GEBIRGSBAUES.

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Anhalt, soweit nicht ein solcher durch Höhenschätzung, allgemeine Eindrücke, Interpolation und theoretische Combination für die vorläufige Auffassung erhalten werden kann. Dies gilt besonders für die Gipfel- und Kamm - Höhen, da Besteigungen nur in einzelnen Fällen ausgeführt worden sind.

Die Fortschritte im Verständniss der Oroplastik sind mit denen auf geologischem Gebiet eng verbunden und daher am weitesten zurückgeblieben. Dem wissenschaftlich ungeschulten Reisenden fehlt in der Regel der Blick dafür; daher haben diejenigen, welche für die vorbezeichneten praktischen Ziele mit gutem Erfolg wirkten, doch für die Gebirgskunde Wesentliches nur selten beigetragen. Wie wenig selbst mancher Kartograph, wenn er seine Reiselinie noch so gut festzulegen und bei eingehender Einzelaufnahme das Gelände graphisch darzustellen versteht, dieses bei flüchtiger Durchreisung plastisch zu erfassen vermag, erweisen des sonst trefflichen KREITNER's auffallend irrige Darstellungen der Gebirge, im Gegensatz zu LOCZY's, des Geologen, klarem Verständniss derselben. Dieses Beispiel zeigt am besten, wie Beides Hand in Hand gehen muss. Zur Zeit meiner Reisen waren Orographie und Geologie, auf deren Studium ich das Hauptgewicht legte, für das Südwestliche China unbekannt, da PUMPELLY auf dem Yangtsr, nur eben bis über die Provinzgrenze von Sz'tshwan vorgedrungen war. Seitdem hat nur LUDWIG VON LoczY bei seinen Beobachtungen das gleiche Ziel verfolgt. Er hat seine Ergebnisse verarbeitet, ehe die meinigen ausführlich veröffentlicht waren, und konnte von diesen nur den vorläufigen, oben (S. 26) erwähnten Bericht benutzen. Er hatte das Glück, die westlichen Gebirgsländer von Sz'tshwan und Yünnan zu durchziehen, aber auch das Geschick, mit hervorragendem Erfolg zu beobachten. Die vergleichende Zusammenstellung am Schluss seiner grossen Arbeit im ersten Band des SzEci-IENYI'schen Werks waren das einzige Zusammenhängende, was bisher über die Orographie und Geologie des Südwestlichen China veröffentlicht worden war. Er hat darin alle erreichbaren Notizen zusammengetragen und zu einem anschaulichen Bild verwebt.

Die hier nachfolgenden Capitel, welche über die Provinzen Sz'tshwan und Kwéi-tshóu handeln, waren im Wesentlichen fertig niedergeschrieben, ehe das grosse Werk über die Expedition in meine Hand kam.') Da sich meine

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Benutzung verschiedenartiger Positionsbestimmungen führt, zeigt ein Vergleich von zwei neueren Karten, welche von gleich sorgfältiger Hand hergestellt wurden, nämlich derjenigen, welche HASSENSTEIN zur Uebersicht von PRJEWALSKI's Reisen zeichnete (Peterm. Mittheil., 1889, Taf. 2) und HANS FISCHER's Karte von Ost-Asien (1893) für Debes' Handatlas. Hier findet man angegeben:

HASSENSTEIN   HANS FISCHER

   Lan-tshóu fu Breite   36 o 24 '   36 ° 14 '

   Länge   103 0 30 '   104 0 28 '

   Hsi-ningfu Breite   36 c 42 '   36 ° 34

   Länge   JOI ° 38 '   IOI ° 55

[Eine wesentlich sicherere Grundlage als alle bisher vorhandenen Materialien werden nach ihrer völligen Ausarbeitung die neuen englischen Ai fnahmen (s. o. S. 37) bieten.]

') [Dieser Satz trift nur auf Theile der ersten Cafiitel zu. Wie deren Inhalt beweist, sind