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0455 China : vol.3
China : vol.3 / Page 455 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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ERZEUGNISSE DER LANDWIRTHSCHA FT.

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wird zwar in nicht unbedeutender Menge gepflanzt, aber doch nirgend hinreichend, um die ausserordentlich grossen Bedürfnisse der dichten Bevölkerung zu versehen, und sowohl rohe Baumwolle als Baumwollen-Gewebe werden von den grossen Baumwolle erzeugenden Districten in den Ebenen von Tshékiang, Kiangsu, Nganhwéi, Hupéi und dem nördlichen Hunan importirt, welche an den östlichen und nördlichen Grenzen des Südöstlichen Gebirgslandes gelegen sind und in Verzweigungen tief zwischen die einzelnen Hügelketten eingreifen.

Von ebenso grosser Wichtigkeit wie Mannigfaltigkeit sind die O e 1 p f 1 an z e n. Man bereitet in China Oel aus mehr verschiedenen Stoffen als anderswo, und die meisten der dazu verwandten Früchte gedeihen in den Südöstlichen Provinzen. Unter diesen Pflanzen ist zunächst zu erwähnen die Erdnuss (Aracizis lzypogaea), die auch in Europa gebaut wird. Das eigentliche Feld ihres Anbaues ist allerdings das Nördliche China, doch ist sie auch hier allgemein verbreitet. Auch Sesam-Oel wird vielfach bereitet, ebenso Raps-Oel. Von besonderem Interesse und grosser Wichtigkeit aber sind die aus den Früchten von Bäumen und Sträuchern bereiteten Oele. Die Olive kommt in China nicht vor. An ihrer Stelle bedient man sich des Oeles der Camelia olëifera, das unter dem Namen Thee-Oel in den Handel kommt. Ferner ist das fette, dicke Oel zu nennen, welches aus dem Samen von Stillingia sebifera bereitet wird; der Baum wird auf ebenem Boden gepflanzt, ist aber in dem Gebiet allgemein verbreitet, am reichlichsten freilich in Tshé-kiang. Diese Früchte sind so reich, dass man aus einem Centner Beeren 16 Pfund Oel gewinnt. Man benutzt es zur Bereitung eines wasserdichten Ueberzugs auf Regenschirmen, als Toiletten-Oel, auch zum Brennen in Lampen, und mischt es mit dem Talg der Kerzen. Das Product wird daher auch gewöhnlich vegetabilischer Talg genannt. Endlich ist auch hier des Tung-Oels zu gedenken. Die Südöstlichen Provinzen sind zwar nicht die Hauptgegend der Bereitung dieses im innern Handel von China überaus wichtigen Products,') aber immerhin wird auch hier eine bedeutende Quantität gewonnen. Von dem Reichthum an Obstfrüchten zeugt der grosse Handel, der damit getrieben wird und, da die Chinesen besondere Fruchtliebhaber sind, noch bedeutende Ausdehnung erwarten lässt. Der wichtigste Platz für die Ausfuhr ist Amoy; von dort kommen vor Allem die besten Orangen. Aus Canton bezieht man Bananen und namentlich die vortreffliche Li-tski, welche der dortigen Gegend eigenthümlich ist; auch die bereits den Tropen angehörige Mango. Aus den nördlichen Theilen kommen in unendlicher Menge die Kaki und sehr untergeordnete Arten von Beeren. Wein wird fast garnicht angebaut ; denn wenn auch der Boden und die Temperatur günstig sein würden, erlauben ihm doch die Regengüsse von Mitte Juli bis Mitte

September keine Zeit zu guter Reife.   Die Beeren werden wässerig und
unschmackhaft, und es scheint, dass diese Cultur deshalb ausgeschlossen ist.

So reich das Verzeichniss von Producten ist, und so gross die Mengen sind,

       
 

1) [S. oben, S. 26o.]