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0624 China : vol.3
China : vol.3 / Page 624 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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XI. CAPITEL. REISE AUF DEM UNTEREN YANGTSZÉKIANG.

anderen der rothe Kalkstein zu feinem Mehl gepocht. Beide Bestandtheile werden gemengt und dienen zur Anfertigung der braunen Räucherstöckchen, die man in den Tempeln verglimmt. Mörser und Stempel der Pochwerke bestehen aus grünem Sandstein. Weiter aufwärts gelangt

man zu

3) anstehendem Sands t e i n. Die fest gezeichneten Schichtenköpfe durch ziehendas Bachbett, mit NNO Streichen und 3o° OSO Fallen.

Ich folgte dem Wildbach bis zur Höhe von 1300 Fuss [400 m] über dem See. Es .war Nichts zu sehen als dieselben Sandsteine, welche zum Theil quarzitischen Charakter haben und dann feine talkige Zwischenlagen enthalten. In dem Querthal des Baches kommt man mehr und mehr in die liegenden Schichten. Das Hereinkommen kleiner Längsfurchen hat die Ausbildung nach West gerichteter Steilwände mit Neigungswinkeln von 6o° bis 8o° und sanfter östlicher Abdachung zur Folge. Die höheren Theile des Gebirges waren in Wolken gehüllt. Da die von ihm herab kommenden steilen und wilden Schluchten Nichts als denselben festen Sandstein herabbringen, setze ich voraus, dass dieser den Rücken des Lu-shan und die meisten der östlichen Vorberge im Wesentlichen zusammensetzt. Seine Mächtigkeit muss mehrere Tausend Fuss betragen.

See-Ufer z wischen Ta-ku-fang und Nan-kang fu. — Mit Ausnahme des Felsens Ha-ma-shi liessen sich im Vorüberfahren an allen bergigen Vorsprüngen nur rothe und graublaue S c h i e f e r erkennen, während alle niederen Steil-Abbrüche L a t e r i t entblössen.

Ausflug von Nan-kang fu nach dem Tempel Hsiu föng-sz' (26. Januar 1869).— Das hügelige Terrassen - L a n d bei Nan-kangfu besteht zunächst der Oberfläche aus rothen Conglomeraten, lockeren rothen thonigen Schichten und Laterit. Letzterer wird hier von den conglomerirten Geröllschichten bedeckt. In diesen fand ich stark gerundete grosse Geschiebe von Granit, krystallinischen Schiefern und festem Sandstein. — Unter den Deck-Gebilden erscheinen ä 1 t e r e Schichten, welche durch ihr ebenfalls jugendliches Aussehen täuschten, nämlich graue grobkörnige Sandsteine und grobe Conglomerate, welche W—O streichen und 2o° S fallen. Diese Conglomerate führen wenig-gerollte Gesteinsfragmente, darunter viel Kalkstein, und unterscheiden sich dadurch von den Deckgebilden').

Bald gelangt man nach Westen zu Hügeln von Granit [Fig. 6S]. Er ist weisslich und besteht

aus Orthoklas, Oligoklas, Quarz und schwarzem Glimmer. In Verbindung

órd z t   mit ihm scheint Gneiss vorzukommen;

doch ist Dies nicht sicher. Noch im Granit erreicht man den genannten

Fig. 65. Granit und Vorland aus Sediment-Gebirge Tempel. Er ist wegen der hinter ihm

mit aufgelagerter Terrasse, bei Nan-kangfu.   herabstürzenden, übrigens sehr ärmlichen

Wasserfälle berühmt. Hier steigt das Gebirge steil an. Die späte Abendstunde nöthigte mich zur Umkehr. Am nächsten Tag wollte ich den Ausflug fortsetzen ; leider wurde ich durch Regen und tief herabhängendes Gewölk daran verhindert.

Nordöstlich vom Tempel Hsiu föng-sz' liegt die Höhle Pai-lu-tung (»Höhle des weissen Hirsches«), an welche sich die Legenden eines der Weisen des Alterthums knüpfen. Heilige Orte und Einsiedlerhöhlen sind, wie ich bereits anführte, in der Regel an Granit gebunden. Es ist daher wahrscheinlich, dass dieses Gestein dorthin fortsetzt und die Höhle, wie in anderen ähnlichen Fällen, durch über einander gethürmte Granitblöcke gebildet wird.

2) Ost-Seite des Unterseees (Poyang- Thals).

Meine vereinzelten Beobachtungen an der Ost-Seite lassen auf eine sehr einförmige Zusammensetzung der dortigen Gebirge schliessen. Ueberall fand ich

1) Diese Conglomerate sind bei LoczY (a. a. O., S. 366) erwähnt; auf seiner Karte sind sie als »Shanghu-Conglomerat, devonisch« bezeichnet. Es ist nicht wahrscheinlich, dass sie einer so hohen Altersstufe angehören. [Der Name Sanghu (nicht Shanghu)-Conglomerat bezieht sich auf das Profil des Sang-hu-shan (s. oben, S. 509, No. ¢).]