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0451 China : vol.3
China : vol.3 / Page 451 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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ZERGLIEDERUNG DER BEVÖLKERUNG.

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kleinen Flussgebiete von Tshëkiang und Fokiën in Besitz zu nehmen ; und auch, als sie Dies erreicht hatten, vermochten sie weniger, als es anderswo möglich war, eine feste und friedliche Beziehung zu der einheimischen Bevölkerung zu finden, da diese immer einen Zufluchtsort in den Bergen fand. Später erfolgten Vermischungen der Ansiedler mit den Eingeborenen, und so ist auch im äusseren

Typus hier oft eine Besonderheit gewahrt geblieben, wie sie anderswo in China in so kleinen Gebieten nicht anzutreffen ist. Noch immer erscheinen die Bewohner

dieser Fluss-Thäler wie ein Agglomerat verschiedener Stämme, welche jetzt theils durch die Bande einer gleichmässigen Regierung und Cultur-Form und durch diejenigen einer Vermischung mit demselben chinesischen Blut, theils auch durch gemeinsame Tracht und, seit der Herrschaft der jetzigen Dynastie, durch den Zopf zusammen gehalten werden.

Der Ethnograph wird noch manche Probleme in diesen Gebirgen zu studiren und zu lösen finden. Es scheint, dass unabhängige Stämme jetzt nicht mehr vorhanden sind, aber die Zeit liegt nicht weit zurück, in welcher noch Stämme der Miau-tszé, die letzten Ueberreste einer früher allgemein verbreiteten älteren Bevölkerung, an den Grenzen von Fokiën und Kiangsi ein unabhängiges Dasein geführt haben, und noch jetzt ist der östlichste der unabhängigen Stämme, welche im Südwestlichen China zerstreut sind, bis an die Grenzen der Provinzen Hunan und Kwangtung vorgeschoben, wo ich des Volkes der Vau Erwähnung zu thun haben werde.

Gehen wir, um das Bild dieses Gebirgslandes zu vervollständigen, noch in Kürze auf seine Producte ein, so können die Südöstlichen Provinzen von China nach dem Werth der aus der Bebauung des Bodens gewonnenen Erzeugnisse mit jeder Gegend von gleicher Ausdehnung auf der Erde rivalisiren ; denn sie liefern alle Ausfuhrmittel, welche von China nach fremden Ländern gehen, bis auf einen kleinen Bruchtheil, der von anderen Provinzen kommt. Alle jene geöffneten Häfen, aus welchen chinesische Producte in bedeutender Quantität ausgeführt werden, nämlich Han-kóu, Kiu-kiang, Shang-hai, Ning po, Fu-tslzóu, Amoy und Canton, liegen an den Rändern dieses Gebiets und erhalten ihre Zufuhren durch dessen schiffbare Ströme. Ausser dem Fremdenmarkt werden auch die Nördlichen Provinzen von China mit einigen der werthvollsten Waaren wie Zucker, Thee, Seide, Tabak, Hanf, Reis und vielen anderen wesentlich von hier aus versorgt. Nur der Westen, insbesondere die reiche Provinz Sz'tshwan, ist von ihnen unabhängig, da sie dieselben Producte selbst liefert, dazu noch Opium, welches in den Südöstlichen Provinzen nur in einer nicht nennenswerthen Menge gewonnen wird.

Das wichtigste Erzeugniss ist der T h e e. Alle Gegenden, welche den Fremdenmarkt damit versehen, sind, mit ein oder zwei unbedeutenden Ausnahmen, in den Südöstlichen Gebirgsländern gelegen, und man kann in der That sagen, dass er in dem ganzen Gebiet gut gedeiht. Die Axen-Kette selbst begreift einige der werthvollsten Thee-Districte in sich, z. B. das Wui-Gebirge (früher fälschlich Bohea geschrieben, woher der botanische Name Tlzea Bohea stammt), und von