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0267 China : vol.3
China : vol.3 / Page 267 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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TSHÖNG-TU UND KASCHMIR.

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135, in der Breite zu 3o bis 4o km, das Areal zu etwa 4600 qkm angegeben. Steht Kaschmir in dieser Hinsicht etwas zurück, so besitzt es andererseits eine weit grössere Meereshöhe, da sie im Mittel zu 183o Meter angenommen wird. Die Gebirgsumwallung ist dort imposanter, indem die Höhen auf der Nordost-Seite zu mehr als 6000 m, auf der Südwest-Seite zu 4000 bis 4500 m ansteigen

und der niedrigste Zugangspass noch über 3000 In hoch ist. Dennoch ist die Ebene im Inneren von Sz'tshwan in orographischer Hinsicht weit mehr abgeschlossen ; denn der Abstand des Beckens von Srinagar von dem Fuss des Himalaya beträgt nur wenig über wo km, und so lang die Gebirgspfade sind, bis man bei Dapsang die leicht gangbaren Hochflächen von Tibet erreicht, werden sie doch weit von der Ausdehnung der Wege übertroffen, auf denen man von Tsliöng-tu fu nach dem flacheren Hoch-Asien gelangt. Wären die Flüsse des chinesischen Gebirgslandes nicht schiffbar, so würde die Ebene von Tsliöng-tu fu gänzlich abgeschlossen und bezüglich aller Hilfsquellen auf sich selbst angewiesen sein. Daher ist der Verkehrsweg zu Wasser, der sie mit dem Ocean verbindet, nicht hoch genug zu schätzen. Die Schönheit der Umgebungen von Srin-zagar werden gepriesen ; aber, obgleich auch dort Reis die Hauptfrucht ist, leben in dem Becken nicht viel mehr als 500 000 Menschen; Sümpfe und Malaria machen den Aufenthalt ungesund. An Dichte der Bevölkerung steht die Ebene von Sz'tshwan wenigstens um das Sechsfache voran. Ein hoch geschätztes gewerbliches Product hat zwar den Namen Kaschmir in Europa sehr viel bekannter gemacht, als es derjenige von Tsliöng-tu fu ist. Aber an Werth dürfte die Fülle der hier gewebten Seidenstoffe überwiegen.

Natürliche Beschaffenheit. — Das Becken von Tshöng-tufu ist ein ausgefülltes ehemaliges Seebecken ; der jetzt sichtbare Theil der Aufschüttung ist der gewaltige Schuttkegel des Min-kiang, dem sich im Osten und Westen einige andere, vergleichsweise sehr geringe Schuttkegel anschliessen. Der nordwestliche Gebirgswall ist nur einmal in seiner ganzen Breite durchbrochen; es ist die Stelle, wo der Min bei der Stadt Kavan-hsiën heraustritt. Sein Stromgebiet oberhalb dieser Pforte nimmt, wenn man die chinesische Karte als Grundlage setzt, ein Areal von 32 000 qkm ein ; das ist nahezu so viel wie dasjenige des Rhein mit allen seinen Zuflüssen oberhalb Basel. Aber während bei diesem das Becken grösstentheils durch flaches und mässig gebirgiges Land eingenommen wird und hohes Gebirge nur auf geringem Raum auftritt, bestimmt solches den Charakter des Quellbeckens des Min in seiner ganzen Ausdehnung. Schon die Frontmauer steigt zu mehr als Mont Blanc-Höhe an, und dahinter ist nur wildes, dicht gedrängtes Gebirgsland, aus welchem die Gewässer des Min-Beckens ungeheure Gesteinsmassen fortgenommen und durch die eine Engpforte nach aussen gewälzt haben. Zunächst mussten sie dazu dienen, das jetzt von der Ebene eingenommene Seebecken auszufüllen ; nachher erst, den Schuttkegel über die ehemalige Seefläche hinaus zu erhöhen. Im Verhältniss zu der Arbeit dieses Stromes konnte diejenige der anderen von dem Nordwest -Wall herabkommenden Flüsse nur gering

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