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0490 China : vol.3
China : vol.3 / Page 490 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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448 VIII. CAPITEL. BEOBACHTUNGEN AM REISEWEGE IN KWANGTUNG UND HUNAN.

führt ein Landweg nach der 27 g. M. [So km] entfernten Stadt Tshönn-tshóu. Dort beginnt wieder Bootfahrt. Auf dem Flüsschen Tung-kang-hö gelangt man nach dem grösseren Lui-hő, und auf Diesem hinab nach dem Hsiang-kiang, dem Hauptstrom der Provinz, welcher durch den Tungting- See nach dem Yangtszë fliesst. In I-tshang-hsiën und Tshönn-tshóu hatte ich mit mancherlei Widerwärtigkeiten zu kämpfen 1). Die Bevölkerung ist dort ungemein roh ; ihre fremdenfeindliche Gesinnung wurde durch einen gebildeten Kaufmann aus Ta-tsiën-lu geschürt, der sich mir seit mehreren Tagen als Begleiter und Freund aufgedrängt hatte, jetzt aber den turbulenten Geist der Bevölkerung zu benutzen suchte, um auf verschiedenen Wegen und durch Vermittlung verschiedener Personen, insbesondere der hier ziemlich mächtigen Gastwirthe, Geld von mir zu erpressen. Viel Zeit und Mühe ging durch energische Abwehr verloren, und nur fortdauernde Umsicht vermochte ernstlichen Gefahren vorzubeugen. Mein Diener, ein junger gewandter Bursche, welcher mehrfach Reisen auf englischen Seeschiffen mitgemacht, die Rohheit der Matrosen kennen gelernt und einen tiefen Hass gegen alle Europäer eingesogen hatte, war der Verbündete des Kaufmanns. Die Mandarine beider Orte waren liebenswürdig und zuvorkommend ; doch haben sie unter der aufrührerischen Bevölkerung dieser Orte selbst eine so schwierige und oft gefährdete Stellung, dass sie mir wenig zu helfen vermochten. Diese Vorgänge waren nachtheilig für die regelmässige Fortführung von Beobachtungen und Kartenaufnahme.2)

Von I-tshang-hsiën bis Yő-tshóu-fu
(den 22sten Januar bis 2osten Februar 1870).

Entfernungen in geogr. Meilen (6o = i ("):

[I-tshang-hsiën — Tshó-ling, Liang-tiën, Tshönn-tshóu 3o Shui-ka-tung, Hwang- y au- fi i n g 18 Tshöng=kiang kóu, San shi ki, Yu n g - h s i n g - h s i ë n 19 Hsi kóu, Lui -fia- kóu, Ta-huo-wo-tan, Tau-kiu, Hwang-i-kang, Tsing shui -fiu, Sz'-ani-kin, Tsau-tu-kai, L u i - y an g - h s i ë n 38 — Hsin-tshöng kiai, Hsiau-tshang kóu, Tsha-tsau, L u i- h ő - k ó u 6o1/2Ta pu, Lui-tshang-sz', Hö n g- s h a n - h s i ë n 331/2Shi-wan -fiau, Tshu-ting, San-mönn-tan, Kwan yin- miau, Lu-kóu, Pai-shi-kwang, Ma-kia-hő, Hs i a n g- t a n - h s i ën 64 Tshau-shan-miau, Kiën- kiang ki, Ts h an g- s h a fu 221/2Kin-tszé-wan, Hsin-kang, Tun; kwas yau, Tsing kiang, Wang hő, Hsiang-yin-hsiën 38112 — Lu-kiő-sz', Yő-tshóu fu 53 (— Han-kóu 123)

g. M. — Zusammen 377 (5oo) g. M.] 3)

  1. [Die besonders bewegten Erlebnisse des Verfassers auf dieser Reisestrecke sind eingehend in » Tagebücher aus China«, Bd. I, S. 365f geschildert.]

  2. [Dennoch hat Verf. in seinem Reisetagebuch vonz 2. Februar einen befriedigten Rückblick auf seine Kartenaufnahme geworfen. Er erhielt nach seinen Bestimmungen, auf die er nach seiner eigenen Angabe während dieser ganzen Reise grosse Sorgfalt verwandte, die Differenzen der Lage von Tshönn-tshóu und Höng tshóu fu in Breite und Länge fast genau gleich denen der Jesuiten-Karte; die Abweichung betrug in der Breite nur 1' , in der Länge sogar nur 20" . Deshalb liess er sich auch, entgegen seinem sonst ausgesj5rochenen Grundsatz (vergl. oben, S. ¢9), herbei, die Positionen der dazwischen liegenden Orte Yung hsing hsiën und Lui yang hsiën, für die sich keine gute Uebereinstimmung ergab, nach seiner Aufnahme zu berichtigen. Absolut hatte er von Canton an eine westlichere Länge als die Jesuiten-Karte, wahrscheinlich wegen Nichtberücksichtigung der (unbekannten) magnetischen Declination; doch war die Differenz unerheblich.]

  3. [Die Zusammenstellung konnte für diese Strecke nur nach geogr. Meilen gegeben werden, da die Aufzeichnungen der Entfernungen nach li unvollständig sind und in keinem gleichmässigen