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0639 China : vol.3
China : vol.3 / Page 639 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DAS KOHLENFELD VON MÖNG-SHAN.

597

   

Zu beiden Seiten wird das Alluvium durch eine 5o bis 8o Fuss [15-25 m] hohe Terrasse von geschichteten weichen r o t h en S an d s t ei n en begrenzt. Dieselbe ist völlig kahl; doch bezeugen die Gruppen hoher Bäume um die vereinzelten Tempel, welchen Reichthum an nutzbringender Vegetation der erhöhte Boden in diesem gesegneten Klima tragen könnte. Ueber der Terrasse steigt in scharfer Begrenzung sanftes Hügelland an. An der Nord-Seite erreicht es im Kwó po-shan, der wenigstens mit Pflanzungen junger Bäume bedeckt war, gegen i 500 Fuss [150 m] relativer Höhe. Im Osten bildet das Flussthal eine breite Lücke. An ihrer Nord-Seite erhebt sich ein mit einem kleinen Tempel gekrönter, weithin sichtbarer Hügel, der Möng-shan. Er war das Ziel meiner Fahrt. Denn seit einiger Zeit war von dort nach Kiukiang Steinkohle von guter Beschaffenheit gelangt, welche von den Dampfern gern gekauft wurde und wegen der Nähe des Grubenfeldes am Yangtszé die Aussicht auf eine grosse wirtschaftliche Bedeutung eröffnete. Ich folgte einer Aufforderung des Directors der von dem amerikanischen Hause RUSSELL & Co. geleiteten Dampfer-Gesellschaft, meines Freundes EDWARD CUNNINGHAM in Shanghai, das Grubenfeld einer näheren Untersuchung zu unterwerfen').

Das Kohlenfeld von Möng-shan bei Lo-ping-hsiën.

Umrandung des Beckens. — Der Möng-shan, welcher sich 55o Fuss [165m] über den Hochwasserstand des Seees erhebt, ist der Gipfel eines schmalen, von WSW nach ONO2) sich erstreckenden Bergzuges. Er hat eine Länge von 5 g. M. (ungefähr io km). Das Gestein ist ein durch Verkieselung quarzitischer Sandstein von weisser und röthlicher Färbung und grosser Festigkeit, dessen Schichten gleichfalls WSW—ONO streichen und beinahe senkrecht nach NNW fallen, so dass der ganze Zug den Charakter eines Riffs von alter Formation erhält, das aus den Kohlenschichten hervorragt, gleich dem 12 li nördlich gelegenen Marmor-Riff (s. unten). Zum Theil hat das Gestein den Charakter einer verkieselten Breccie mit scharfkantigen Bruchstücken. Es gleicht dann einem zerklüfteten Halb-Opal; die Hohlräume sind durch eine rothe thonige, aber auch verkieselte Masse ausgefüllt. Auf der Höhe steht ein kleiner, aus weiter Umgebung sichtbarer Tempel, dessen Fürsorge fünf Priestern das Leben fristet. Vom Gipfel sieht man nach Süd und Ost auf Alluvial-Land hinab; dann folgen niedere Hügel, darauf in weiterer Entfernung höhere und höhere Ketten. Im Norden breitet sich das tief eingesenkte Kohlenfeld aus. Seine Oberfläche ist von welliger Gestalt und röthlicher Farbe. Scharf heben sich die Gruben mit ihren schwärzlichen Umgebungen ab. Die von kleinen Bächen durchströmten Thälchen liegen zum Theil tiefer als der Hochwasserstand des Sees und waren jetzt durch dessen Eingreifen in seichte Wasserbecken verwandelt. Die Hügel erheben sich bis 200 Fuss [6o m13) darüber. Schon in einem Abstand von 5 g. M. [9 km]') von unserem

   
           
           
  1. Ein Bericht über die Ergebnisse wurde in Shanghai gedruckt [unter dem Titel: Condition and prosjiects of the coa Feld of Mingshan, in Lo ping hien, drovince of Kiangsi, China (Shanghai, November lo th, 1869), 32 Seiten]. Da er in weitere Kreise nicht gedrungen ist, wiederhole ich hier in Kürze das Wesentliche aus demselben, übergehe jedoch die Einzelheiten des technischen und kaufmännischen Betriebes. — [Ueber die ersten Nachrichten von der Loj5iilgKohle vergl. b Tagebücher aus China« Bd. I, S. 294, und über die Erlebnisse während des Aufenthalts ebenda, S.292-300.]

  2. [Tagebuch genauer: W 3o ° S bis O 3o ° N, wie später auch als geologisches Streichen angegeben.]

  3. [Tagebuch : 15o Fuss.]

  4. [ Tagebuch . i 5 li.]