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0079 China : vol.3
China : vol.3 / Page 79 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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REISEN IN SZ'TSHWAN.

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über eine im Jahr 1879 unternommene Reise von Kwéi-yang-fu nach » Tshang-tsi« in Kwangsi ist mir unbekannt geblieben.')

Aus späterer Zeit ist besonders die von der Handelskammer von Lyon zur wirthschaftlichen und handelspolitischen A uskundschaftung der Südwest-Provinzen China's ausgesandte Expedition von Kaufleuten zu nennen. Als durch den Krieg zwischen Japan und China, der mit dem Abschluss des Friedens von Shimonoseki (17. April 1895) endete, die ostasiatischen Interessen wieder mehr in den Vordergrund traten, beschloss die Handelskammer von Lyon, der sich die Handelskammern von fünf anderen französischen Städten anschlossen, eine Commission zum Zweck einer handelsgeographischen Untersuchung des Südwestlichen China auszusenden. Ausser dem Leiter, Herrn ROCHER, welcher dreissig Jahre in China gewesen war, und dem Secretair, Herrn HENRI BRENIER, bestand die Expedition aus zwölf Mitgliedern, welche die Interessen der Seiden- und Baumwoll - Industrie, des Bergbaues (M. DucLos) und des Handels im Allgemeinen vertraten. Im November 1895 geschah der Aufbruch von Hanoi. Es wurden dann bis zum Juni 1897 grosse Theile des Südwestlichen China von getrennten Gruppen durchzogen. Innerhalb eines Gebiets, welches im Westen durch die Linie Hanoi Yiin-nan fu — Tshau-tung fu — Ta-tsiën-lu — Sung-pan-ling, im Norden durch die Linie Sung-pan-ting — Pau-ning fu — Sui-ting fu — Wan-hsiën, und im Osten durch eine zwischen 108 ° und II o ° O. schwankende Linie von Wan-hsiën nach Hsin-tshóufu am Hsi-kiang und von da nach Pakhoi 2) begrenzt wird und somit Theile von Tongking, Yünnan, Sz'tshwan, Kwéitshóu und Kwangsi umfasst, wurden (nach Abzug der Fahrten auf den Unterläufen der grossen Ströme) Wege in der Gesamtlänge von ungefähr 18 000 km zurückgelegt. Aber wenn auch die Wege zum Theil in Gebieten von höchstem Interesse gelegen waren, so wurden doch, dem praktischen Zweck der Expedition entsprechend, in erster Linie die grossen Städte und, was die Landesnatur betrifft, die nutzbaren Producte berücksichtigt. Der gewaltige Band, in welchem die Ergebnisse niedergelegt sind 3), gibt hierüber viel werthvollen Aufschluss. Geographische Studien lagen den Reisenden fern. Um so dankenswerther sind die spärlichen darauf bezüglichen, dem Bericht des einen oder anderen der Expeditionsmitglieder eingeflochtenen Bemerkungen.4)

  1. Erwähnt von H. WICHMANN in Peter/n. Mittheil. 1883, S. 23. [Eine kleine Karte von CREUSE nebst einigen Begleitworten von DUTREUIL DE RHINS erschien in Bull. Soc. Géogr. Paris, (sér. 7) vol. III, 1882, S. 539-547. Nach der Karte scheint die Reise folgenden Verlauf gehabt zu haben .• Kwéi yangfu — Ngan-shun — Hsing i fu — Po-kio — Tshang-tsin (der oben genannte Ort) — Hsi-lin ,• dann zurück und nach Hsin-tshóu — Hsing-i-hsiën — Pa-ta — Hsi-lin.]

  2. [Die Angabe dieser Linie als Ostgrenze des Routennetzes ist insofern nicht genau, als ein Theil der Exyedition (ohne BRENIER) nach Han-kóu und Shanghai ging; und zwar theils den Yangtszé abwärts, theils auf der von GARNIER 1873 creirten Route von Fóu-tshóu über den Wu-kiang und Yuén-kiang (Provinz Kwéitshóu) zum Tungting See. — Eine vollständige Liste der Routen ist in Comft. Rend. Soc. Géogr. Paris, 1898, S. 301 bis 303, veröffentlicht worden.]

  3. La Mission Lyonnaise d'exyloration commerciale en Chine, 1895-1897, Lyon 1898, [zwei Theile (386 und 469 S.)] mit acht Karten und vielen Bildern.

  4. Wie sehr die Beobachtung der Natur zurückstand, lässt sich z. B. daraus entnehmen, dass der 33o km lange, durch wildes Hochgebirge führende Weg von Kwan-hsiën nach Ta-