National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0556 China : vol.3
China : vol.3 / Page 556 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

s

514

X. CAPITEL. DIE PROVINZ HUPÉI.

Richtung, welche ihm nun durch die natürliche Anlage und Begrenzung der Stromrinne bis Han-kóu gegeben wird. Nur einmal beschreibt er in dieser Strecke eine grosse, beinahe in sich selbst zurückkehrende Doppelkrümmung.

Südöstlich vom Strombett ist Hügelland, nordwestlich liegt die Ebene mit vielen flachen Seebecken. Das Hügelland steigt in einiger Entfernung 2000 bis 3000 Fuss [600-900 m] hoch an ; es sind nur seine letzten Ausläufer, welche der Yangtszé berührt. Zum Theil lösen sich dieselben in vereinzelte Erhebungen auf, und einige dieser Inselhügel sind auch auf der linken Seite des Stromes in der Ebene zerstreut.

Es verdient Beachtung, dass der Yangtszé von der Stelle an, wo er bei

I-tshang fu aus dem Gebirge heraus tritt, die Neigung hat, sich nach rechts zu halten, und dieselbe Neigung sich durch das Andrängen der Stromrinne an die Hindernisse des rechten Ufers in der hier zu betrachtenden Strecke kund gibt.

Wie im Bereich des Tungting-Sees 1) und in allen bisher beschriebenen Theilen

der Ebene von Hukwang, sind wesentlich drei formbildende Elemente zu unterscheiden : i) die H ü g e 1 aus festem ..Gestein, welche dem Gebirge angehören; 2) die nur noch in Bruchstücken vorhandene ebene Terrasse, aus welcher dieselben ansteigen; 3) die Alluv i a l-Ebene.

Die alluvialen Uferbänke waren jetzt 5o Fuss [zs m] hoch, und doch steigt das

Wasser, wie die Wassermarke des Jahres vor meiner Reise anzeigte, im Sommer noch darüber an. Die Ablagerungen, welche sie entblössen, sind sehr dünnschichtig. Das Material ist Thon und Sand. Die Schichtflächen sind glimmerig, daher die einzelnen Lagen sich leicht von einander ablösen. In diesen überwiegt

bald der thonige, bald der sandige Bestandtheil.   An der Oberfläche ist der
Boden nur mässig fruchtbar. In den dem Fluss zunächst gelegenen Theilen gewinnt man nur eine Ernte, meist Weizen, der im Mai geerntet wird. Bald darauf tritt die Ueberschwemmung ein. Reis wird nicht gebaut, sondern meist aus dem nördlichen Hunan eingeführt. Das Land jenseits der in einigem Abstand hinziehenden Dämme lernte ich nicht kennen.

Die festeren Hügel bestehen aus S a n d s t e i n en, welche verschiedenalterigen Bildungen anzugehören scheinen. An den Inselbergen südlich von Yő-tshóu fu 2) sind sie klippig, von weisslicher Farbe, mit Streichen NW— SO und 50 0 Fallen nach NO. Die Stadt selbst berührte ich nur bei Nacht. Unterhalb derselben

  • steht, gerade gegenüber der Einmündung des Yangtszé, der Tempel Lui-kóu-miau auf klippigem Sandstein ähnlicher Art, der ebenfalls NW—SO streicht, aber 70 ° SW fällt. An seine Süd-Seite lehnt sich r o t h er D eck - S an d s t e i n, mit dem Latent verbunden zu sein scheint.3) Aus einer eigenthümlichen Formation besteht

') [S. oben, S. 466.]

  1. [S. oben, S. 470, Anm.]

  2. [Auf der geologischen Karte ist es nicht möglich gewesen, den Latent als solchen überall auszuscheiden.]