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0232 China : vol.3
China : vol.3 / Page 232 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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I92

III. CAPITEL. FRAGMENTE EINER PHYSISCHEN GEOGRAPHIE VON SZ'TSHWAN.

Solche Verschiebungen vollziehen sich gewöhnlich in zweierlei Art. Sie können durch Bruchsenkungen, und dann in der Regel staffelförmig, gebildet sein, wie es bei den Abfällen der Hochflächen von Shansi nach Osten der Fall ist. Das ist hier nicht zu beobachten. Eine zweite Form ist die, dass ein Gebirge durch seitlichen Druck faltig zusammengeschoben und das in Front befindliche Land herabgesenkt wird, während auf der Rückseite eine Neigung zur Entstehung von Einbruchsbecken vorhanden ist. Man könnte, wenn man von der vorausgeschickten, aus dem geologischen Bau erkennbaren Thatsache Kenntniss hat, an der Hand einer orographischen Karte vermuthen, dass in der That ein derartiges Gebirge in den südöstlichen Zügen vorliegt. Aber die Untersuchung zeigt, dass dies nicht der Fall ist; denn es finden sich nur sehr einfache Gewölbe, aber nirgends (mit einer untergeordneten Ausnahme)') überschobene Faltungen, nirgends das gewöhnliche, charakteristische Einfallen nach der Achsenkette hin.

Die Bildung ist durchaus eigenartig. Vergegenwärtigen wir sie uns in ihren allgemeinen Zügen. Zunächst kennzeichnet sich ganz im Osten eine Achsenwölbung durch das Auftreten des Grundgebirges in ihrem Kern. Fast die ganze Gebirgsentwickelung aber liegt auf einer Seite von ihr; auf der anderen, im Osten, ist das alte paläozoische Grundgerüst tief herabgesenkt und durch jüngere Gebilde verhüllt. Das Bemerkenswertheste an dem axialen Zug ist der Umstand , dass die Schichtgebilde, auf beiden Seiten unter ungefähr gleichen Winkeln nach entgegengesetzten Richtungen abfallen. Dies kommt bekanntlich selten vor, am vollkommensten dort, wo, wie bei Schwarzwald und Vogesen, die First später zu einem Graben eingebrochen ist. Dies ist hier nicht der Fall. Die First des Grundgebirges ist erhalten. Die Sedimente haben an ihrer Stelle wahrscheinlich zu viel Zerrung und Bruch erfahren. Dies dürfte der Grund ihres Fehlens sein.

Gehen wir nach Westen, so kommt das Grundgebirge nicht mehr zum Vorschein. Aber wir verqueren noch eine Reihe von Gewölbesätteln [Fig. 27]. Je weiter wir nach Westen gehen, desto mehr bleiben die tieferen Glieder [der Formationsfolge] unter der Linie des Yangtsze. In der Wushan - Klamm scheint das Silur noch einmal vorzukommen 2) ; im Übrigen bilden die höheren Kalke, die wir dem Devon und Carbon zurechneten, die Reihe der Wölbungen allein. In der Fönghsiang-Klamm sind nur noch diese sichtbar. Von da an nach Westen kommt die ältere Kalksteinreihe am Fluss, wie es scheint, garnicht mehr hervor ; triassische Kalke bilden die Gewölbekerne und werden von den [rhätisch-]liassischen Kwéi-Schichten überdeckt, und noch weiter westlich sind nur noch diese in den Gewölben sichtbar. Es scheint aber, dass, wenn man die einzelnen Aufwölbungen in ihrem Streichen nach Nordost verfolgt, tiefere Glieder hervortreten ; das heisst, dass alle Gewölbezüge sich nach Südwesten senken.

  1. [S. oben S. 187.]

  2. [In dem Profil von BAILEY WILLIS wird das Aelteste in der l'Vi'shan-Gonge zion CambroOrdovician gestellt. S. oben S. zoo, Anm. 4.]