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0533 China : vol.3
China : vol.3 / Page 533 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DER TUNGTING-SEE.

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blieben, so würde das Becken wahrscheinlich längst ausgefüllt sein; die Flüsse würden ihren Lauf durch eine Alluvial-Ebene nehmen. Aber im Herbst, wenn das Wasser sich zurück zieht, trocknen sie schnell aus. Der Wind wird dann eine Saigerung ausführen und die feinen Theilchen hinweg führen, um sie über das Land zu verbreiten. Daher mag es kommen, dass man keineswegs gelbe Lehm-Sedimente sieht, wie man sie von dem Niederschlag der feinerdigen Stoffe der Yangtszé-Wasser erwarten sollte, sondern nur bleichen glimmerreichen Sand. Der sehr hohe Betrag an Glimmerblättchen mag von dem Yangtszé herrühren, da das Wasser sie ungleich leichter transportirt als der Wind; doch kann der Sand nur von den Hunan- Flüssen herrühren, welche ihn zwar unweit der jeweiligen Lage der Einmündung des fliessenden in das stille Wasser fallen lassen werden, aber, da diese Stellen sich einmal aufwärts und einmal abwärts durch die ganze Ausdehnung des Sees verschieben, ihn nach allen Theilen des Seebodens bringen können. Ein Theil dieses Sandes wird dann jährlich stromabwärts nach dem Yangtszé geführt werden.

An den Stellen, wo Tümpel das ganze Jahr hindurch bestehen bleiben, werden natürlich die lehmigen Sedimente sich anhäufen können, so dass Obiges nicht für den gesammten Seeboden gilt.

Trotz dieser Verzögerung der Ausfüllung mit Sedimenten ist das Fortbestehen des grossen Ableitungsbeckens eine auffallende Thatsache. Man könnte geneigt sein, eine späte Senkung des Bodens in dieser Gegend. anzunehmen.')

Die in den Tungting-See einmündenden Flüsse. — Betrachtet man die Stromkarte von Hunan, so sieht man eine gewundene, im Mittel dem 113 ten Längengrad folgende meridionale Furche, welche vom Lui-ho und dem Hsiang-kiang, dieser von Hóng-tshóu fu abwärts gerechnet, eingenommen wird, somit den Wasserweg nach Kwangtung bezeichnet und im Norden bis zur Einmündung in den Yangtszé reicht. Sie erhält von Westen vier grosse Zuflüsse : den Hsiangkiang-Lauf oberhalb Hóng-tshóu fu, den Tsz'-kiang, den Yuen-kiang und den Ling-kiang [oder Li-shui]. Während alle diese einen langen Lauf haben und der Yuén-kiang sechs Längengrade durchströmt, sind die östlichen Zuflüsse sämmtlich kurz. Ihre Quellen liegen nur einen Längengrad östlich von der Hauptfurche. Was die Richtung betrifft, so fliessen die Letzteren von der Wasserscheide aus ungefähr von Ost nach West herab. Der Gesammtlauf eines jeden der westlichen Flüsse hingegen zeigt die Richtung SW— NO oder WSW— ONO.

Was die Stromlängen betrifft, so ist der Hsiang-kiang der Oder, der Yuen-

kiang der Elbe zu vergleichen.   Da sie durchwegs durch gebirgiges oder
hügeliges Land fliessen, dürften in Folge zahlreicher Krümmungen die Längen der chinesischen Ströme etwas bedeutender sein. Obgleich der Hsiang-kiang

1) [ Vergl. über die entsjirechenden Verhältnisse im Poyang-See hier, Cap. XI.]