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0463 China : vol.3
China : vol.3 / Page 463 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DAS DELTA. FAHRT HONGKONG-CANTON.

42I

darunter. Erst in den äusseren Theilen finden sich einzelne tiefere Stellen, die tiefste an der Nord-Seite von Hongkong mit 50 m (27 Faden). Der Fluthstrom trägt die Schiffe bis Canton hinauf, 8o g. M. von der äusseren Insel-Einfassung. Wie weit die Fluth darüber hinaus fortschreitet, wurde mir nicht bekannt.

[ Ueber die Reise von Hongkong nach Canton (24. December 1869) sind Aufzeichnungen in einem bald nach der Heimkehr des Verf. dictirten Manuscriyt und in einem Reisenotizbuch enthalten. Da die Beobachtungen an den Küsteninseln für die Auffassung der Geologie von Süd--China zum Theil wesentlich sind und die jüngsten rothen Sandsteine vom Verf. nach ihrem zuerst beobachteten Vorkommen auf der Tiger-Insel zunächst als T i g e r - San ds t e in e (syäter als Ca n t o n- S c h i c h t e n) benannt wurden, mag hier ein Auszug aus jenen Auf zeichnungen, unter Fortlassung alles Nebensächlichen, gegeben werden

Ein vielgipfeliges Gebirge ragt hier als eine dicht gedrängte Inselwelt aus dem Wasser hervor. Die Inseln sind kahl und nur in den Schluchten und auf den alluvialen Ausbreitungen, die sich hier und da am Ausgang der Schluchten finden, bewohnt und angebaut. Sehr schön ist die Fahrt aus dem Hafen von Hongkong hinaus und dann in das Lantóu-Gebirge hinein. Unerwartet eröffnet sich eine schmale Durchfahrt zwischen dieser Insel und Ma-wan, und bald befindet man sich in einem breiten Fahrwasser mit freier Aussicht, die nur von einer Reihe kleiner gebirgiger Inseln unterbrochen wird. Das Festland zur Rechten ist sehr gebirgig ; besonders steigt der Castle-Peak hoch auf. Bis Lin-tin zur Linken und bis zur Taishan-Bai zur Rechten bleibt der Charakter der Inseln und Gebirge genau so wie bei der Einfahrt nach Hongkong. Granit waltet wahrscheinlich vor, von porphyrischem Gestein durchsetzt ; er selbst hat festen Sandstein und Schiefer durchbrochen. An der Küste zur Rechten erkennt man hin und wieder ein Dorf mit hohen Bäumen ringsum. Schöne Landschaften entwickeln sich an den Gestaden der Taishan-Bai, wo die grosse Stadt Nam-tau liegt 1). In der Ferne wird zur Linken ein flaches Stück der Küste der Macao-Insel sichtbar; das Festland aber behält seine bergige Natur bei. Interessant wird die Fahrt von der Bocca Tigris aus. Das Land bleibt auch hier hügelig, und zur Linken ragen mehrere felsige, nur mit einer Grasdecke bekleidete Inselberge über das Wasser hervor. Von beiden Seiten treten die Ufer nahe zusammen und engen den Fluss ein, aber das Fahrwasser bleibt breit und tief. Von der Bocca Tigris an werden die Formen ganz andere. Flache Süd-Gehänge, steile Nord-Abfälle und Abbrüche zu beiden Seiten lassen sofort auf geschichtete Gesteine schliessen. Die Neigung der ebenen Schichtflächen nach Süden beträgt ungefähr 25 °. Es ist der rothe Sandstein, welcher hier vorherrschend wird, derselbe, den ich früher in den Districten des grünen Thees gesehen hatte. Am deutlichsten ist das Verhältniss an der durch ihre Formen besonders merkwürdigen und auffallenden Tiger-Insel. —

Dazu kommen als einzelne geologische Notizen, die freilich wegen der Beobachtung nur vom Schife aus meist eine hyj5othetische Fassung haben

Die Inseln und das gebirgige Land von Hsin-ngan-hsiën haben anscheinend sämmtlich dieselbe geognostische Zusammensetzung wie Hongkong: Granite, Porphyre, Quarzite, usw. Dann folgt Ebene zu beiden Seiten, doch ist Gebirge in der Ferne sichtbar. Tshuen j5i, eine gebirgige Insel zur Rechten, scheint aus steil stehenden Schiefern und Sandsteinen zu bestehen. Die Uferklippen sind Schiefer, während die sanfteren Höhen in der Mitte roth gefärbt sind und auf Sandstein deuten. A-nung-hoi, eine Insel an der Bocca Tigris, ist steilstehender rother Sandstein, der ONO zu streichen scheint. Von hier aus zieht eine lange Hügelkette, die, nach ihren zahlreichen Sandentblössungen zu schliessen, aus Sandstein zu bestehen scheint. Tiger-Island ist rother Sandstein mit Streichen W—O und Fallen 20° nach Nord, ebenso Geefon Island. Dieser Sandstein ist wahrscheinlich von dem ersteren verschieden. Er scheint conglomeratisch zu sein und gibt runde Formen, der vorige Grate zwischen Sandlehnen. Es ist dasselbe Verhältniss wie zwischen dem rothen Sandstein von Ki-rnönn (Ngan-hwéi) und dem des Poyang-Sees. — Auf die Formation

1) [Der Name Nam-tau findet sich auf neueren Karten zweimal: einmal für das 343 9n hohe Vorgebirge, das die Taishan-Bai im Süden begrenzt, und zweitens für eine kleine Ortschaft auf der Nord-Seite dieser Bucht. Die oben erwähnte »grosse Stadt« dieses Namens ist wahrscheinlich das weiter unten genannte Hsin-ngan-hsiën.]