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0385 China : vol.3
China : vol.3 / Page 385 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DER WEST—BAYANKHARA.

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masse dem 4050 m hoch gelegenen See Tshong-kum - kul oder Ayag-kum-

kul zu.')

Nördlich von dieser, wie es scheint, fortlaufenden Längsfurche, welche wir durch eine Erstreckung von 400 km ohne wesentliche Aenderung ihrer Richtung

verfolgen konnten, sind sichere Nachrichten beschränkt.   Wiederum ist es
PRJEWALSKI, welchem wir wichtige Forschungen verdanken. Er entdeckte das grosse, weite Längsthal zwischen den Gebirgszügen, welche nach ihm als TsaidanzKette und Columbus-Kette bezeichnet werden. Er folgte im Januar 1885 dem Fluss Khatyn-san 80 Werst aufwärts und sah von dort die grossartigen Hochgipfel in dem noch fernen Hintergrund des Thales, vor allem den Djingri,2) welcher Gletscher aussendet.

Ueber die Zone im Süden der grossen Längsfurche erhalten wir durch CAREY einigen Aufschluss. Vom Kum-kul-darya ging er ungefähr einen Breitengrad südlich und kam an den Petelik-darya, dessen Unterlauf zum Tshong-kum-kul (ebenso wie den Namen) wir durch PJEWTSOFF kennen. Der Fluss hat dort, wo CAREY ihm folgte, die Richtung OSO—WNW. Sein Thal liegt ungefähr 5o km quer ab von der Hauptfurche; CAREY kehrte nach dieser zurück, nachdem er dem Thal selbst 5o km nach OSO gefolgt war. Der weitere Oberlauf ist nicht bekannt. Aber 11/2 Längengrade weiter östlich durchschritt CAREY von NW nach SO eine in der Fortsetzung des Petelik-Thais gelegene Einsenkung zwischen zwei Pässen, deren südlicher ihn, offenbar über das Marco Polo- Gebirge hinweg, nach dem Namtshutu führte.

3. Die Gebirgszüge. — Es ist klar, dass wir wiederum zwei grosse parallele Gebirgs-Zonen annehmen können, welche durch den Haupt-Thalzug getrennt werden; und da dieser in der Verlängerung desjenigen liegt, welcher die östliche Gebirgshälfte in zwei Zonen trennt, so müssen wir beide als unmittelbar in einander übergehend annehmen. An der Begrenzungsstelle selbst ergibt sich dies

ohne Weiteres.   Es kommt darauf an, die einzelnen Ketten nach Westen
zu verfolgen.

Für die nördliche Zone verschwinden sofort die Benennungen Burhan-bota und Shuga. Die örtlichen Bezeichnungen, die immer nur für kurze Strecken

  1. PRJEWALSKI hatte diesen See, da er einen bestimmten Namen nicht erfahren hatte, als » See, der nicht gefriert, « bezeichnet. CAREY erkundete den Namen Tshong [oder Tshom]-kum-kul, welcher seitdem auf den Karten gebräuchlich geblieben ist. PJEWTSOFF hat dafür Ayag-kum-kul gesetzt. Sein mit diesem Namen bezeichneter See stimmt mit dem vorgenannten in Lage, Grösse und Gestalt vollkommen überein. Dagegen zeichnet PJEWTSOFF südöstlich von dem Ayag einen zweiten See mit fast denselben Umrissen, dem er den Namen Tshong-kurz-kul gibt [vgl. die Karte bei BOGDANOWITSCH in Mitthl. Geogr. Ges. Wien, Bd. XXXVIII (1895)]. Beide verbindet er durch einen Wasserlauf. Da er an der Stelle dieses zweiten angeblichen Seees nicht gewesen ist, CAREY aber dort war und keinen See gesehen hat, so darf dessen Einzeichnung weiterhin fortgelassen werden. Da aber beide Namen bestehen, wird bis auf Weiteres dem älteren Tshong kum-kul der Vorrang gebühren. Ich wende daher diesen an.

  2. ROCKHILL vermuthet hierin ein Missverständniss für den Namen Gangri (Schneegipfel), s. Diary, S. 195.