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0658 China : vol.3
China : vol.3 / Page 658 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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XI. CAPITEL. REISE AUF' DEM UNTEREN ŸANGTSZÉKIANG USW.

Diese Sandsteine scheinen bis etwas unterhalb King tó-tshönn fortzusetzen. Dann folgen stromaufwärts seidenglänzende unvollkommene T h o n s c h i e f e r, meist grau, von Silbergrau durch Graublau und Grünlichblau bis Dunkelgrau, dann aber auch in grösseren Complexen grünlich, seltener röthlich gefärbt. Das Streichen bleibt ONO ;1) das Fallen ist steil nach SSO, doch treten Biegungen und Faltungen2) ein. Bald wird das Fallen wieder nördlich. Hier sind einzelne Schichten-Zonen ganz von Quarz-Schnüren durchzogen. Unterhalb des Dorfes Lu-ki (Nganhwéi) stehen die Schiefer für ungefähr 40 li des Flusslaufes senkrecht. Dann stellt sich wieder steiles Fallen nach SSO ein.3) Die Farbe ist hier vorherrschend g r ü n. Einzelne Schichten werden sandig und haben das Aussehen von grünem Grauwacken - Sandstein. Gleich darauf folgen wieder sehr feinblätterige Schiefer, bei denen röthliche Färbung herrscht. Sie zerfallen leicht und bilden einen für Thee-Pflanzungen beliebten Boden. Auch hier sind Quarz-Gänge noch häufig, aber kleiner.4)

Vorkommen der Porzellan -Erde. — Die in der Porzellan-Fabrication verwendeten Materialien stammen aus dieser grossen Schiefer-Formation. Ich war bisher an meinem ganzen Weg bei keinem Ort, wo sie gewonnen werden, unmittelbar vorüber gekommen. Erschien der Ausflug nach Kau-ling zu zeitraubend, so unterliess ich es auch später, einen durch einen seitlichen Zufluss erreichbaren Ort der Ausbeutung zu besuchen, da ich damit vertröstet wurde, dass das beste Material von Ki-mönn stamme. Hier bot sich mir in der That eine Gelegenheit, bei Hsiën-shóyu, einem kleinen Dorf auf halbem Wege zwischen Ki-mönn und Yü-fing. Ich flechte die Beschreibung des kleinen Ausfluges hier mit ein. Er führte mich nach der Stelle, wo das Material für den besten aller gegenwärtig in King-tö-tshönn verwendeten Porzellan-Thone gewonnen wird. Die tu-ken (Thon-Gruben) liegen von 5 bis 20 li südlich von dem Dorf; der kleine District ist als Wu-ken (die fünf Gruben) bekannt.

Der Weg führt südwärts an dem Quellbach des Tshang-kiang aufwärts. Aus dem breiten Längsthal gelangt man in eine enge, die Schichten verquerende Bergschlucht. Weiter hinauf strahlen kleinere Schluchten radial in das Gebirge hinein. An ihrem Grund baut man Reis, an den Gehängen Mais. Auf steil südsüdöstlich fallenden Schiefern windet sich der geschlängelte Fussweg hoch hinan, zwischen Pflanzungen von Bäumen, von denen Tung-Oel und Thee-Oel gewonnen werden. Die Schiefer sind von rothen, gelben und weissen Färbungen und am Ausgehenden stark zerfallen. Hier und da ist eine Schicht von grobem, grauwackenähnlichem Sandstein eingelagert.

Der Steinbruch, nach dem ich gelangte, ist auf einer 20 Fuss [6 m] mächtigen Einlagerung im Schiefer angelegt. Das Streichen ist N 6o ° O, also völlig normal, das Fallen 8o ° SSO. Die Einlagerung bot folgendes Quer-Profil:

I . Hangender Schiefer.

  1. Porzellan-Gestein, 5 Fuss [r,5 ni] mächtig.

  2. Grünes, durch Zersetzung rothbraun gefärbtes sandiges Gestein, 3 Fuss [r nu]

mächtig.   •

  1. Porzellan-Gestein, Io Fuss [3 na] mächtig; dies ist die Haupt-Schicht für die Ausbeute.

  2. Liegender Schiefer , unmittelbar an 4. grenzend.

  1. [Das Tagebuch sagt ferner .• »zuweilen NO, selten NNO«.1

  2. [Das Reisenotizbuch syricht von »wulstigen Schichten von 4 bis 6 Zoll Dicke.«]

  3. [Das Tagebuch unterscheidet danach vier Zonen im Schiefergebiet: r) südlich von King-tó-tshönn, Fallen nach N; 2) nördlich davon Fallen nach S; 3) Fallen nach N; ¢) Fallen

nach S bis Ki-mönn. Und ein anderes Manuscriyt setzt hinzu » Es hat hier also eine Faltung in allergrösstem Maassstab stattgefunden.«]

  1. [Das Tagebuch hebt noch hervor: »keine Spur von einem Eruptiv-Gestein noch von Kalkstein«, erwähnt aber »gehauenen rothen Sandstein, der besonders zu Hausschwellen verwandt und wahrscheinlich auf den nördlichen Nebenflüssen herab gebracht wird«. Dazu bemerkt ein

anderes Manuscri5t » rother Sandstein, dessen Ursprung aus der Gegend von Ki-mönn-hsiën mir bald bekannt wurde.«]

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