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0399 China : vol.3
China : vol.3 / Page 399 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DAS PROBLEM DES TANGLA-GEBIRGES.

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durchströmt wird und wahrscheinlich im Ghadji-ulan-muren nach WzN fortsetzt. Es bildet die Nord-Grenze einer grossen, aber sehr flachen Bodenanschwellung, welche aus der Ferne, von Norden gesehen, einen eindrucksvollen Anblick darbietet. ROCKHILL nennt sie das erste wirklich imposante Gebirge, das er in Tibet gesehen habe, und das gewaltigste, das er in Asien kenne. Er erblickte, von einem Berg in 91° 3o ' 0 unweit des Buhamangna - Gipfels nach Süden schauend, eine scheinbar zusammenhängende, mit Schnee bedeckte Kette, welche im Osten bis jenseits des Gesichtsfeldes fortsetze , im Westen aber sich herabsenke und dort, wie er meint, ihr Ende erreiche.') In weitem westlichem Bogen umging er dieses Ende ; der Weg führte beinahe 2 Grad westlich von dem Aussichtspunkt und gelangte dort in einen von Norden nach Süden verlaufenden Karawanenweg. Er war durchwegs leicht, führte aber in bedeutende Meereshöhen. Ihr Maximum wurde im Tangla - éken mit 5 140 m erreicht ; sie blieben aber durch zehn Tage über 4800 m. Eine grosse Zahl kleiner Seeen wurde berührt. Dann sanken gegen Süden hin die Höhen herab. Das Thal des Flusses Tsatsha - tsangpo - tshu wurde in 448o m überschritten. Der See Namru - tso hatte 4580 m. Auf dem weiteren Weg, der im Süden des Gebirges ostwärts führte, war keine natürliche Grenze erkennbar. Es gibt dort zunächst kein Längsthal. Eine grosse Anzahl von kleinen, nach Süden gerichteten Bächen wurde überschritten ; die Höhen wechselten von 442o bis 4970 m, bis zu dem Punkt, wo die grosse Strasse von Lhassa nach Hsi-ning-fu verquert wurde.

Auf dieser Strasse wurde das Gebirge in 921/3° O von Huc, PRJEWALSKI und A.— K.— überschritten. Der Pass Tang-la, über welchen sie führt, liegt 25o km östlich von der westlichsten Ausbiegung von ROCKHILL'S Weg. Der Anstieg von Norden her aus dem Thal des Murui-ussu ist über i oo km lang. Die Höhe an diesem Fluss beträgt nach PRJEWALSKI 4380 m, diejenige des Passes 50I0 m (nach A.— K.— 4994 m). Der Anstieg führt nach PRJEWALSKI über welligen Boden stetig an einem Fluss aufwärts bis in die Nähe des Passes, während er nach A.— K.— nicht continuirlich ist, sondern durch eine flache Senke unterbrochen wird, in welcher sich die Gewässer eines (nach A.— K.—) ostwärts abfliessenden und dann sich nordwärts dem Murui-ussu zuwendenden Flusses sammeln. Von dem Pass zeigten sich schneebedeckte Hochgipfel im Westen, auch einige im Osten. PRJEWALSKI schätzte ihre Höhe auf 570o bis 60oo m. Zu der gleichen Schätzung kam weiter westlich ROCKHILL, der die Schneegrenze in 18 000 Fuss [5500 m] annimmt und die Gipfel etwa 2000 Fuss [600 m] darüber aufragen sah.

Es scheint somit, dass die beiden gebräuchlichen Uebergangswege, welche durch ROCKHILL's Weg in einer grossen Schlinge zweimal verbunden werden, den höchsten Theil des Gebirges im Osten und im Westen umgehen. Die Hochgipfel scheinen aber keineswegs eine continuirliche Kette zu bilden, sondern in einzelnen Massiven und längeren Zügen von WzN — OzS - Richtung aus der

 

~) ROCKHILL, a. a. O., S. 214 f.