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0608 China : vol.3
China : vol.3 / Page 608 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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XI. CAPITEL. REISE AUF DEM UNTEREN YANGTSZËKIANG.

3. K a 1 k s t e i n. Er ändert nach Osten zu seine Streichrichtung, wie auf der Skizze an-

gegeben; das Fallen aber ist fast durchwegs steil südlich.   Unter. den örtlich
beschränkten Ausnahmen ist die Fallrichtung bei Ti-kiang besonders bezeichnet. Hellgraue und gelbliche Farben walten vor. Der Bruch ist splitterig. Gegen das Liegende findet sich eine Schichtgruppe mit Feuerstein. Mit ihm kommen Schwämme und Korallen vor; ausser diesen konnte ich keine Spur von organischen Resten entdecken. Die Dicke der Schichten ist gewöhnlich 4 bis 12 Zoll [I0-30 cm]; die Schichtungsflächen sind narbig mit talkiger Substanz. — Das Thal wird in der Nähe seines Ausgangs vom Kalk durchsetzt; doch ist auch dort die Berührung mit den Schiefem nicht aufgeschlossen. Aber es ist ersichtlich, dass ein liegender Theil der Kalke, welcher vorher unter dem Thalboden lag, hier zum Vorschein kommt. Es finden sich hier zu unterst krystallinisch-körnige schwarze schieferige Kalke mit einem in seidenglänzenden Büscheln eingemengten Mineral. Dann folgt, zum Theil mit den vorigen wechsellagernd, schwarzer krystallinischer Kalk mit Feuerstein ; darauf noch einmal dunkle Schiefer; und dann erst, nach einiger Unterbrechung, die oben beschriebenen Kalke. Sie bilden den Felsen Pan-tszé-ki').

Die Hugel sind mit Sträuchern, zum Theil sogar mit niederem Laubgehölz bedeckt. Auf den Schiefern wird bis hoch hinauf Thee gebaut.

Von Ti-kiang nach Nan-king.

Von dieser langen Stromstrecke kann ich leider wenig Bescheid geben.   Nirgends

verlockt ein Gebirge zu einer mehr eingehenden Untersuchung, und wenn auch die aus der Ebene aufsteigenden kleinen und meist niederen Inseln älteren Gesteins vielleicht sehr werthvolle Aufschlüsse geben würden, so gingen doch die sehr wenigen Gelegenheiten zu Ausflügen ungenützt vorüber. Nicht wenig trug dazu das Begehren meiner Bootsleute bei, das auf den

I I. Februar fallende chinesische Neujahrsfest in Nan-king zu verleben. Der Wind war günstig, die Fahrt leicht und schnell. Dies unterstützte sie in dem Bestreben, an denjenigen Plätzen, wo ein zweckmässiges Ankern möglich gewesen wäre, vorüber zu segeln, ehe ich sie bemerkte ; eine Umkehr gegen Strom und `Find wäre aber in jedem einzelnen Fall sehr zeitraubend gewesen.

Sowie der Ta-hwa-shan ausser Sicht ist, wird das Land offen. Zur Linken bleibt für 5o g. M. [93 km] nichts als A l l u v i a l-Ebene sichtbar. Am rechten Ufer tritt die Terrasse weiter zurück und berührt selten den Fluss. Diesem wird sein Lauf durch einige Inselhügel vorgeschrieben. Der erste ist die 20 g. M. [37 km] unterhalb Ti-kiang aufsteigende kleine Gruppe San -shan , welche 600 Fuss [18o 1n] Höhe erreicht und aus Sandstein besteht. Dann folgen, 9 g. M. [17 km] weiter hinab, die kaum 300 Fuss [90 m] hohen Hügel bei Wu-huhsiën, einer später noch einmal zu erwähnenden Stadt. Durch ihre Gestalt fesselt die zu 50o Fuss [150 m] ansteigende_ Gruppe bei Point Morton der Flusskarte; noch weit mehr gilt dies von den höchst merkwürdigen und malerischen Zwillingspfeilern Tung-liang-shan und Hsi-liang-shan (East yillar und West yillar), zwei schroffen Felsen, welche frei aus dem Alluvium ansteigen, die gleiche Höhe von 25o Fuss [75 ni] haben und einander genau gegenüber stehen. Der Strom braucht seine in diesem Theil gewöhnliche Breite von I g. M. [gegen 2 km] kaum zu vermindern, um den Raum zwischen den zwei steil in ihn abfallenden Felswänden, das Tiën-nzönn oder »Himmels-Thor«, gerade auszufüllen. Das Gestein war zur Zeit noch nicht untersucht worden.

Es ist nicht geschichtet.   Ich hielt es für Porphyr ; doch fehlen bankförmige Anordnungen
und säulenförmige Zerklüftung.2) — Bald kommt man an der Stadt Tai j5ingfu vorüber, die sich

  1. [Das Tagebuch führt einen Vergleich dieses Profils mit dem des Ta-hau-shan (s. oben, S. 558f) und des Ma-tsu-shan am Poyang See (s. nächsten Abschnitt) durch und stellt den Schiefer mit dem sogen. Lushan-Schiefer, den Kalkstein mit dem sogen. Matsu-Kalkstein gleich. Der Kalkstein wird ausserdem mit dem des Mo-i-shan (bei Nan-king-, s. Cay. XIII) in Parallele gesetzt.]

  2. [Tagebuch: Es (d. h. das Auftreten von Porphyr) würde gut in die Streichungslinie Lu-shanLungkia-kwéi-shan passen. — Stellenweise sieht man dicke Schichten, und die Hauf werke grosser Blöcke am Fuss der Wände erinnern an feste Sandstein e.]